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21.12.2018 11:03

34 % der dt. Urlauber akzeptieren Besucherobergrenzen für überlaufene touristische Attraktionen

Sybille Adamer Hochschulkommunikation
Hochschule für angewandte Wissenschaften Kempten

    Overtourism lautet das Schlagwort zahlreicher Medienberichte und vieler aktueller Fachveranstaltungen in der Tourismusindustrie. Allerdings kann nur jeder Sechste in Deutschland mit diesem Begriff etwas anfangen. Werden massentouristische Phänomene im Urlaub überhaupt wahrgenommen und wenn ja, wie gehen Reisende damit um? Welche Maßnahmen zur Einschränkung von Besucherzahlen und zur Lenkung von Touristenströmen sollten aus Sicht der Reisenden selbst ergriffen werden? Antworten auf diese Fragen gibt eine deutschlandweite repräsentative Befragung unter 1.973 Personen, die die Hochschule Kempten in Zusammenarbeit mit dem Marktforschungsunternehmen GfK SE im November durchgeführt hat.

    „Zu viele Touristen, überlaufene Ferienziele, mehr Touristen als Einheimische, Belästigungen für die Einheimischen“ sind die Begriffe, die jeder Sechste in Deutschland mit dem Schlagwort „Overtourism“ verbindet. Selbst schon Phänomene von Massentourismus erlebt, hat jeder zweite Urlauber in den letzten drei Jahren.

    „Menschenmassen, Warteschlangen und überteuerte Preise“ rangieren dabei vor „erhöhtem Verkehrsaufkommen, Lärmbelästigung und Umweltverschmutzung“. In Deutschland werden neben den Großstädten Berlin (35 %), München (22 %) und Hamburg (18 %) auch Sehenswürdigkeiten in ländlichen Regionen wie beispielsweise Schloss Neuschwanstein (16 %) in Zusammenhang mit Massentourismus genannt. Nur 2 Prozent der Urlauber geben an, daher künftig auf Urlaub verzichten zu wollen, jeder Vierte überlegt den Urlaub anderswo zu verbringen. 46 Prozent wollen eventuell in der Nebensaison verreisen oder Orte und Sehenswürdigkeiten in Nebenzeiten besuchen (44 %), wenn im Tagesverlauf weniger Andrang herrscht. Jeder Fünfte will interessante Orte besuchen, wenn auch nur einmalig.

    Um die Besucherzahlen an stark frequentierten Orten einzuschränken, akzeptieren 34 Prozent der deutschen Urlauber die Einführung von Besucherobergrenzen für überlaufene touristische Attraktionen. Dem Verhängen von Bußgeldern für Fehlverhalten von Touristen wie beispielsweise Alkoholmissbrauch und Herumpöbeln stimmen 31 Prozent zu. Eingriffe in die Preisgestaltung scheint ebenfalls eine Maßnahme zu sein. So kann sich jeder fünfte Urlauber dynamische Preismodelle in Abhängigkeit nach Tageszeit und Wochentag vorstellen und 11 Prozent sogar die Einführung von Eintrittspreisen für stark besuchte Städte und Tourismusorte. Keine Notwendigkeit für Maßnahmen zur Einschränkung von Besucherströmen sieht ein Viertel der befragten Urlauber.


    Wissenschaftliche Ansprechpartner:

    alfred.bauer@hs-kempten.de
    Prof. Dr. Alfred Bauer
    Fakultät Tourismus-Management


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    fachunabhängig
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Forschungsergebnisse
    Deutsch


     

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