idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
14.10.2019 13:52

Neuer Werkstoff für den Bootsbau

Erhard Jakobs Pressestelle
Technische Hochschule Mittelhessen

    Um die Entwicklung eines Leichtbaukonzepts für Sportboote und Yachten geht es in einem Forschungsprojekt der Technischen Hochschule Mittelhessen. Prof. Dr. Stephan Marzi vom Gießener Institut für Mechanik und Materialforschung arbeitet dabei mit dem Bootsbauer Krake Catamarane aus dem thüringischen Apolda zusammen. Internationale Kooperationspartner sind Prof. Anders Biel von der schwedischen Universität Karlstad und die Firma Lamera aus Göteborg. Den Projektbeitrag der THM fördert das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie im Rahmen des Zentralen Innovationsprogramms Mittelstand mit 190.000 Euro.

    Im modernen Bootsbau verwenden die Hersteller als Grundmaterial vorwiegend Duroplasten wie zum Beispiel glasfaserverstärkten Kunststoff. Das Material ist leicht und formstabil, hat aber eine Reihe von Nachteilen: es zerreißt und splittert schnell, ist schwer zu entsorgen, und die Herstellung kostet viel Energie. Edelstahl, der ebenfalls verwendet wird, ist sehr schwer und führt deshalb zu einem hohen Treibstoffverbrauch.

    Die Projektpartner wollen deshalb ein neues Material für die Außenhaut der Boote verwenden. Das von Lamera entwickelte „Hybrix“ ist ein leicht formbarer Verbundwerkstoff aus einem Mikrofaserkern, zwei Metallschichtlaminaten und zwei Klebstoffschichten. Der Kern kann aus Stahl oder Polymerstoff bestehen. Für die Laminate kommen Metalle wie Aluminium oder Stahl in Frage. Im Vergleich zu einer reinen Stahlkonstruktion spart die neue Leichtbauweise bei gleichbleibenden mechanischen Eigenschaften 75 Prozent des Gewichts der Schiffshülle ein. Das neue Material hat gute Wärme- und Schalldämmungseigenschaften und ist im Unterschied zu Kunststoffen nicht entflammbar.

    Im Projekt wollen die Forscher Hybrix für die Nutzung im Bootsbau optimieren. Eine geeignete Befestigungstechnik muss gefunden werden. Passende großtechnische Weiterverarbeitungsmethoden wie Schleifen, Beschichten und Kantenabdeckung sollen erforscht werden. Die mechanischen Eigenschaften der Metallsandwichstruktur werden simuliert und experimentell überprüft. Schließlich ist der Einfluss von Salzwasser, Sonne und Wind auf das Material zu untersuchen. Zum Projektende sollen auf Basis eines von Krake Catamarane bereits hergestellten Bootes zwei Prototypen konstruiert und gebaut werden, bei denen das neue Material verwendet wird.

    Das Forschungsprojekt hat eine Laufzeit von zwei Jahren. Es wird vom Bundeswirtschaftsministerium und von der schwedischen Innovationsagentur Vinnova mit insgesamt 675.000 Euro unterstützt.


    Wissenschaftliche Ansprechpartner:

    stephan.marzi@me.thm.de


    Bilder

    Beim Bau von Sportbooten soll der neue Verbundwerkstoff eingesetzt werden.
    Beim Bau von Sportbooten soll der neue Verbundwerkstoff eingesetzt werden.
    Quelle: Krake Katamarane

    Hybrix besteht aus einem Mikrofaserkern, zwei Metallschichtlaminaten und zwei Klebstoffschichten.
    Hybrix besteht aus einem Mikrofaserkern, zwei Metallschichtlaminaten und zwei Klebstoffschichten.
    Quelle: Lamera


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wissenschaftler
    Informationstechnik, Maschinenbau, Verkehr / Transport, Werkstoffwissenschaften
    überregional
    Forschungsprojekte, Kooperationen
    Deutsch


     

    Beim Bau von Sportbooten soll der neue Verbundwerkstoff eingesetzt werden.


    Zum Download

    x

    Hybrix besteht aus einem Mikrofaserkern, zwei Metallschichtlaminaten und zwei Klebstoffschichten.


    Zum Download

    x

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).