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27.09.2019 09:01

Kann die Umsetzung der neuen Psychotherapie-Ausbildung an den Universitäten gelingen?

Dr. Anne Klostermann Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Deutsche Gesellschaft für Psychologie (DGPs)

    DGPs begrüßt Bundestagsentscheidung zur Psychotherapie-Gesetzesreform, sieht aber Nachbesserungsbedarf bei der Finanzierung der zu erwartenden Mehrkosten für die Universitäten

    Deutschland hat fast 50.000 Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten. Deren Ausbildung soll nun zu einer universitären Ausbildung umgestellt werden, wie der Bundestag am 26. September 2019 in 2. und 3. Lesung entschieden hat. Das Gesetz soll zum 1. September 2020 in Kraft treten. Die Universitäten müssen also bereits zu Beginn des nächsten Wintersemesters neue Studiengänge anbieten. „Das Reformgesetz wird die Psychologie als Kernwissenschaft der Psychotherapie stärken“, erklärt DGPs-Präsidentin Birgit Spinath. „Deshalb besteht auch eine hohe Bereitschaft, diese sehr knappe Zeitvorgabe umzusetzen. Fünfzig Universitätsinstitute haben in Aussicht gestellt, die Neuregelungen für die Psychotherapie-Ausbildung aufzugreifen. Durch den Erhalt des allgemeinen Bachelors in Psychologie als Grundlage der Psychotherapie-Ausbildung kann diese Umstellung zeitnah gelingen. Wir begrüßen ausdrücklich, dass Studierende auch mit der neuen Regelung weiterhin die Flexibilität haben werden, bis zum Ende des Psychologie-Bachelors zu entscheiden, ob sie eher in den Bereich Psychotherapie gehen oder andere Schwerpunkte im Master-Studium setzen wollen.“

    Psychologie-Institute bereiten sich auf neue Studiengänge vor

    Mit dem Gesetz folgt das Bundesministerium für Gesundheit in vielen wichtigen Punkten den Positionen der Deutschen Gesellschaft für Psychologie (DGPs) und des Fakultätentages Psychologie.
    „Deutlichen Nachbesserungsbedarf sehen wir allerdings noch bei der Regelung der konkreten Umsetzung“, erklärt Conny Antoni, Vorsitzender des Fakultätentages Psychologie. „Wir haben noch keine Finanzierungszusage über die zu erwartenden Mehrkosten. Für viele psychologischen Institute dürften aber gerade diese Informationen notwendig sein, um die Änderungen in ihren Studiengängen zeitnah umsetzen zu können.“ Der Fakultätentag Psychologie koordiniert als Zusammenschluss aller universitären Psychologie-Institute gemeinsam mit der DGPs eine unter den Psychologie-Instituten abgestimmte Umsetzung der Reformen.

    Verbesserung der Versorgung nicht auf Kosten der Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten in Weiterbildung

    „Mit den neuen Regelungen wird die Qualität der Ausbildung in Psychotherapie für Kinder, Jugendliche und Erwachsene deutlich erhöht und auf ein einheitliches Niveau gehoben“, erklärt Winfried Rief, der als Vorsitzender der DGPs-Kommission Psychologie und Psychotherapieausbildung die Reform wesentlich begleitet hat. „So kann die Versorgung psychisch Kranker aller Altersgruppen langfristig gesichert und weiter verbessert werden. Das darf aber nicht auf Kosten der Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten in Weiterbildung geschehen. Deren Weiterbildung im Anschluss an die Approbation müsste als gesellschaftliche Aufgabe vollumfänglich finanziert werden. Gleichermaßen müssen auch die Bedingungen für die PiAs, die sich jetzt in der Ausbildung befinden, nachgebessert werden!“

    Kontakt bei Rückfragen:

    Prof. Dr. Birgit Spinath
    Präsidentin der Deutschen Gesellschaft für Psychologie e.V. (DGPs), Professorin für Pädagogische Psychologie an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg
    Tel.: 06221 547355
    E-Mail: Birgit.Spinath@psychologie.uni-heidelberg.de

    Prof. Dr. Conny H. Antoni
    Vorsitzender des Fakultätentages Psychologie, Mitglied der Kommission Psychologie und Psychotherapieausbildung, Professor für Arbeits-, Betriebs- und Organisationspsychologie an der Universität Trier
    Ansprechpartner für akademische und fachpolitische Fragen im Zuge der Reform des Psychotherapeutengesetzes
    Tel.: 0651 2012030
    E-Mail: antoni@uni-trier.de

    Prof. Dr. Winfried Rief
    Vorsitzender der Kommission Psychologie und Psychotherapieausbildung, Professor für Klinische Psychologie und Psychotherapie an der Universität Marburg
    Ansprechpartner für Details der Psychotherapieausbildung, der Versorgung und alle Fragen rund um die Vernetzung von Psychologiestudium, Psychotherapieausbildung
    Tel.: 06421 2823657
    E-Mail: riefw@staff.uni-marburg.de

    Pressestelle der DGPs:
    Dr. Anne Klostermann
    Pressereferentin der DGPs
    Tel.: 030 28047718
    E-Mail: pressestelle@dgps.de

    Über die DGPs:
    Die Deutsche Gesellschaft für Psychologie (DGPs e.V.) ist eine Vereinigung der in Forschung und Lehre tätigen Psychologinnen und Psychologen. Die über 4700 Mitglieder erforschen das Erleben und Verhalten des Menschen. Sie publizieren, lehren und beziehen Stellung in der Welt der Universitäten, in der Forschung, der Politik und im Alltag.
    Die Pressestelle der DGPs informiert die Öffentlichkeit über Beiträge der Psychologie zu gesellschaftlich relevanten Themen. Darüber hinaus stellt die DGPs Journalisten eine Datenbank von Experten für unterschiedliche Fachgebiete zur Verfügung, die Auskunft zu spezifischen Fragestellungen geben können.
    Wollen Sie mehr über uns erfahren? Besuchen Sie die DGPs im Internet: www.dgps.de


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Lehrer/Schüler, Studierende, Wissenschaftler
    Medizin, Pädagogik / Bildung, Psychologie
    überregional
    Studium und Lehre, Wissenschaftspolitik
    Deutsch


     

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