idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store

Event



09/14/2009 - 09/14/2009 | Hamburg

Leibniz-Woche der Biodiversität: Auftakt am Hamburger Tropeninstitut

Am Beispiel tropentypischer Infektionen und ihrer Übertragung durch Insekten beschreiben Wissenschaftler die Einflüsse von Biodiversität.

18.00 - 18.45 Uhr: Neu erschienen oder verborgen geblieben? Von kryptischen und wandernden Mücken

Major Dr. rer. nat. Andreas Krüger, Bundeswehrkrankenhaus Hamburg, Fachbereich Tropenmedizin am BNI

Biologische Vielfalt kann auf sehr unterschiedliche Weise wahrgenommen werden. Der Vortrag orientiert sich an der Unterscheidung von so genannten heimischen (endemischen), eingeschleppten (importierten) und eingewanderten Arthropoden, beispielhaft gezeigt an Überträgern von humanrelevanten Krankheitserregern, wobei die Einführung oder Verbreitung fremder Arten durch den Menschen als Aspekt der Biodiversität verstanden wird und der Mensch sowohl als Betroffener als auch Verursacher ins Blickfeld rückt.

+++++++++++++++++++++++++++++++++

18.45 - 19.30 Uhr: Biodiversität der Malaria

Prof. Dr. Egbert Tannich, Abteilung für Molekulare Parasitologie am BNI

Parasitische Einzeller sind gekennzeichnet durch komplexe Lebenszyklen und ein hohes Maß an Variabilität. Dies sichert den Parasiten das Überleben und die Übertragung auf andere Wirte, führt aber zu ganz unterschiedlichen Auswirkungen auf den Wirt, die von der asymptomatischen Besiedlung bis hin zu schweren, in Einzelfällen tödlichen Verläufen reichen.

Am Beispiel der Malaria soll das komplexe Zusammenspiel zwischen Wirt - Parasit und das Entstehen unterschiedlicher Krankheitsbilder erläutert werden, und warum es so schwierig ist, effektive Impfstoffe zu entwickeln.

+++++++++++++++++++++++++++++++++

19.30 - 20.15 Uhr: Die Vielfalt der Viren

Prof. Dr. Stephan Günther, Abteilung für Virologie am BNI

Viren sind evolutionär sehr früh entstanden und finden sich als Parasiten bei allen Lebensformen. In vielen Fällen haben sie sich während der Evolution mit ihrem Wirt weiter entwickelt. Da Viren sich massenhaft vermehren, kann sich ihr Genom enorm schnell verändern, einem neuen Wirt anpassen oder Resistent gegenüber Medikamenten vermitteln.

Viele Viren, die für den Menschen eine Gefahr darstellen, stammen aus dem Tierreich; bei den Erkrankungen handelt sich es um "Zoonosen". Durch veränderte soziale, ökologische oder klimatische Bedingungen können Menschen in Kontakt mit solchen Viren kommen, was unter Umständen - wenn die Viren von Individuum zu Individuum weitergegeben werden - zu Epidemien führt.

Am Beispiel afrikanischer Viruserkrankungen wie Ebola und Lassa soll gezeigt werden, weshalb Viren schwer beherrschbar sind und immer wieder eine Bedrohung für die Bevölkerung ganzer Regionen darstellen.

+++++++++++++++++++++++++++++++++

20.15 - 21.00 Uhr: Die Diversität des Menschen und personalisierte Medizin

Prof. Dr. Rolf Horstmann, Abteilung für Tropenmedizinische Grundlagenforschung am BNI

Zu Recht erfährt die Diversität des Menschen zunehmend Beachtung in der Medizin - wie beispielsweise die Erkenntnis, dass viele Therapieempfehlungen auf einem Nachweis der Wirkung bei Mehrheiten unter den Probanden beruhen und Minderheiten unberücksichtigt lassen. Schritt für Schritt erschließt die moderne Genetik die Vielzahl der genetischen Varianten des Menschen und versucht, ihre Bedeutung für individuelle Unterschiede in der Empfänglichkeit für Erkrankungen und im Ansprechen auf Arzneimittel zu ergründen.
Vor dem Hintergrund der benannten Entwicklung wird eine "personalisierte" oder "maßgeschneiderte" Medizin geschaffen. Der Vortrag gibt einen Überblick über Forschungsprojekte, die sich mit der Anlage für bestimmte Erkrankungen befassen und weniger deren Auftreten in den Mittelpunkt stellen.

+++++++++++++++++++++++++++++++++

Über die Leibniz-Woche der Biodiversität

Biodiversität geht uns persönlich an. Täglich pflastern oder betonieren wir nur für Verkehrswege in Deutschland eine Fläche von mehr als 25 Fußballfeldern Größe. Und jeden Tag wird fünfmal so viel Land in Siedlungsfläche umgewandelt - allein in der Bundesrepublik. Lebensräume schrumpfen, Biotope werden zerschnitten. Weltweit bedrohen die Aktivitäten des Menschen Tier- und Pflanzenwelt sowie Landschaften. Umgekehrt breiten sich gefährliche Krankheitserreger rasant aus und fremde Arten wandern in heimische Ökosysteme ein.

Neben diesen schlechten Nachrichten gibt es aber auch gute. Das Bewusstsein für Umwelt- und Klimaschutz ist in vielen Ländern der Erde enorm gewachsen. Gerade Deutschland braucht sich nicht zu verstecken. Ressourcenschonung, CO2-Minderung und erneuerbare Energien spielen bei uns eine wichtige Rolle. Mehr noch: Wir arbeiten an einer nachhaltigen Nutzung der Güter und Dienstleistungen aus der Natur. Wir entdecken in Wäldern, Meeren oder gar an prähistorischen Höhlenmalereien neue Wirkstoffe gegen Krankheiten. Wir züchten neue gesunde Sorten von Gemüse und entwickeln innovative Formen der Landwirtschaft.

All das geschieht unter maßgeblicher Beteiligung, oft auch unter Themenführerschaft der Forscherinnen und Forscher aus der Leibniz-Gemeinschaft. Gemeinsam mit Wissenschaftlern anderer Organisationen und den Hochschulen erforschen wir die Biodiversität in all ihren Facetten. Unsere Arbeit orientiert sich an dem Dreiklang Erforschen - Erklären - Erhalten. Denn nur, was man wirklich versteht, kann man richtig schützen. Eine zentrale Rolle spielen dabei unsere Forschungsmuseen, die das Wissen um die Biodiversität nicht nur vermehren, sondern auch an ein Millionenpublikum weitergeben.

Information on participating / attending:
Es ist keine Anmeldung notwendig. Der Eintritt ist frei.

Date:

09/14/2009 18:00 - 09/14/2009 21:00

Event venue:

Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin (BNI)
Bernhard-Nocht-Straße 74, Hörsaal (2.OG)
20359 Hamburg
Hamburg
Germany

Target group:

Teachers and pupils, all interested persons

Relevance:

regional

Subject areas:

Biology, Environment / ecology, Medicine, Oceanology / climate, Social studies

Types of events:

Entry:

08/19/2009

Sender/author:

Eva Königsmann

Department:

Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

Event is free:

yes

Language of the text:

German

URL of this event: http://idw-online.de/en/event28293


Help

Search / advanced search of the idw archives
Combination of search terms

You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.

Brackets

You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).

Phrases

Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.

Selection criteria

You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).

If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).