Das Überbringen von Todesnachrichten gehört zu den anspruchsvollsten Aufgaben der Polizei. Es erfordert in hohem Maße soziale und persönliche Kompetenzen. Es setzt aber auch klar strukturierte Abläufe voraus, die der Polizei einen verantwortungsvollen Umgang mit Angehörigen, Ersthelfern, Zeugen und den Einsatzkräften selbst ermöglichen.
Um diese verantwortungsvolle Aufgabe zu vermitteln, wurde im Rahmen eines interdisziplinären Forschungs- und Transferprojektes unter Leitung der Romanistik-Professorin Prof. Dr. Kirsten Mahlke von der Universität Konstanz jetzt erstmalig ein Blended Learning-Kurs entwickelt, bei dem traditionelle Präsenzveranstaltungen mit elektronischen Lernanwendungen verknüpft wurden. Kooperationspartner des EU-geförderten Projektes mit Titel "Death Notification with Responsibility" sind zudem die Kreispolizeibehörde Kleve sowie Prof. Dr. Tobias Trappe, der Ethik an der Fachhochschule für öffentliche Verwaltung Nordrhein-Westfalen (FHöV NRW) lehrt.
„Zu den Besonderheiten dieser Lernanwendung gehört, dass unsere Studierenden von Anfang an bei der Konzeption des Moduls beteiligt waren und die Entwicklung der Schulung kontinuierlich begleitet haben“, erklärt Prof. Dr. Tobias Trappe.
„Dadurch wurde sichergestellt, dass die neue Lernanwendung den Wahrnehmungs- und Lerngewohnheiten junger Menschen gerecht wird“, so Trappe weiter. Das Projekt sei ein innovativer Baustein in der Digitalisierung der Lehre. Bundesweit stoße die Lernanwendung inzwischen nicht nur bei den Länderpolizeien auf Interesse, auch an der Berliner Charité werde derzeit geprüft, eine Adaption des Blended Learning-Kurses im Rahmen der ärztlichen Fortbildung zu verwenden.
Durch die Zusammenarbeit der drei Projektpartner besteht für die bundesweite Aus- und Fortbildung der Polizei nun eine moderne Möglichkeit, das Überbringen von Todesnachrichten durch den Einsatz digitaler Module ebenso praxisnah wie nachhaltig zu schulen. Aus den unterschiedlichen Perspektiven von Angehörigen, Polizeibeamtinnen und -beamten, Ärztinnen und Ärzten, Bestattern oder Beschäftigten von Hospizen können die Kursteilnehmerinnen und –teilnehmer schrittweise ein komplexes Bewusstsein ihrer Verantwortung entwickeln.
Ergänzt wird die Anwendung durch zahlreiche Erweiterungen, die eine vertiefte Auseinandersetzung mit grundlegenden Herausforderungen der Polizei im Angesicht des Todes ermöglichen.
https://afww.unikonstanz.de/de/service/online-anmeldung/krisenkommunikation
https://www.litwiss.uni-konstanz.de/forschung/erc-proof-of-concept-death-notific...
Opferschutzbeauftragter, Notfallseelsorger und Polizeibeamtin überbringen eine Todesnachricht.
Quelle: Manuel Rees
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Wissenschaftler
fachunabhängig
überregional
Forschungsprojekte
Deutsch
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