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09.11.2018 14:56

Lachende Kunst

Rudolf-Werner Dreier Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Albert-Ludwigs-Universität Freiburg im Breisgau

    Hugo Friedrich und Erich Köhler-Preis geht an Niklas Bender für sein Buch über die Komik in der klassischen Moderne

    Privatdozent Dr. Niklas Bender erhält für sein Buch „Die lachende Kunst. Der Beitrag des Komischen zur klassischen Moderne“ den mit 5.000 Euro dotierten Hugo Friedrich und Erich Köhler-Preis der Universität Freiburg. Benders Studie beleuchtet, welche Verfahren der Komik die klassische Moderne einsetzt, welche Funktionen sie haben und warum Komik überhaupt als Ausdrucksform gewählt wird. Der Romanist untersucht literarische Werke mehrerer Sprachen sowie Beispiele aus Malerei und Film aus dem Zeitraum von 1900 bis 1960. Die Studie entwickelt somit eine umfangreiche sprach- und medienübergreifende Perspektive und greift geschichtsphilosophische Aspekte auf.

    Das Ringen mit der Tradition, die kritisch reflektierte Auseinandersetzung mit der eigenen Tätigkeit und die Gestaltung der Gegenwart in die Zukunft hinein sind Eigenheiten der klassischen Moderne, die für Bender den Rahmen seiner Untersuchung bilden. Staat, Religion und Kultur stehen für zentrale Autoritäten, weshalb der Autor in ihnen bevorzugte Ziele des Komischen erkennt und diese eingehend untersucht. Obwohl die Komik im vormodernen Gattungsdenken herkömmlich der Komödie und somit einem vermeintlich niederen Genre zugeschrieben wurde, übernehme das Lachen in der Kunst des 20. Jahrhunderts auch in ernsten Texten eine positive Funktion, betont Bender. Lachen werde oft vermengt mit Absurdem, Groteskem, Tragischem oder Makabrem und könne eine kritische, aber auch eine bejahende Funktion haben. Die Komik der klassischen Moderne könne das zunehmende Verschwinden alter Ordnungen als Verlust feststellen und durch Lachen ins Positive wenden – oder es gänzlich als etwas Neues, als Abkehr von der Tradition feiern. Lachen dient dazu, sich von der Tradition abzugrenzen, kann sie aber gleichermaßen bewahren, so sein Fazit.

    Niklas Bender hat an der Freien Universität Berlin und an der Universität Paris 8 in Frankreich studiert und promoviert. Der Romanist und Komparatist wurde 2013 an der Universität Tübingen in Romanischer Philologie, Allgemeiner und Vergleichender Literaturwissenschaft habilitiert und hat seitdem Professuren an den Universitäten Freiburg, Koblenz-Landau und Trier vertreten.

    Mit dem Hugo Friedrich und Erich Köhler-Preis ehrt die Universität Freiburg alle drei Jahre eine herausragende Forschungsarbeit auf dem Gebiet der Romanistischen Literaturwissenschaft. Der seit 2009 wieder vergebene Preis erinnert an das langjährige Wirken von Hugo Friedrich (1904-1978) und Erich Köhler (1924-1981) in Freiburg.


    Wissenschaftliche Ansprechpartner:

    Privatdozent Dr. Niklas Bender
    FB II – Romanistik
    Universität Trier
    Tel.: 0651/201-2221
    bendern@uni-trier.de

    Prof. Dr. Judith Frömmer
    Romanisches Seminar
    Albert-Ludwigs-Universität Freiburg
    Tel.: 0761/203-3181
    judith.froemmer@romanistik.uni-freiburg.de


    Originalpublikation:

    https://www.pr.uni-freiburg.de/pm/personalia/lachende-kunst


    Bilder

    Juliane Besters-Dilger, Prorektorin für Studium und Lehre, Preisträger Niklas Bender und Judith Frömmer, Geschäftsführende Direktorin des Romanischen Seminars (von links).
    Juliane Besters-Dilger, Prorektorin für Studium und Lehre, Preisträger Niklas Bender und Judith Fröm ...
    Quelle: Foto: Harald Neumann


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wissenschaftler
    Sprache / Literatur
    überregional
    Personalia
    Deutsch


     

    Juliane Besters-Dilger, Prorektorin für Studium und Lehre, Preisträger Niklas Bender und Judith Frömmer, Geschäftsführende Direktorin des Romanischen Seminars (von links).


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