An der Universität Trier treffen sich bei einer Tagung Forschende aus Europa. Ihr Ziel ist nicht weniger als die Neubestimmung des Western-Genres.
„Western entstehen nicht im luftleeren Raum. Vielmehr setzen sie sich mit den Gesellschaften auseinander, in denen sie entstanden sind. Sie antworten beispielsweise auf zeitgenössische politische und soziale Konflikte – seien es Geschlechterrollen oder Bürgerrechte“, erklärt die Soziologin Dr. Anja Peltzer ihre wissenschaftliche Faszination für die Filme über Cowboys und Indianer. Die Wissenschaftlerin der Universität Trier organisiert zusammen mit Prof. Dr. Jörn Ahrens von der Justus-Liebig-Universität Gießen am 7. und 8. Februar die Tagung „Beyond the Frontier“, die sich mit der Aktualität von Western in der heutigen Zeit beschäftigt. Durch die Analyse von Normen und Werten in Western und ihre Bedeutung für die Entwicklung von Gesellschaften wollen die Experten bei der Tagung auch das Western-Genre neu bestimmen.
„Wir werden unter anderem die Frage diskutieren, ob die Wiederkehr des Westerns in die Kinos einer bestimmten aktuellen Konstellation in Politik und Gesellschaft geschuldet ist“, macht Anja Peltzer neugierig. Nach der Goldenen Ära des Western, in der Filme wie „Stagecoach“ (1939), „Red River“ (1948) oder auch „High Noon“ (1952) auf die Leinwand kamen, und dem darauffolgenden Abflauen der Popularität, beobachtet die Soziologin der Universität Trier in den vergangenen Jahren das Wiederkommen des Genres. Weltweit fanden wieder mehr Western den Weg in die Kinos, so zum Beispiel „Django Unchained“ (2012), „The Ballad Of Buster Scruggs“ (2018) oder auch die europäische Adaption „Western“ von Valeska Griesebach aus dem Jahr 2017.
„Oft werden Western generell als klischeebeladene Geschichten von Cowboys und Indianern abgewertet. Doch die Mehrheit der Western ist mehr als dieses schwarz-weiße Bild“, sagt Peltzer. Spannend sei es beispielsweise zu analysieren, wie in Western mit „dem Gesetz“ umgegangen wird. Wenn in Western schnell zu den Colts gegriffen wird, um Konflikte mit Waffengewalt zu lösen, steckt dahinter durchaus auch ein ebenso etabliertes wie auch problematisches Rechtsempfinden, so die Expertin. Über all diese Fragen diskutiert die Tagung in offenen Gesprächsrunden bei so genannten Roundtables.
Tagung „Beyond the Frontier“
Datum: Fr./Sa., 07./08.02.2020
Ort: Universität Trier, Gebäude V, Raum V302
Kosten: Die Teilnahme ist kostenlos
Anmeldung: Es ist keine Anmeldung erforderlich
Dr. Anja Peltzer
Soziologie
peltzer@uni-trier.de
http://www.western.uni-trier.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, jedermann
Gesellschaft, Kulturwissenschaften, Medien- und Kommunikationswissenschaften
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Wissenschaftliche Tagungen
Deutsch
Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.
Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).
Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.
Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).
Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).