Die Anthropologische Sammlung und die Blumenbachsche Schädelsammlung der Universität Göttingen verfügen über eine Vielzahl menschlicher Schädel und Skelette. Ob diese unrechtmäßig erworben wurden, aus ehemaligen Kolonien stammen und wie mit ihnen umzugehen ist, untersuchen nun Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Universität Göttingen im Forschungsprojekt „Sensible Provenienzen. Menschliche Überreste aus kolonialen Kontexten in den Sammlungen der Universität Göttingen“. Die VolkswagenStiftung fördert das Vorhaben, das im Bereich der Provenienzforschung Modellcharakter besitzt, drei Jahre lang mit 980.000 Euro.
Das Projekt bezieht Vertreterinnen und Vertreter sowie Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftler der Herkunftsgesellschaften ausdrücklich mit ein. „Indem wir diese zu einem möglichst frühen Zeitpunkt einbinden, können wir eine Diskussionsplattform eröffnen sowie Ziele und Methoden des Forschungsvorhabens gemeinsam festlegen“, so die Direktorin der Zentralen Kustodie Dr. Marie Luisa Allemeyer. Auf dieser Grundlage wird dann über den zukünftigen Umgang und den weiteren Verbleib der Gebeine entschieden. Neben der historischen Analyse wird eine ethnografische Begleitforschung den aktuellen Umgang mit menschlichen Überresten und die Auswirkungen des Forschungsprojektes auf die Akteure reflektieren sowie weitere Perspektiven ausarbeiten.
Die Aufarbeitung der Göttinger Bestände leistet einen wesentlichen Beitrag zur aktuellen Diskussion über das koloniale Erbe universitärer Sammlungen. Das interdisziplinäre Vorhaben wird gemeinsam von der Zentralen Kustodie, dem Seminar für Mittlere und Neuere Geschichte, dem Institut für Kulturanthropologie/Europäische Ethnologie, dem Institut für Historische Anthropologie und Humanökologie und dem Zentrum Anatomie/Blumenbachsche Schädelsammlung bearbeitet.
Dr. Marie Luisa Allemeyer
Georg-August-Universität Göttingen, Zentrale Kustodie
Weender Landstraße 2
37073 Göttingen
Telefon (0551) 39-26690
E-Mail: allemeyer@kustodie.uni-goettingen.de
Internet: www.uni-goettingen.de/de/521325.html
In den 1950er-Jahren kamen Schädel und Gebeine aus dem damaligen Museum für Völkerkunde Hamburg in d ...
Quelle: Dr. Birgit Großkopf
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten
Kulturwissenschaften, Medizin
überregional
Forschungsprojekte
Deutsch
In den 1950er-Jahren kamen Schädel und Gebeine aus dem damaligen Museum für Völkerkunde Hamburg in d ...
Quelle: Dr. Birgit Großkopf
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