In seiner diesjährigen Jahrestagung vom 17.–18. Juni 2019 widmet sich das Leibniz-Institut für Geschichte und Kultur des östlichen Europa (GWZO) in Leipzig der Wahrnehmung und Wirkung von verheerenden Naturereignissen im östlichen Europa.
Wie alle Regionen der Welt wurde und wird auch das östliche Europa von Naturkatastrophen heimgesucht. Hochwasser, Vulkanausbrüche, Erdbeben oder Klimaveränderungen brachten Verwüstung, Leid und Tod. Für das Selbst- und Fremdbild der Bewohner und Bewohnerinnen Osteuropas waren derartige Extremereignisse aber weniger prägend, als dies für andere Regionen der Welt der Fall ist, etwa Japan oder die Philippinen. Wohl deshalb wurden solche Katastrophen bisher kaum als fundamental für die Eigenart der Großregion zwischen Elbe und Ural, zwischen Ostsee, Adria und Schwarzem Meer verstanden.
Das GWZO nimmt sich in seiner Jahrestagung dieser Thematik an und stellt die Ereignis-, Wahrnehmungs- und Wirkungsgeschichte von Naturkatastrophen im östlichen Europa in den Fokus. Betrachtet werden verschiedene Arten von Katastrophen, die die Untersuchungsregion von der Spätantike bis heute trafen. Ausgangspunkt ist dabei die Grundannahme der disaster history, die besagt, dass natürliche Extremereignisse ohne entsprechenden sozialen Kontext kein Desaster sein können – ohne menschliche Wahrnehmung keine „Natur“-Katastrophe.
Das Leibniz-Institut für Geschichte und Kultur des östlichen Europa (GWZO) erforscht in vergleichender Perspektive die historischen und kulturellen Gegebenheiten im Raum zwischen Ostsee, Schwarzem Meer und Adria vom Frühmittelalter bis zur Gegenwart. Die am Institut tätigen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler repräsentieren verschiedene Disziplinen der Geisteswissenschaften, darunter Archäologie, Namenkunde, Geschichte, Kunstgeschichte und Literaturwissenschaft. In seiner Forschungsarbeit stützt sich das GWZO auf ein dichtes Netz an Kooperationsbeziehungen mit Wissenschaftseinrichtungen in Europa und Übersee.
Jahrestagung des GWZO
Mensch–Umwelt–Katastrophe.
Wahrnehmung und Wirkungsgeschichte im östlichen Europa von der Spätantike bis in die Gegenwart
17.–18. Juni 2019, Ort: GWZO, Specks Hof (Eingang A), Reichsstraße 4–6, 4. Etage, Leipzig
Festvortrag
Prof. Dr. Gerrit J. Schenk (TU Darmstadt): Hochwasser zwischen Alltag und Katastrophe (ca. 1250–1550)
17. Juni 2019, 19 Uhr, Ort: GWZO, Specks Hof (Eingang A), Reichsstraße 4–6, 4. Etage, Leipzig
Diese Maßnahme wird mitfinanziert durch Steuermittel auf der Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushaltes.
Prof. Dr. Christian Lübke (Direktor des GWZO)
christian.luebke@leibniz-gwzo.de
Dr. Martin Bauch (VW Freigeist Fellowship „Dantean Anomaly“, GWZO)
martin.bauch@leibniz-gwzo.de
https://www.leibniz-gwzo.de/sites/default/files/dateien/ZV_19_Flyer_Jahrestagung...
Die vom Hochwasser zerstörte Karlsbrücke in Prag 1890.
Quelle: Quelle: Das Buch für alle: ill. Blätter zur Unterhaltung u. Belehrung für d. Familie u. Jedermann, Heft 7 (1890), S. 180.
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten
Geschichte / Archäologie, Gesellschaft, Kulturwissenschaften, Sprache / Literatur, Umwelt / Ökologie
überregional
Wissenschaftliche Tagungen
Deutsch
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