Aus Indonesien und Malaysia wurde seit dem 16. Jahrhundert mit dem Begriff des Amok (malai. amuk = wütend, rasend) die Nachricht von einer besonderen Form der Gewalt nach Europa gebracht. Die Geschichte dieses Imports kann dabei einige markante Stationen verzeichnen und dokumentiert, wie der Amok von einer exotischen kriegerischen Taktik zu einem psychiatrischen Vorfall geworden ist, um schließlich seit dem 20. Jahrhundert eine diffuse soziale Bedrohung zu bezeichnen, die aus der Mitte westlicher Kulturen kommt. Am Beispiel des Amoklaufs lässt sich somit - bis hin zu den jüngsten school massacres - die Geschichte eines Gefahrensinns entwerfen, der sich auf 'gefährliche Individuen' und Feindschaftserklärungen, auf eine Ökonomie der Gewalt und deren öffentliche Verarbeitung in neuzeitlichen und modernen Gesellschaften bezieht. Die Beobachtung dieser spektakulären Gewalttaten gibt auch Aufschluss darüber, wie man sich den Zusammenhalt und die Sollbruchstellen sozialer und politischer Ordnungen zurechtgelegt hat.
Prof. Dr. Joseph Vogl, Literatur- und Kulturwissenschaftler, Professor an der Philosophischen Fakultät II der Humboldt-Universität zu Berlin
Moderation: Martin Bauer, Philosoph, Literatur und Religionswissenschaftler, Redakteur der Zeitschrift "Mittelweg 36"des Hamburger Instituts für Sozialforschung
Information on participating / attending:
Der Einlass beginnt um 19.30 Uhr.
Eine Voranmeldung ist nicht erforderlich.
Date:
04/24/2008 20:00 - 04/24/2008 21:30
Event venue:
Mittelweg 36, 1. Stock
20148 Hamburg
Hamburg
Germany
Target group:
all interested persons
Email address:
Relevance:
regional
Subject areas:
History / archaeology, Language / literature, Philosophy / ethics, Psychology, Religion, Social studies
Types of events:
Entry:
04/15/2008
Sender/author:
Veranstaltungen
Department:
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Event is free:
yes
Language of the text:
German
URL of this event: http://idw-online.de/en/event23267
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