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05/14/2010 - 05/15/2010 | Rom

Die erste Blüte der modernen Europa-Historiographie

Ein Kolloquium des Deutschen Historischen Instituts Rom, des Deutschen Historischen Instituts London und des Instituts für Europäische Geschichte Mainz

Noch immer ist die Mehrzahl geschichtswissenschaftlicher Publikationen einem nationalgeschichtlichen Rahmen verpflichtet. Daneben aber widmet sich die Geschichtswissenschaft seit einigen Jahren verstärkt der Frage, wie sich "europäische Geschichte" definieren lässt und welche Anforderungen an eine "europäische Geschichtsschreibung" zu stellen sind.

Noch immer ist die Mehrzahl geschichtswissenschaftlicher Publikationen einem nationalgeschichtlichen Rahmen verpflichtet. Daneben aber widmet sich die Geschichtswissenschaft seit einigen Jahren verstärkt der Frage, wie sich "europäische Geschichte" definieren lässt und welche Anforderungen an eine "europäische Geschichtsschreibung" zu stellen sind. Freilich ist die moderne Europa-Historiographie keine Erfindung erst des 21. Jahrhunderts. Vielmehr lässt sich eine erste Blüte dieser Historiographie in der Zeit direkt nach dem Zweiten Weltkrieg beobachten. Dabei fällt auf, dass ein Großteil der damaligen Gesamtentwürfe einer Ge-schichte Europas aus den - von Mitteleuropa her gesehen - "Flügelstaaten", aus Italien und aus Großbritan-nien, stammt. Gerade in den 1950er Jahren, also noch vor Gründung der EWG, aber auch in den den Römischen Verträgen unmittelbar folgenden Jahren waren es Autoren aus diesen beiden Ländern, die sich mit den europäischen Gesamtzusammenhängen beschäftigten, zum Teil übrigens auch durchaus skeptisch und kritisch, längst nicht nur mit einem euphorischen Unterton.

Diesen Vertretern eines historischen Europa-Diskurses ist die Tagung gewidmet, die vom Institut für Europäische Geschichte Mainz in Kooperation mit den Deutschen Historischen Instituten London und Rom organisiert wird und die am 14./15. Mai im Deutschen Historischen Institut in Rom stattfinden wird. Ziel des Kolloquiums ist es, die Spezifik des italienischen und britischen wissenschaftlichen Europadenkens der 1950er und frühen 1960er Jahre herauszuarbeiten und gegeneinanderzustellen und nach den Gründen für die Häufung von Gesamtsynthesen gerade in diesen beiden europäischen Staaten zu fragen, von denen der eine traditionell eher euroskeptisch ausgerichtet war und der andere immerhin zu den Gründungsmitgliedern der EWG zählte.

Englische und italienische Historiker werden auf der Tagung die europahistorischen Werke von Historikern aus ihren Ländern wie Christopher Dawson, Geoffrey Barraclough, Carlo Curcio oder Federico Chabod vorstellen, deutsche Historiker werden mit zusammenfassenden Resumeés die Diskussion vorbereiten. Von britischer Seite werden unter anderem Michael Bentley und Keith Robbins teilnehmen, von italienischer Seite werden Luigi Mascilli Migliorini, Giuseppe Galasso und Marcello Verga referieren, Kommentare werden Wolfgang Schmale, Thomas Großbölting, Andreas Gestrich und Martina Steber übernehmen.

14. Mai 2010

14.00
Begrüßung (Michael Matheus), Einführung (Heinz Duchhardt)
14.30
Bernhard Dietz, Mainz: Christopher Dawson
15.00
Wolfgang Schmale, Wien: Kommentar, anschl. Diskussion
16.15
Luigi Mascilli Migliorini, Neapel : Carlo Curcio
17.00
Thomas Großbölting, Münster: Kommentar, anschl. Diskussion
18.00
Abendvortrag Michael Bentley, St. Andrews: The European Vision of Herbert Butterfield

15. Mai 2010

9.00
Winfried Becker, Passau: Der Abendlandgedanke, anschl. Diskussion
9.45
Keith Robbins, Lampeter: Britische Reihenwerke (Arbeitstitel)
10.15
Marcello Verga, Florenz: Il contributo delle case editrici Laterza e Einaudi alla storiografia europeistica negli anni 40 e 50 del Novecento
10.45
Andreas Gestrich, London: Kommentar, anschl. Diskussion
11.30
Heinz Duchhardt, Mainz: Der Mainzer Europa-Kongress 1955, anschl. Diskussion
15.00
Benedikt Stuchtey, London: Geoffrey Barraclough
15.30
Giuseppe Galasso, Neapel: Federico Chabod
16.00
Martina Steber, London: Kommentar, anschl. Diskussion
17.00
Schlussdiskussion, Leitung Michael Matheus, Rom

Information on participating / attending:
Die Veranstaltung ist begrenzt öffentlich. Interessierte melden sich bitte an unter ieg4@ieg-mainz.de. Es ist keine Kostenübernahme möglich.

Date:

05/14/2010 14:00 - 05/15/2010 18:00

Event venue:

Deutsches Historisches Institut in Rom
Istituto Storico Germanico di Roma
Via Aurelia Antica, 391
00165 Rom
Italy

Target group:

Scientists and scholars, Students

Email address:

Relevance:

transregional, national

Subject areas:

History / archaeology, Politics

Types of events:

Entry:

04/15/2010

Sender/author:

Stefanie Wiehl

Department:

Geschäftsführung / Öffentlichkeitsarbeit

Event is free:

no

Language of the text:

German

URL of this event: http://idw-online.de/en/event30946


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