Der Vortrag geht aus von einer Klärung des begrifflichen Unterschieds zwischen der Fähigkeit eines Akteurs, Urheber von Handlungen zu sein ("Autonomie"), und der Fähigkeit des Akteurs, seine Handlungen (mehr oder weniger gut) auszuführen oder zu unterlassen ("Selbstbestimmung"). Auf dieser Grundlage wird im zweiten Teil der genetische Determinismus kritisiert und für einen genetischen Probabilismus plädiert. Die wichtigste praktische Pointe dieser Erörterung liegt in der Unterscheidung zwischen genetischer Bedingtheit (Disposition) und genetischer Verursachung. Damit liegen die wichtigsten Prämissen bereit, um die Praxisprobleme des Schutzes des genetischen Wissens (etwa gegenüber Versicherungen, Arbeitgebern und Biobanken) zu erörtern. Abschließend werden einige Fragen im Zusammenhang des Rechts auf Nicht-Wissen (Betroffenheit von Verwandten, Arztvorbehalt, Probleme der ärztlichen Praxis) diskutiert.
Carl Friedrich Gethmann (*1944 in Landsberg) ist Professor für Philosophie an der Universität Duisburg-Essen und Präsident der Deutschen Gesellschaft für Philosophie. Schwerpunkte seiner Forschung liegen in der Angewandten Philosophie, vor allem in den Bereichen Medizinische Ethik, Umweltethik und Technikfolgenabschätzung. Für seine Leistungen auf dem Gebiet der Philosophie wurde er 2006 mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande geehrt.
Moderation: Professor Dr. Jan C. Joerden
Information on participating / attending:
Der Eintritt ist frei.
Date:
11/21/2008 19:30 - 11/21/2008
Event venue:
Alfried Krupp Wissenschaftskolleg Greifswald
Martin-Luther-Straße 14
17489 Greifswald
Mecklenburg-Vorpommern
Germany
Target group:
Scientists and scholars, Students
Email address:
Relevance:
regional
Subject areas:
Law, Medicine, Nutrition / healthcare / nursing, Philosophy / ethics, Social studies
Types of events:
Entry:
11/19/2008
Sender/author:
Stefan Klatt
Department:
Alfried Krupp Wissenschaftskolleg Greifswald
Event is free:
yes
Language of the text:
German
URL of this event: http://idw-online.de/en/event25431
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