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17.12.2019 10:56

Start des EU-Forschungsprojekts APRICOT - Neuartige Implantate für Arthrose-Patienten

Jörg Walz Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik und Automatisierung IPA

    Einen völlig neuen Implantattyp zur Behandlung von Arthrose kleiner Gelenke in der Hand entwickeln sieben Partner im europäischen Projekt APRICOT. Die Implantation des neuartigen Materials auf Polymerbasis soll keine invasive Operation erfordern. Damit können gesunde Knochen und Gewebe erhalten bleiben. Aufgabe des Fraunhofer-Instituts für Produktionstechnik und Automatisierung IPA ist die Herstellung des Implantats. Das FET-Open-Projekt aus dem Rahmenprogramm der Europäischen Union Horizont 2020 wird in den nächsten vier Jahren mit 3 Millionen Euro gefördert.

    Eine der Hauptursachen für die steigende Zahl von Arthrose in ganz Europa ist die älter werdende Bevölkerung. Aber auch der alltägliche Gebrauch mobiler Geräte bei jungen Erwachsenen erhöht die Gefahr einer Fingergelenksarthrose. Daher sind verbesserte Knochenregenerationslösungen dringend erforderlich. Derzeit verfügbare Implantate werden invasiv eingesetzt. Bei der Operation wird das Gewebe häufig stark verletzt, sodass die Regeneration des Patienten länger dauert. Vor allem stellen die herkömmlichen Implantate nicht die ursprüngliche Beweglichkeit des Gelenkes wieder her, was zu Schmerzen und Unannehmlichkeiten im Alltag der Patienten führen kann.
    Das neue Forschungskonsortium APRICOT entwickelt jetzt ein neuartiges, extrem dünnes, selbstschmierendes Implantat, das zwischen den Gelenkflächen des betroffenen Gelenks platziert wird. Es ist minimalinvasiv, knochenschonend und für Patienten jeden Alters geeignet. Das Fraunhofer IPA übernimmt die anspruchsvolle Herstellung des Implantats mit innovativem Implantatmaterial. Dabei kommt dem Institut sein Knowhow in der Simulation und Herstellung polymerer Venenklappen- und Bandscheiben- Prothesen zugute.
    »APRICOT stellt den natürlichen Bewegungsumfang der Fingergelenke wieder her und geht über die bisherigen Implantatlösungen hinaus, um den Patienten zu helfen, in ihren normalen Alltag zurückzukehren«, sagt Professor Martin Browne von der University of Southampton, Großbritannien. Der Koordinator des Projekts ist überzeugt: »APRICOT könnte die Schmerzlast für Millionen von Arthrosepatienten verringern und die Gesundheitssysteme als Ganzes entlasten und somit einen erheblichen gesellschaftlichen Beitrag leisten.«
    Ein Team von weltweit führenden Experten in den Bereichen Implantatentwicklung, Oberflächenfunktionalisierung, Additive Manufacturing und Biokompatibilitätsbewertung will diese Vision verwirklichen. Das APRICOT-Konsortium besteht aus sieben europäischen Partnerinstitutionen aus Großbritannien, Deutschland, den Niederlanden und Schweden. Zum offiziellen Projektstart trafen sich die Wissenschaftler vom 11. bis 12. November 2019 in Southampton.

    Steckbrief
    Titel: APRICOT – Anatomically Precise Revolutionary Implant for bone Conserving Osteoarthritis Treatment (Deutsch: Anatomisch präzises revolutionäres Implantat zur Knochenerhaltung bei der Osteoarthritis-Behandlung)
    Finanzierung: Horizont 2020 FET-Open
    Start: 1. Oktober 2019
    Dauer: 48 Monate
    Budget: 3 253 045 €
    Koordinator: Universität Southampton, Großbritannien
    Projektpartner: AURORA Medical LTD, Großbritannien; EURICE – European Research and Project Office GmbH, Deutschland; Fraunhofer-Gesellschaft zur Förderung der angewandten Forschung e.V., Deutschland; Goeteborgs Universitet, Schweden; Universiteit Twente, Niederlande; Universität Southampton, Großbritannien; Technische Universität München, Deutschland
    Projektkoordinator: Prof. Martin Browne | Telefon +44 2380593279 | doctor@soton.ac.uk


    Wissenschaftliche Ansprechpartner:

    Dr. rer. nat. Oliver Schwarz | Telefon +49 711 970-3754 | oliver.schwarz@ipa.fraunhofer.de
    Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik und Automatisierung IPA | www.ipa.fraunhofer.de


    Bilder

    Das APRICOT-Projekt wurde im Rahmen der Finanzhilfevereinbarung Nr. 863183 aus dem Forschungs- und Innovationsprogramm Horizont 2020 der Europäischen Union finanziert.
    Das APRICOT-Projekt wurde im Rahmen der Finanzhilfevereinbarung Nr. 863183 aus dem Forschungs- und I ...
    Quelle: Quelle: Horizont 2020, Europäische Union


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wirtschaftsvertreter, Wissenschaftler
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Maschinenbau, Medizin, Sportwissenschaft, Werkstoffwissenschaften
    überregional
    Forschungsprojekte, Kooperationen
    Deutsch


     

    Das APRICOT-Projekt wurde im Rahmen der Finanzhilfevereinbarung Nr. 863183 aus dem Forschungs- und Innovationsprogramm Horizont 2020 der Europäischen Union finanziert.


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