idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
29.02.2020 23:03

DGTHG verleiht Nachwuchsförderpreis

Regina Iglauer-Sander Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Deutsche Gesellschaft für Thorax-, Herz- und Gefäßchirurgie e.V.

    Deutsche Gesellschaft für Thorax-, Herz- und Gefäßchirurgie e.V. verleiht auf der 49. Jahrestagung den Nachwuchsförderpreis.

    Den Nachwuchsförderpreis der DGTHG erhielt 2020 Dr. med. Moritz Benjamin Immohr, Herzchirurgische Klinik der Universität Düsseldorf, für seine Arbeit “Einfluss der extrazellulären Superoxiddismutase und des Kalziumsensitizers Levosimendan auf die kardiovaskuläre Ischämie und Reperfusion bei extrakorporaler Zirkulation in einem Rattenmodell“. Mit dem Nachwuchsförderpreis, der mit 2.500 Euro dotiert ist, werden jährlich experimentelle und klinisch relevante Promotionsarbeiten aus dem gesamten Bereich der Thorax-, Herz- und Gefäßchirurgie ausgezeichnet. Im Rahmen der feierlichen Eröffnung der Jahrestagung wurde der Preis durch den DGTHG-Sekretär Prof. Dr. Andreas Markewitz übergeben.

    Viele Herzoperationen sowie temporäre Kreislaufunterstützungs-systeme benötigen die extrakorporale Zirkulation (EKZ) und verursachen dadurch Ischämie- und Reperfusionsschäden (I/R-Schäden). Superoxid, welches enzymatisch durch Superoxiddismutasen (SOD) abgebaut wird, stellt einen wichtigen Mediator von schädlichen I/R-Schäden dar. Im kardiovaskulären System ist die extrazelluläre Isoform der SOD (SOD3) am bedeutendsten. Genetische Mutationen der SOD3 erhöhen das Risiko für Herzerkrankungen. Der Kalziumsensitizer Levosimendan wird bereits bei Herzinsuffizienz und kardiogenem Schock eingesetzt. Die klinische Wirksamkeit konnte in Studien jedoch nicht bewiesen werden.
    In dieser Studie wurde der Einfluss der SOD3 sowie von Levosimendan auf I/R-Schäden in einem Kleintiermodell mit EKZ untersucht. Ratten mit verminderter SOD3-Aktivität zeigten sich eine verminderte Aktivierung kardioprotektiver Signalkaskaden sowie eine gesteigerte Apoptoserate im Vergleich mit gesunden Tieren. In einem zweiten Teilprojekt mit therapeutischem Ansatz wurde Ratten vor EKZ präventiv Levosimendan verabreicht (12 µg/kg KG) und mit Tieren ohne Medikamentengabe verglichen. Hierdurch konnte postoperativ eine verbesserte Hämodynamik erzielt werden. Zudem kam es zu einer Verminderung der I/R-bedingten Apoptose. Somit konnten ein protektiver Effekt der SOD3 und von Levosimendan auf I/R-Schäden bei EKZ nachgewiesen und somit potentielle neue Therapieansätze beschrieben werden.

    (Laienverständliche Erklärung)
    Während Herzoperationen muss häufig eine Herz-Lungen-Maschine (HLM) verwendet werden, um die Kreislauffunktion des Körpers während der Operation sicherzustellen. Dadurch kann es im Zusammenhang mit der HLM zu Gewebeschäden kommen, welche insbesondere durch reaktive Sauerstoffradikale vermittelt werden. Der Körper kann diese Radikale durch spezielle Enzyme (Superoxiddismutasen) entgiften. Im Kreislaufsystem kommt am häufigsten eine spezielle extrazelluläre Form des Enzyms SOD3 vor. Genetische Veränderungen der SOD3 erhöhen das Risiko für Herzerkrankungen. Das Kreislaufmedikament Levosimendan wird bereits bei Herzversagen eingesetzt; die klinische Wirksamkeit konnte jedoch noch nicht abschließend gesichert werden.

    In dieser Studie wurde der Einfluss der SOD3 sowie von Levosimendan auf Gewebeschäden in einem Kleintiermodell mit HLM untersucht. Zunächst wurden Ratten mit erkrankter SOD3 mit gesunden Kontrollen verglichen. Dabei zeigten sich molekularbiologisch positive Veränderungen und ein erhöhter Schutz vor Gewebeschäden in Tieren mit gesunder SOD3. In einem zweiten Teilprojekt wurde Ratten vor Beginn der OP Levosimendan verabreicht und diese mit Tieren ohne Medikamentengabe verglichen. Hierdurch konnte postoperativ eine verbesserte Kreislaufsituation und eine verminderte Zellschädigung erzielt werden.
    Somit konnte ein protektiver Effekt der SOD3 und von Levosimendan auf Gewebeschäden durch HLM bei Herzoperationen nachgewiesen, und damit neue Therapieansätze beschreiben werden.

    3.697 Zeichen inkl. Leerzeichen


    Weitere Informationen:

    https://www.dgthg.de/de/pressemeldungen


    Bilder

    Dr. Moritz Benjamin Immohr, Herzchirurgische Klinik der Universität Düsseldorf
    Dr. Moritz Benjamin Immohr, Herzchirurgische Klinik der Universität Düsseldorf


    Anhang
    attachment icon DGTHG_Nachwuchsförderpreis_final

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Biologie, Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    überregional
    Forschungs- / Wissenstransfer, Wettbewerbe / Auszeichnungen
    Deutsch


     

    Dr. Moritz Benjamin Immohr, Herzchirurgische Klinik der Universität Düsseldorf


    Zum Download

    x

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).