idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
16.12.2019 12:23

Neuer WGP-Präsident will Forschung zu Antriebslösungen vorantreiben

Gerda Kneifel Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Wissenschaftliche Gesellschaft für Produktionstechnik

    Prof. Christian Brecher, Leiter des Lehrstuhls für Werkzeugmaschinen am Werkzeugmaschinenlabor WZL der RWTH Aachen, wird ab 01. Januar 2020 turnusgemäß für zwei Jahre das Amt des WGP-Präsidenten übernehmen. Er forderte auf dem Internationalen METAV-Presseforum am 12. und 13. Dezember am WZL mehr Interdisziplinarität in der Produktionstechnik, um den Umbrüchen in der Branche gerecht werden zu können. Neben Informatik müsse zum Beispiel auch die Betriebswirtschaftslehre stärker berücksichtigt werden, um neue Geschäftsmodelle zu gestalten. Eine große Herausforderung sei es, nachhaltige und wirtschaftliche Antriebe für die Mobilität von morgen zu schaffen.

    Die Produktionstechnik steht vor gewaltigen Umbrüchen. Digitalisierung und Vernetzung haben bereits starke Veränderungen in den Produktionshallen erzielt. Doch damit das Gesamtkonzept Industrie 4.0 in den Unternehmen ankommt, muss das Internet of Production (IoP) vorangetrieben werden, also die Übertragung des Internet der Dinge (Internet of Things, IoT) in die Produktionswelt. „Das will ich in meiner Amtszeit als Präsident der WGP voranbringen“, bekräftigt Brecher in seiner Rede auf dem Presseforum. „Das Thema Industrie 4.0 wird weitergedacht und aus unserer grundlagen- und anwendungsorientierten Forschung entwickeln wir geeignete Impulse für die industrielle Praxis. Ich freue mich in diesem Zusammenhang auch sehr, die Zukunft der Produktion durch die Arbeiten des 2019 gestarteten Exzellenzclusters Internet of Production an der RWTH Aachen in den kommenden Jahren mit zu gestalten und zu prägen.“
    Brecher hatte das symbolische Ruder der WGP bereits auf der WGP-Herbsttagung im November dieses Jahres in Berlin vom amtierenden Präsidenten, Prof. Berend Denkena, Leiter des Instituts für Fertigungstechnik und Werkzeugmaschinen (IFW) der Leibniz Universität Hannover, übernommen.

    Ein neues Niveau der Zusammenarbeit

    Die künftige Produktionsforschung muss für Brecher aufgrund der zunehmenden Digitalisierung interdisziplinär vorangetrieben werden. „Neben der stärkeren Berücksichtigung der Betriebswirtschaftslehre – zum Beispiel zur Gestaltung neuer Geschäftsmodelle – müssen wir in den Produktionswissenschaften immer stärker die Informatik berücksichtigen. Das Bestreben geht allerdings weit über die reine Fragestellung der generischen Modellbildung und Modellierung – beides Fragen der Informatik - hinaus.“ In der modernen Produktionstechnik seien große Mengen an Daten vorhanden, allerdings seien sie weder einfach zugänglich, interpretierbar, noch so modelliert oder vernetzt, dass daraus automatisch Wissen erzeugt werden könne. „Über mein Engagement in der WGP, aber auch in Aachen will ich gemeinsam mit meinen Kolleg/-innen für die Produktionstechnik ein neues Niveau der domänenübergreifenden Kollaboration etablieren. Nur gemeinschaftlich und disziplinübergreifend können wir dann auch mit Hilfe Künstlicher Intelligenz beziehungsweise Methoden des datengetriebenen Machine Learning aus größeren Datenmengen Industrial Smart Data erzeugen und so neue, intelligente Lösungen und Mehrwerte schaffen. Für mich ist dies im Rahmen der aktuellen Diskussionen einer der entscheidenden, aber noch fehlenden Bausteine zum durchgängigen Erfolg der Industrie 4.0-Initiative.“

    Nachhaltige und wirtschaftliche Produktionstechnik für Antriebslösungen

    Der deutsche Maschinen- und Anlagenbau steht nicht erst seit heute vor großen Herausforderungen, so Brecher. „Die automatisierte, kollaborative beziehungsweise ergonomische und lernförderliche Produktionstechnik für Kleinserien ist auch weiterhin in allen Facetten relevant. Eine große Aufgabe liegt aber sicherlich auch in der Suche nach technologisch ausgereiften und produktionstechnisch umsetzbaren Lösungen für die Elektromobilität, sei es im Bereich der Batterieproduktion oder auch vergleichbarer Effizienz-Technologien wie der Brennstoffzelle.“ Generell stehe das Land vor der entscheidenden Zukunftsfrage: Wie schaffen wir verantwortungsvoll und wirtschaftlich die erforderliche Nachhaltigkeit? „Gerade auch durch eine intelligente Produktion von morgen können – und müssen – wir hier schnell wichtige Impulse setzen“, betont Brecher.

    Vita Christian Brecher

    Prof. Christian Brecher, geboren am 25. August 1969, war von 1995 bis 2001 wissenschaftlicher Mitarbeiter und Oberingenieur der Abteilung Maschinentechnik am Werkzeugmaschinenlabor (WZL) der RWTH Aachen. Er promovierte dort an der Fakultät für Maschinenwesen. Nach etwa dreijähriger Tätigkeit in der Werkzeugmaschinenindustrie wurde er im Januar 2004 zum Universitätsprofessor für das Fach Werkzeugmaschinen der RWTH Aachen und Mitglied des Direktoriums von WZL und IPT (Fraunhofer Institut für Produktionstechnologie) ernannt. Zu seinen Schwerpunkten gehören Maschinen-, Getriebe- und Steuerungstechnik. Seit 2012 leitet Prof. Brecher darüber hinaus als Gründungsmitglied gemeinsam mit Prof. Hopmann das Aachener Zentrum für integrativen Leichtbau AZL der RWTH Aachen. Von 2015 bis 2017 war Prof. Brecher stellvertretender Institutsleiter des Fraunhofer-Instituts für Produktionstechnologie IPT. Im Januar 2018 hat er das Amt als Institutsleiter übernommen. Von 2020 bis 2022 wird er die WGP leiten.


    Weitere Informationen:

    https://www.wgp.de/presse


    Bilder

    Prof. Christian Brecher spricht auf dem Internationalen METAV-Presseforum
    Prof. Christian Brecher spricht auf dem Internationalen METAV-Presseforum
    Quelle: Foto: Foto Studio Strauch / VDW

    Prof. Christian Brecher, Leiter des Lehrstuhls Werkzeugmaschinen am Werkzeugmaschinenlabor WZL der RWTH Aachen
    Prof. Christian Brecher, Leiter des Lehrstuhls Werkzeugmaschinen am Werkzeugmaschinenlabor WZL der R ...
    Quelle: Foto: WZL, RWTH Aachen


    Anhang
    attachment icon Pressemeldung als PDF

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Studierende, Wirtschaftsvertreter, Wissenschaftler
    Elektrotechnik, Informationstechnik, Maschinenbau, Wirtschaft
    überregional
    Forschungs- / Wissenstransfer, Personalia
    Deutsch


     

    Prof. Christian Brecher spricht auf dem Internationalen METAV-Presseforum


    Zum Download

    x

    Prof. Christian Brecher, Leiter des Lehrstuhls Werkzeugmaschinen am Werkzeugmaschinenlabor WZL der RWTH Aachen


    Zum Download

    x

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).