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18.10.2019 10:51

Wie weiterführende Informationen die Entscheidungen von Kapitalmarktexperten beeinflussen

Nick Lange Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
School of International Business and Entrepreneurship (SIBE) GmbH

    Die Prognosen von Experten werden in allen wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Bereichen als Informationsquelle genutzt. Dieser Vorgang erstreckt sich von der Politik, über das Wetter, bis hin zum Kapitalmarkt. In der Wissenschaft wurden in den letzten Jahrzehnten bei den Prognosen von Kapitalmarktexperten zwei Phänomene beobachtet, die das Konzept der Expertenprognosen beeinflussen, das „herding“ und das „anti-herding“. In seiner aktuellen wissenschaftlichen Publikation untersucht Prof. Dr. Heiko von der Gracht, wie weiterführende Informationen die Prognosen von Kapitalmarktexperten beeinflussen und welches der beiden Phänomene in diesem Fall eintritt.

    Es ist ein gesellschaftliches Phänomen, welches auf den verschiedensten Ebenen zu beobachten ist: Personen gleichen ihre Meinung der von Gruppen oder Meinungsführern an, obwohl sie nicht dieselben Ansichten vertreten. Das sogenannte „herding“, also im Deutschen „der Herde folgend“, ist nicht nur in der Soziologie und der Psychologie zu beobachten, sondern auch im Bereich der Expertenprognosen. Ein Beispiel hierfür lässt sich im Kapitalmarkt finden. Hier gleichen Experten ihre Prognosen den Meinungen der Masse an, unabhängig davon, ob die Mehrheitsprognose den Informationen entspricht, die dem Experten vorliegen. Das herding geschieht hier entweder bewusst, um bei Fehlprognosen nicht alleine dazustehen oder aber unbewusst, wenn verschiedene Personen auf gleiche Informationen identisch reagieren.

    Im direkten Gegensatz dazu steht das Phänomen des „anti-herding“, welches ebenfalls im Bereich der Kapitalmarktexperten zu beobachten ist. Hierbei agieren Experten als Einzelgänger. Sie prognostizieren Ergebnisse beinahe ausschließlich auf Basis ihrer privaten Informationen. Diese weichen zum Teil weit von der Massenmeinung ab. Im Falle einer richtigen Prognose stehen die Einzelgänger jedoch mit einer besseren Performance da als die Konkurrenz, während ihre falschen Prognosen häufig ignoriert werden.

    In der Wissenschaft wurden die beiden beschriebenen Phänomene in den vergangenen Jahrzehnten gezielt untersucht. In seiner aktuellen wissenschaftlichen Publikation im neuen Wiley-Journal „Futures and Foresight Science“ erforscht Prof. Dr. Heiko von der Gracht (School of International Business and Entrepreneurship der Steinbeis-Hochschule), gemeinsam mit Prof. Ulrich Hommel, PHD, Dr. Tobias Prokesch (EBS Business School) und Dr. Holger Wohlenberg (Managing Director Deutsche Börse Market Data & Services), wie weiterführende Informationen die Prognosen von Kapitalmarktexperten beeinflussen und welches der beiden beschriebenen Phänomene in diesem Fall eintritt.


    Originalpublikation:

    https://onlinelibrary.wiley.com/doi/full/10.1002/ffo2.21 - Effects of supplying additional information: Experimental evidence on the behavior of capital market experts

    https://doi.org/10.1002/ffo2.21


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wissenschaftler
    Wirtschaft
    überregional
    Forschungsergebnisse, Wissenschaftliche Publikationen
    Deutsch


     

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