idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store

Event



11/07/2006 - 11/07/2006 | Berlin

Axel Meyer "Die Entstehung neuer Arten - Darwins Geheimnis der Geheimnisse"

Die Ernst Mayr Lecutre ist eine von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften und dem Wissenschaftskolleg zu Berlin gestiftete Vorlesungsreihe auf dem Gebiet der Biowissenschaften. Mit der einmal jährlich stattfindenden Vorlesung soll - dem Titel eines der Hauptwerke des Ornithologen und Evolutionsbiologen Ernst Mayr folgend (The Growth of Biological Thought) - die Entwicklung des biologischen Denkens von führenden Wissenschaftlern verschiedener Disziplinen einer breiteren Öffentlichkeit vermittelt werden.

ERNST MAYR LECTURE 2006

Axel Meyer
Die Entstehung neuer Arten - Darwins Geheimnis der Geheimnisse

Dienstag, 7. November 2006, 18.00 Uhr s.t.
Akademiegebäude am Gendarmenmarkt, Leibniz-Saal
Eingang: Markgrafenstraße 38, 10117 Berlin

Charles Darwin argumentierte, dass neue Arten durch stetig verbesserte Adaptationen, also als eine Art Beiprodukt des immerwährenden Wettkampfs um limitierte Ressourcen entstehen. Diese Aussage implizierte "Sympatrie" - das Leben im gleichen Lebensraum - und verlangte somit keine geographische Trennung von divergierenden Populationen, um neue Arten hervorzubringen. Allerdings sehen Darwins intellektuelle Nachfahren, darunter zuerst die Architekten der Neo-Darwinistischen Synthese wie Theodozius Dobzhansky und Ernst Mayr, geographische Separation - "Allopatrie" - als unbedingt notwendige Voraussetzung für Speziation. Denn ohne geographische Barrieren könnten homogenisierende Gene zwischen verschiedenen lokal-adaptierten Individuen zweier Populationen ungehindert ausgetauscht werden und somit keine, für die Artbildung nötigen, genetischen Unterschiede über Generationen hinweg akkumulieren. So wurde allopatrische Artbildung seit Mayr zum dominanten, ja fast ausschließlich akzeptierten Modell der Artentstehung.
Doch in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhundert begann die Dominanz dieses Speziationsmechanismus durch einige empirische und theoretische Studien zu wackeln. Sympatrische Artbildung scheint zumindest, wenn auch weniger häufig und unter nur seltener auftretenden ökologischen Umständen, zum Ursprung neuer Arten geführt zu haben. Die genetische Basis für morphologisch-ökologische Adaptationen und die verhaltensbiologischen Entscheidungen der Partnerwahl wird zunehmend besser verstanden. In dem Vortrag werden Beispiele der Feld- und Laborforschung an den Artenschwärmen der Buntbarsche Afrikas und Zentralamerikas vorgestellt. Evolutionsökologie und Genetik der Buntbarsche zeigen, wie selbst Ernst Mayr, wohl der prominenteste lebenslange Kritiker der sympatrischen Artbildung, zuletzt einräumte, dass gerade diese Fische das beste Modell für Studien zur Artentstehung ohne geographische Trennung sind.

Begrüßung - Günter Stock, Präsident der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften
Einführung - Rüdiger Wehner, Ordinarius für Neurobiologie an der Universität Zürich
Mitglied der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Permanent Fellow des Wissenschaftskollegs zu Berlin
Axel Meyer (Jahrgang 1960) studierte Biologie an den Universitäten Marburg, Kiel, Miami, Berkeley und Harvard und schloss sein Studium 1988 mit dem Ph.D. (1988) in Zoologie an der University of California in Berkeley ab. Seit 1977 lehrt er als Professor für Zoologie und Evolutionsbiologie am Fachbereich Biologie der Universität Konstanz als Nachfolger von Hubert Markl. Zu seinen zahlreichen Auszeichnungen zählen ein Postdoc Stipendium der Alfred P. Sloan Foundation, der Young Investigator Award der American Society of Naturalists, der Ernst Mayr Award der Harvard University, ein Simon Guggenheim Fellowship, ein Miller Research Professorship aus Berkeley und im Jahr 2000 der Akademiepreis der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften. Er hatte Gastprofessuren an den Universitäten Stanford, Berkeley und Ottawa inne. Als Hauptforschungsfelder Axel Meyers innerhalb der Evolutionsbiolobie sind die molekulare Phyologenetik, die evolutionäre Genomik und Probleme der genetischen Basis von Adaptationen und neuen Arten zu nennen. - Axel Meyer veröffentlichte mehr als 200 Artikel in namhaften Periodika wie Nature und Science sowie zahlreiche Beiträge in Tageszeitungen. Er ist Autor der wöchentlichen Kolumne "Quantensprung" im Handelsblatt.

Wir bitten Sie sehr herzlich um Anmeldung unter 030/20370-657, glerch@bbaw.de

Pressekontakt:
Gisela Lerch
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften
Jägerstraße 22/23, 10117 Berlin
Tel. 030/20370-657
Fax: 030/20370-366
Email: glerch@bbaw.de

Information on participating / attending:
Der Eintritt ist frei. Anmeldung nicht erforderlich

Date:

11/07/2006 18:00 - 11/07/2006 20:30

Event venue:

Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften
Markgrafenstraße 38
10117 Berlin
10117 Berlin
Berlin
Germany

Target group:

all interested persons

Email address:

Relevance:

transregional, national

Subject areas:

Biology, Information technology

Types of events:

Entry:

11/02/2006

Sender/author:

Gisela Lerch

Department:

Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

Event is free:

no

Language of the text:

German

URL of this event: http://idw-online.de/en/event18663


Help

Search / advanced search of the idw archives
Combination of search terms

You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.

Brackets

You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).

Phrases

Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.

Selection criteria

You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).

If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).