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11/11/2006 - 11/12/2006 | Mainz

Tage der offenen Tür in den Restaurierungswerkstätten des Römisch-Germanischen Zentralmuseums

Die Restaurierungswerkstätten und die mit modernen naturwissenschaftlichen Methoden arbeitenden Labors sind einer der Eckpfeiler des internationalen Renommees des RGZM. Seit 1852 werden hier bedeutende archäologische Funde aus aller Welt restauriert, konserviert und nachgebildet. Die Werkstätten sind normalerweise nicht öffentlich zugänglich.

Zu den herausragenden Objekten, die zur Zeit im RGZM bearbeitet werden, gehören Funde aus den Fürstengräbern aus Stráže in der Slowakei. Die kostbaren Beigaben, welche zwei germanische Fürsten der Mitte des 3. Jahrhunderts n. Chr. auf ihrem letzten Weg begleiten sollten, werden derzeit im RGZM restauriert.

An den Tagen der offenen Tür haben Besucher die Möglichkeit diese zu sehen und an der spannenden Arbeit der Restauratoren des RGZM teilzunehmen.

Akribische Spurensuche und modernste Technik in Restaurierungswerkstätten und Labors
Erst mit Hilfe von Restaurierung und naturwissenschaftlichen Untersuchungen kann ein archäologisches Objekt in vollem Umfang für die Forschung erschlossen werden. Aus diesem Grund sind die Werkstätten mit den zugehörigen Laboratorien am RGZM von zentraler Bedeutung. Die Größe des Werkstattbereiches erlaubt eine Trennung in materialspezifisch orientierte Werkstätten. Mit über 30 Mitarbeitern zählen diese weltweit zu den größten Einrichtungen dieser Art und genießen einen international renommierten Ruf.

Sichtbar machen und bewahren - Forschen und Erkennen
Herstellungstechnologische und kulturgeschichtliche Fragestellungen sind wichtiger Bestandteil der archäologischen Forschung. Antworten und damit neue Erkenntnisse erfordern eine enge interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen Restaurator, Archäologe und Naturwissenschaftler. Dabei ähnelt die archäologische Befundsicherung durchaus kriminalistischer Spurensuche, oftmals werden sogar die selben naturwissenschaftlichen Methoden angewandt.
Im RGZM selbst und im Rahmen des Kompetenzzentrums "Mineralogische Archäometrie und Konservierungsforschung" steht ein umfassendes Spektrum modernster naturwissenschaftlicher Untersuchungs-, Mess- und Analysetechnik zur Verfügung. Das Arsenal reicht dabei von bildgebenden Verfahren wie Röntgenradiographie, Computertomographie und Rasterelektronenmikroskopie über chemische Analytik wie Mikro-Röntgenfluoreszenzanalyse oder ICP-MS bis hin zu phasen-analytischen Verfahren wie Mössbauer- oder UV-VIS-Spektroskopie.

Die Auswahl der Objekte, die dem RGZM zur Restaurierung und Konservierung anvertraut werden, erfolgt primär nach wissenschaftlichem Interesse. Darüber hinaus werden auch kulturhistorisch bedeutende Funde bearbeitet, deren besonders schwierige Restaurierung/ Konservierung Spezialerfahrungen und hoch entwickelte Logistik erfordert. Außergewöhnliche und wichtige Funde werden für die Sammlung des Hauses originalgetreu nachgebildet. Zu den Aufgaben der Werkstätten gehört auch die weitere Entwicklung moderner Restaurierungs-, Konservierungs- und Nachbildungsverfahren.

Ausbildung von Restauratoren seit 1963
Seit 1963 stellt auch die in ihrer Praxisorientierung bis heute einzigartige Ausbildung von Restauratoren für archäologische Objekte einen wichtigen Tätigkeitsschwerpunkt der Werkstätten und Labors am RGZM dar. Die Ausbildung erfolgt nach Richtlinien, die vom RGZM im Auftrag des Deutschen Museumsbundes mit Vertretern anderer Bereiche des Kunst- und Kulturgüterschutzes modellhaft entwickelt wurden. Die im Verlauf der Jahre ausgebildeten 180 Restauratoren genießen in Fachkreisen hohe Anerkennung und sind an zahlreichen Museen und Forschungseinrichtungen etabliert.

In Deutschland einzigartiger, neuer Studienlehrgang zum Restaurator ab 2007
Voraussichtlich ab dem Wintersemester 2007/2008 wird die Ausbildung zum Restaurator im Rahmen eines neuen Bachelor Studiengangs in Kooperation zwischen dem Institut für Vor- und Frühgeschichte der Johannes Gutenberg Universität und dem Römisch-Germanischen Zentralmuseum erfolgen.
Mit der Ansiedlung dieses Studienganges an der Johannes Gutenberg-Universität und der Verknüpfung mit der praktischen Ausbildung in den weltweit bekannten Werkstätten des RGZM erfüllt der geplante duale Studiengang "Archäologische Restaurierung" nicht nur die Forderung aller Europäischen Restauratorenverbände nach deutlicher Praxisorientierung von Restauratorenstudiengängen, sondern setzt diese in einer neuen und beispielhaften Form um. Ein solches differenziertes und vernetztes Studiengangskonzept im Bereich der Restaurierung und Konservierungswissenschaften, speziell in Bezug auf die Archäologie der Alten Welt, existiert bislang noch an keiner anderen deutschen Universität.

Information on participating / attending:
Der Eintritt ist frei

So finden Sie das RGZM:
Die Werkstätten des Römisch-Germanischen Zentralmuseums befinden sich in einem Nebengebäude des kurfürstlichen Schlosses in Mainz. Der Haupteingang liegt im Schlosshof, direkt an der Großen Bleiche.

Öffentliche Verkehrsmittel:
Vom Hauptbahnhof Mainz mit den Buslinien 9 und 68 (Haltestelle Hindenburgplatz oder Kaisertor) in etwa 5 Minuten erreichbar.

Parkplätze:
Tiefgarage Rheinufer (Einfahrt Peter - Altmeier Allee) und Parkplatz Schloss (Einfahrt Ernst- Ludwig- Strasse)

Date:

11/11/2006 10:00 - 11/12/2006 18:00

Event venue:

Römisch-Germanisches Zentralmuseum
Ernst-Ludwig-Platz 2
55116 Mainz
Rheinland-Pfalz
Germany

Target group:

all interested persons

Relevance:

transregional, national

Subject areas:

Art / design, Construction / architecture, History / archaeology, Music / theatre

Types of events:

Entry:

11/01/2006

Sender/author:

Christoph Herbort-von Loeper M.A.

Department:

Kommunikation

Event is free:

yes

Language of the text:

German

URL of this event: http://idw-online.de/en/event18660


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