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21.06.2019 11:44

Studierende der Hochschule Karlsruhe präsentieren selbst gebauten Rennwagen

Holger Gust M. A. Pressestelle
Hochschule Karlsruhe - Technik und Wirtschaft

    Studierende der Hochschule Karlsruhe – Technik und Wirtschaft präsentieren
    selbst gebauten Rennwagen mit zahlreichen technischen Neuerungen –
    Teilnahme an studentischen Konstruktionswettbewerben im österreichischen
    Spielberg, auf dem Hockenheimring und in Barcelona geplant

    Auch in diesem Jahr haben sich wieder ca. 50 Studierende der Hochschule
    Karlsruhe – Technik und Wirtschaft zusammengefunden, um einen einsitzigen
    Formelrennwagen zu konstruieren und anschließend selbst zu fertigen. Die
    Studierenden aus den Studiengängen Fahrzeugtechnologie, Maschinenbau,
    Mechatronik, Elektro- und Informationstechnik sowie
    Wirtschaftsingenieurwesen und International Management haben ein großes
    gemeinsames Ziel: den Bau eines eigenen Rennwagens für die diesjährige
    Teilnahme an studentischen Konstruktionswettbewerben der „Formula Student”.
    Wie in den letzten Jahren wird das Team wieder an verschiedenen
    internationalen Wettbewerben teilnehmen.

    Nach neun Monaten Entwicklung, Konstruktion und Fertigung haben die
    Studierenden nun mit dem Rollout am Mittwochabend, 19. Juni 2019, ihr
    erstes großes Etappenziel erreicht und konnten das Resultat ihrer
    Projektarbeit mit dem neuen Rennwagen „F-113” erstmals der Öffentlichkeit
    präsentieren.

    Die Hauptaufgabe der internationalen Konstruktionswettbewerbe der Formula
    Student besteht darin, einen Rennwagen herzustellen, der für eine
    Produktion in Kleinserie geeignet wäre. Geschwindigkeit ist jedoch nur ein
    Aspekt, bewertet wird das Gesamtkonzept, zu dem auch Beschleunigungs- und
    Bremsleistung sowie Konstruktion, Gewicht und die kalkulierten
    Produktionskosten zählen. Um also einen schnellen, wendigen, sicheren,
    sparsamen und zuverlässigen sowie kostengünstigen Rennwagen zu entwickeln,
    ist für die Studierenden eine genaue Projektplanung und Koordination samt
    Marketingstrategie, Business Plan und Cost Report notwendig. Gefragt sind
    demnach viele ingenieurspezifische Fähigkeiten wie auch umfangreiche
    Wirtschafts- und Marketingkompetenzen. Das Konzept hinter diesem Wettbewerb
    ist es, den Studierenden eine attraktive Möglichkeit zu bieten, das im
    Studium angeeignete Wissen in die Praxis umzusetzen.

    In der neuen Saison tritt das Team mit einem neuen und gegenüber dem
    Vorjahr in einigen Punkten modifizierten Fahrzeug an: Zur Karosserie aus
    Kohlefasern (CFK) kommt ein verbessertes Fahrwerk mit geänderten Feder-
    Dämpferelementen und Stoßdämpferaufnahmen an der Karosserie. Um die
    Strömungsverhältnisse am Fahrzeug zu optimieren, wurden viele zeitintensive
    rechnergestützte Simulationen durchgeführt, die – im Vergleich zum
    Vorjahresfahrzeug – zu einem aufwendigeren Aeropaket führen. Zur Steigerung
    der Motorleistung wird der Bolide statt mit Superbenzin mit E85 betrieben.
    Gleichzeitig wird dadurch die Brennraumtemperatur gesenkt und dadurch die
    Motorkühlung erleichtert. Die Umstellung auf den neuen Kraftstoff wurde
    durch einen eigens für diesen Motor an der Hochschule entwickelten
    Prüfstand ermöglicht. Über diese lassen sich alle Betriebszustände des
    Motors testen und so der Antriebsstrang optimieren.

    Das Dash Panel, also die elektronischen Steuerelemente im Lenkrad, konnten
    um einige Funktionen erweitert werden. So kann nun etwa die Temperatur der
    einzelnen Reifen oder eine Blockierwarnung für die Räder angezeigt werden.
    Dem Fahrzeuglenker werden so direkt die Einflüsse seiner Fahrweise auf das
    Fahrzeug zurückgemeldet. Zusätzlich abrufbare Informationen über alle
    Zustände des Rennwagens sind vor allem in den Testphasen hilfreich, da die
    Daten nicht mehr über einen PC ausgelesen werden müssen.

    Wie in jedem modernen Entwicklung- und Produktionsprozess wird das
    komplette Fahrzeug mithilfe von CAD-Systemen (Computer Aided Design) als
    Modell im Rechner erzeugt. So entstehen nicht nur die benötigten
    Fertigungsdaten, sondern auch die Simulation und Berechnung der
    verschiedenen Bauteile und Funktionen wird ermöglicht. Im Anschluss werden
    die Bauteile individuell hergestellt und teilweise bis zur Zerstörung
    getestet.

    In kaum einem anderen Projekt können in Vorlesungen und Übungen erworbene
    Grundlagen durch ihre Anwendung und Vertiefung so umfassend in die Praxis
    umgesetzt werden wie in diesem Formula-Student-Projekt. Alle nötigen
    Schritte werden dabei von den Studierenden selbst organisiert bis hin zur
    hochkomplexen Fertigung der Einzelteile. Unterstützt werden sie dabei durch
    verschiedene Sponsoren und vom hochschuleigenen Institute of Materials and
    Processes, an dem sie die meisten Teile selbst herstellen können.

    Nach dem Rollout des „F-113” beginnt für die Studierenden die kurze
    Testphase, um den Boliden für die Wettbewerbe der Formula Student „fit” zu
    machen. Ende Juli – also kurz nach dem Ende der Prüfungen, die die am
    Projekt beteiligten Studierenden noch ablegen müssen, geht es dann für sie
    auch „gleich richtig los” mit dem ersten Wettbewerbsevent in Österreich.

    „Der jedes Jahr weiterentwickelte Rennwagen der Studierenden ist für uns
    immer wieder aufs Neue ein beeindruckender Beleg für die Kombination von
    Fachwissen und ausgeprägtem Praxisbezug unserer Lehre und auch dafür, wie
    gut es unsere Studierenden schaffen, ein solch umfangreiches Projekt zu
    planen und umzusetzen”, betont Prof. Dr. Frank Artinger, Rektor der
    Hochschule Karlsruhe, „alle Schritte werden dabei von den Studierenden
    selbst organisiert bis hin zur hochkomplexen Fertigung.”


    Weitere Informationen:

    https://www.hs-karlsruhe.de/presse/studierende-bauen-eigenen-rennwagen/


    Bilder

    Der große Moment – der neue Rennwagen wird beim Rollout enthüllt
    Der große Moment – der neue Rennwagen wird beim Rollout enthüllt
    Quelle: Foto: Steffen Gauch

    Bei der Montage war auch jederzeit Teamwork gefragt
    Bei der Montage war auch jederzeit Teamwork gefragt
    Quelle: Foto: Richard Herrmann


    Anhang
    attachment icon Großer Blickfang: der von Studierenden der Hochschule Karlsruhe selbst konstruierte und gebaute Rennwagen

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Lehrer/Schüler, Wirtschaftsvertreter
    Maschinenbau, Verkehr / Transport, Werkstoffwissenschaften
    überregional
    Studium und Lehre, Wettbewerbe / Auszeichnungen
    Deutsch


     

    Der große Moment – der neue Rennwagen wird beim Rollout enthüllt


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    Bei der Montage war auch jederzeit Teamwork gefragt


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