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03.04.2019 13:00

Reaktionsräume von Infektionserregern im Fokus

Dr. Franziska Ahnert Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Heinrich-Pette-Institut – Leibniz-Institut für Experimentelle Virologie

    Neuer Leibniz WissenschaftCampus InterACt unter Federführung des Heinrich-Pette-Instituts, Leibniz-Institut für Experimentelle Virologie und der Universität Hamburg

    Hamburg. Am 26. März 2019 bewilligte der Senat der Leibniz-Gemeinschaft den Leibniz WissenschaftsCampus InterACt. Ziel ist es, die Rolle von Kompartimenten im Infektionsverlauf besser zu verstehen. InterACt wird unter der Federführung des Heinrich-Pette-Instituts (HPI) zur Stärkung der Zusammenarbeit im Bereich der Infektionsbiologie mit der Universität Hamburg (UHH) zum 1. Mai 2019 eingerichtet.

    Während einer Infektion dringen Krankheitserreger wie Viren, Bakterien oder Parasiten in bestehende Reaktionsräume (sog. Kompartimente) des Wirtes ein oder sie bauen selbst neue Kompartimente auf. Diese Reaktionsräume schützen die Erreger vor der Wirtsabwehr. Ziel des neu eingerichteten Leibniz WissenschaftsCampus InterACt ist es, die Dynamik und Struktur dieser vielfältigen Reaktionsräume aufzuklären und so langfristig, neue Zugänge für innovative Therapieansätze zu finden.

    „Mittels verschiedenster Ansätze, die von ausgebauter Massenspektrometrie bis zu hochmoderner Licht- und Kryo-Elektronenmikroskopie reichen, soll die Dynamik, Struktur und Funktion nativer Erregerkompartimente in situ analysiert und mit Ergebnissen über die Zusammensetzung der Kompartimente sowie den physikalisch-chemischen Eigenschaften ihrer Bestandteile zusammengebracht werden“, erklärt Prof. Dr. Kay Grünewald, Sprecher von InterACt, Professor an der UHH und Abteilungsleiter des HPI im Centre for Structural Systems Biology (CSSB) auf dem ForschungsCampus Bahrenfeld. „Die so generierten Datensätze sind hoch komplex und groß. Deshalb sollen mit dem WissenschaftsCampus die Grundlagen geschaffen werden, diese Daten integrativ zusammenzubringen, effizient zu analysieren und so neuartige Ansätze und Aspekte zu erschließen“, ergänzt er. So kombiniert InterACt die Kompetenzen aus dem Bereich der Infektions-, Struktur- und Systembiologie mit bildgebenden in situ Verfahren: Neben dem HPI und der Universität Hamburg sind auch die beiden Partnerinstitute des Leibniz Center Infection, das Bernhard Nocht-Institut für Tropenmedizin sowie das Forschungszentrum Borstel – Leibniz Lungenzentrum, beteiligt.

    Dazu sollen im Zuge des WissenschaftsCampus vier neue Forschungsgruppen eingerichtet werden: An der Universität Hamburg werden eine W3-Professur und eine neue W1-Professur etabliert. Am HPI wird eine neue Nachwuchsgruppe eingerichtet. Zudem ist eine gemeinsame W3-Brückenprofessur zwischen der Universität Hamburg und dem HPI vorgesehen. Die neu geschaffenen Gruppen bearbeiten Themen an der Schnittstelle zwischen Virologie und integrativer Datenanalyse. Diese verstärken das Forschungsprofil an der Universität Hamburg und am HPI durch die systembiologische Verknüpfung der vorhandenen Forschungsgruppen.

    In den kommenden vier Jahren erhält InterACt eine Förderung von rund 6,6 Millionen Euro. Die Universität Hamburg leistet dabei eine umfangreiche Ko-Finanzierung von insgesamt 2,8 Millionen Euro. Dazu sagt der Präsident der Universität Hamburg Prof. Dr. Dr. h. c. Dieter Lenzen: „Die Entstehung des neuen Leibniz-WissenschaftsCampus zur Frage der Infektionsforschung ist ein weiteres Beispiel für die exzellente Zusammenarbeit der Universität mit den außeruniversitären Forschungseinrichtungen. Und diese Zusammenarbeit hat Zukunft: Gemeinsam wollen wir in Hamburg den zahlreichen Infektionserregern zu Leibe rücken.“

    Etwa 1,5 Millionen Euro fließen vom HPI in den WissenschaftsCampus, 1,2 Millionen Euro von der Hamburger Behörde für Wissenschaft Forschung und Gleichstellung und weitere rund 1,1 Millionen Euro kommen von der Leibniz Gemeinschaft. „Die Etablierung des interdisziplinären Leibniz WissenschaftsCampus zusammen mit unseren lokalen Partnerinstitutionen ist ein großartiger Erfolg für das HPI, der neue Akzente und Impulse setzt, bestehende Forschungsschwerpunkte erweitert und den Standort Hamburg auf dem Feld der Infektions- und Strukturforschung insgesamt stärkt“, freut sich der Wissenschaftliche Direktor des HPI Prof. Dr. Thomas Dobner.


    Wissenschaftliche Ansprechpartner:

    Prof. Dr. Kay Grünewald
    Kay.gruenewald@cssb-hamburg.de
    Heinrich-Pette-Institut, Leibniz-Institut für Experimentelle Virologie,
    Hamburg


    Weitere Informationen:

    http://www.hpi-hamburg.de Webseite des HPI


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    Anhang
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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wirtschaftsvertreter, Wissenschaftler
    Biologie, Medizin
    überregional
    Forschungsprojekte, Wissenschaftspolitik
    Deutsch


     

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