Am Wochenende wird mit der spanischen Weihnachtslotterie wieder die größte Lotterie der Welt ausgeschüttet. Der Traum von „El Gordo“, dem Hauptgewinn, schweißt ganze Dörfer zu Tippgemeinschaften zusammen. Auch in Deutschland erfreut sich Lottospielen nach wie vor großer Beliebtheit, obwohl die Gewinnchance verschwindend gering ist. Prof. Dr. Jens Perret unterrichtet an der International School of Management (ISM) Statistik und Volkswirtschaftslehre und hat sich mit dem Phänomen beschäftigt.
„Lotto ist in Deutschland aus gutem Grund als Glücksspiel und nicht als Strategiespiel kategorisiert“, sagt ISM-Professor Dr. Jens Perret. „Im Gegensatz zu den unterschiedlichsten Pokervarianten kann man sich zum Beispiel durch kognitive Leistung wie Kartenzählen keinen taktischen Vorteil verschaffen, geschweige denn eine Gewinnstrategie erarbeiten.“ Um im deutschen 6aus49 einen sicheren Gewinn einzufahren, müssten 77,50 Euro investiert werden. Statistisch betrachtet führt damit ein Euro Einsatz zu einem Gewinn von 0,0645 Euro - ein deutliches Minusgeschäft.
Trotzdem spielen rund 7,3 Millionen Deutsche regelmäßig Lotto. Grund dafür sind psychologische Ansätze – und unser mathematisch-statistisches Verständnis, erklärt Perret: „Am Anfang steht der Traum, was man mit dem Gewinn alles machen kann. Allein die Möglichkeit, gewinnen zu können, führt zu einer positiven Gemütslage. Ein geschicktes, psychologisch fundiertes Marketing zielt genau auf diesen Traum des besseren Lebens ab.“ Außerdem spielt die Darstellung der Gewinnwahrscheinlichkeit eine entscheidende Rolle. Bei 6aus49 liegt diese bei 1:140 Millionen. „Die 1 suggeriert uns, wir könnten der Eine sein, der gewinnt. Anders wäre es, wenn die Wahrscheinlichkeit als Verlustchance von 139.838.159:139.838.160 ausgedrückt werden würde. Diese Zahl lässt uns glauben, die Wahrscheinlichkeit nicht zu gewinnen sei überwältigend und das Spielen zwecklos.“
Andersherum wird die verschwindend kleine Wahrscheinlichkeit von 0,00000072% auf den Hauptgewinn plötzlich realistisch. „Den meisten Menschen fällt es schwer, sich große absolute Zahlen zu veranschaulichen. Ein Wert wie 140 Millionen ist nicht mehr greifbar und das Bauchgefühl übernimmt. Und intuitiv neigen wir dazu, kleine Wahrscheinlichkeiten überzubewerten“, erklärt Perret. „Unser mathematisch-statistisches Verständnis steht hinter dem Traum eines Lottogewinns zurück. Wenn der Jackpot winkt, gewinnt die Hoffnung gegen den Verstand.“
Hintergrund:
Die International School of Management (ISM) zählt zu den führenden privaten Wirtschaftshochschulen in Deutschland. In den einschlägigen Hochschulrankings rangiert die ISM regelmäßig an vorderster Stelle.
Die ISM hat Standorte in Dortmund, Frankfurt/Main, München, Hamburg, Köln, Stuttgart und Berlin. An der staatlich anerkannten, privaten Hochschule in gemeinnütziger Trägerschaft wird der Führungsnachwuchs für international orientierte Wirtschaftsunternehmen in kompakten, anwendungsbezogenen Studiengängen ausgebildet. Alle Studiengänge der ISM zeichnen sich durch Internationalität und hohe Lehrqualität aus. Projekte in Kleingruppen gehören ebenso zum Hochschulalltag wie integrierte Auslandssemester und -module an einer der rund 190 Partnerhochschulen der ISM.
Pressekontakt:
Maxie Strate
Leiterin Marketing & Communications
ISM International School of Management GmbH
Otto-Hahn-Str. 19
44227 Dortmund
tel.: 0231.97 51 39-31
fax: 0231.97 51 39-39
E-Mail: maxie.strate@ism.de
Prof. Dr. Jens Perret forscht und unterrichtet im Bereich Statistik und Volkswirtschaftslehre.
Quelle: ISM
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, jedermann
Gesellschaft, Mathematik, Psychologie, Wirtschaft
überregional
Buntes aus der Wissenschaft
Deutsch
Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.
Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).
Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.
Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).
Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).