idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
29.01.2020 09:51

Brexit: Ein Schlag gegen die Bündelung der intellektuellen Kapazitäten Europas

Michael Flacke Pressestelle
Deutscher Akademischer Austauschdienst e.V.

    Ende der Woche tritt das Vereinigte Königreich aus der EU aus. „Für den Erhalt des internationalen Austausches mit Großbritannien in Forschung, Lehre und Studium brauchen wir schnell klare Regeln und Perspektiven“, forderte Prof. Dr. Joybrato Mukherjee, Präsident des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD) in Bonn. Der Brexit stelle eine Bedrohung für die Leistungsfähigkeit der europäischen Wissenschaftssysteme dar.

    „Die Europäische Union wird als herausragender Forschungsstandort nur wettbewerbsfähig bleiben, wenn sie die Kräfte bündelt, die in Europa auf eine Reihe von Ländern verteilt sind. Der Brexit ist daher auch ein Schlag gegen die Zusammenführung der intellektuellen Kapazitäten Europas“, so der DAAD-Präsident. Zwar verändere sich bis Ende 2020 zunächst kaum etwas, für Studierende oder Forschende bleibe bei Themen wie DAAD-Stipendium oder Erasmus-Förderung zunächst alles wie bisher.

    Die Atempause bis Ende des Jahres müsse aber dringend genutzt werden: „Wir brauchen für die Zeit ab 2021 schnell verbindliche Regelungen bei den Themen Studiengebühren, Visa und Aufenthaltsrechte sowie mit Blick auf die zukünftige Beteiligung des Vereinigten Königreichs an Erasmus+ und anderen EU-Programmen“, so Mukherjee. Nur so könne man die enge wissenschaftliche Zusammenarbeit und die guten Zahlen im akademischen Austausch mit Großbritannien erhalten. Er erwarte daher von der Bundesregierung, der Europäischen Kommission und der britischen Regierung die rasche Erarbeitung der benötigten Regelungen und Verträge.

    Großbritannien ist eines der wichtigsten Länder im EU-Austausch angehender Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler: laut Statistischem Bundesamt studierten bei der letzten Erhebung rund 16.000 Deutsche in Großbritannien. Das Land liegt damit auf Platz drei der Liste der attraktivsten Gastländer, nach Österreich und den Niederlanden und ist damit innerhalb Europas ein Ankerland der akademischen Zusammenarbeit. Auch für die britische Wissenschaft ist die enge Anbindung an Europa von größtem Interesse, wie beispielweise der Präsident der Royal Society, Venkatraman Ramakrishnan, stets betont.

    Länderübersicht DAAD Großbritannien

    Im Jahr 2018 förderte der DAAD 8.015 Auslandsaufenthalte von Bachelor- und Masterstudierenden, Promovierenden oder Professorinnen und Professoren. Unter den geförderten Studierenden und Hochschulbeschäftigen waren rund 750 Briten und knapp 7.300 Deutsche. Im Ranking der DAAD-Förderung nach EU-Ländern belegt das Land nach Spanien (8.673) den zweiten Rang. Rund 75 Prozent der Geförderten erhielten eine EU-Mobilitätsförderung über das Programm Erasmus+, DAAD-Projektförderung und Individualförderung zeichnen für die restlichen 25 Prozent verantwortlich. Zur engen Zusammenarbeit mit den Partnern in Großbritannien unterhält der DAAD in der Hauptstadt London zudem eine Außenstelle. Darüber hinaus arbeiten derzeit 36 vom DAAD vermittelte Lektorinnen und Lektoren an britischen Hochschulen.


    Für Interviewanfragen steht Ruth Krahe, Leiterin der DAAD-Außenstelle in London, zur Verfügung.

    Kontakt

    Michael Flacke
    Leiter der Pressestelle / Pressesprecher – SB03
    DAAD – Deutscher Akademischer Austauschdienst
    +49 228 882-454
    presse@daad.de


    Wissenschaftliche Ansprechpartner:

    Ruth Krahe
    Leiterin Außenstelle London
    DAAD – Deutscher Akademischer Austauschdienst
    +44 (20) 7831-9511
    Krahe@daad.org.uk


    Weitere Informationen:

    http://www.daad.de/de/laenderinformationen/europa/vereinigtes-koenigreich/ Alle Länderinformationen des DAAD zu Großbritannien auf einen Blick
    http://www.daad.de/medien/web_daad_london_asb_2018.pdf DAAD-Außenstellenbericht, Bericht aus London
    http://uk.diplo.de/uk-de/02/faq-informationen-brexit/610518 Informationen für deutsche Staatsbürger in Großbritannien
    http://www.bmbf.de/de/was-bedeutet-ein-no-deal-brexit-fuer-bildung-und-forschung... Informationen für britische Studierende


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, jedermann
    fachunabhängig
    überregional
    Wissenschaftspolitik
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).