Der auf drei Jahre angelegte Forschungsverbund besteht aus dem Institut für Europäische Ethnologie der Berliner Humboldt-Universität, dem Fachbereich Soziologie der Universität Kassel, dem Hamburger Institut für Sozialforschung, dem Brandenburg-Berliner Institut für sozialwissenschaftliche Studien und dem Thünen Institut Bollewick in Kooperation mit dem Maxim-Gorki-Theater Berlin.
Ostdeutschland als Sonderfall sozialen Wandels zu betrachten und zugleich das Konzept einer "nachholenden Modernisierung" zu überwinden, indem die Forschung hin zum Wandel europäischer Arbeitsgesellschaften geöffnet wird, ist der Kern der Tagung. Dabei sind mit den Begriffen Schrumpfung, Fragmentierung und Exklusion gesellschaftliche Dynamiken angesprochen, für die die eingeübten Vorstellungen Sozialkapital getragener positiver Entwicklungen nicht zuzutreffen scheinen. Das räumliche und zeitliche Nebeneinander erfolgreicher und abgekoppelter Regionen und gesellschaftlicher Teilbereiche innerhalb Europas verweist auf ein neues Modell von Gesellschaft. Während sich für die erfolgreicheren Entwicklungen das Konzept des Sozialkapitals in der gegenwärtigen Debatte aufzudrängen scheint, fehlen für die zurückbleibenden Akteure, Regionen und gesellschaftlichen Teilbereiche noch die Begriffe.
Doch sterbende Dörfer, Industriedistrikte oder Stadtquartiere, sich auflösende und ggf. neu bildende bürgerschaftliche Netzwerke und Familienzusammenhänge kennzeichnen "Überlebenssituationen". Die Spezifik der hier vorgeschlagenen Perspektive besteht darin, die Reproduktion des Sozialkapitals in Überlebenssituationen in den Blick zu nehmen. Worauf rekurrieren die Leute, wenn es nicht mehr weiter geht? Wie verändern sich die sozialen Beziehungen, wenn man sich nicht mehr sicher sein kann, ob man überhaupt noch dazugehört? Welches soziale Minimum braucht es zum Überleben, wenn auf die bekannten materiellen Einkommensquellen und sozialen Sicherungen kein Verlass mehr ist?
Auf der geplanten sozialwissenschaftlichen Tagung wird der Versuch unternommen, das empirische Material zu ordnen, erste Schlüsse zu ziehen und diese aus unterschiedlichen Blickwinkeln zu diskutieren.
Information on participating / attending:
Programm und Anmeldung zur Tagung bitte im Projektbüro:
Thünen-Institut e.V.
Edelgard Taepke / Andreas Willisch
Bahnhofstr. 61
19322 Wittenberge
Telefon: 03877-600 0066
Tagungsgebühr 20 Euro
Date:
07/04/2008 10:30 - 07/05/2008 15:30
Event venue:
Marie-Curie-Gymnasium
Aula
Ernst-Thälmann-Str. 2
19322 Wittenberge
Brandenburg
Germany
Target group:
Scientists and scholars
Email address:
Relevance:
transregional, national
Subject areas:
Social studies
Types of events:
Entry:
06/19/2008
Sender/author:
Andreas Willisch
Department:
Pressestelle
Event is free:
no
Language of the text:
German
URL of this event: http://idw-online.de/en/event23947
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