idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store

Event


institutionlogo


06/23/2010 - 06/23/2010 | Frankfurt

Wie Krebszellen Medikamenten entgehen

Britischer Krebsforscher Julian Downward trägt an der Goethe-Uni vor

FRANKFURT. Krebs ist meist deshalb schwer therapierbar, weil die Tumorzellen früher oder später Resistenzen gegen anfangs wirksame Medikamente ausbilden. Julian Downward, ein Pionier auf dem Gebiet der funktionellen Genomik, erforschte schon früh in seiner Karriere, welcher Mechanismen sich Tumorzellen bedienen, um zelluläre Kommunikationswege zu stören und dadurch gegen eine Vielzahl von Behandlungen immun zu werden.
Im Rahmen der neuen Vortragsreihe „Perspectives in Oncology“ ist der Wissenschaftler des renommierten Cancer Research UK London Research Institute am 23. Juni 2010 zu Gast an der Goethe-Universität.

Downward und sein Team untersuchen wie Krebsgene (Onkogene) das Tumorwachstum fördern. Im Mittelpunkt ihrer Aufmerksamkeit steht das häufig vorkommende ras-Gen, das zuerst in Rattentumoren entdeckt wurde. Mutierte ras-Gene sind in einem Drittel aller Tumore zu finden. Downward wollte wissen, welche zellulären Abläufe gestört werden, wenn das defekte Gen ein defektes Protein codiert. Er stellte fest, dass Ras-Proteine in Signalkaskaden der Zelle mit anderen Schlüsselproteinen kommunizieren. Offenbar ist dies der Grund dafür, dass entartete Zellen nicht durch körpereigene Schutzmechanismen wie den programmierten Zelltod (Apoptose) eliminiert werden, sondern im Körper überleben.

Mitte der 90er Jahre gelang es der Forschungsgruppe um Downward als einer der ersten, die Funktion einzelner Gene in der Zelle zu erforschen. Dazu schaltete sie die Gene mithilfe einer speziellen molekularbiologischen Technik (der RNA-Interferenz) aus. Die Weiterentwicklung dieser Methode wird heute von Wissenschaftlern in aller Welt benutzt. Downwards aktueller Forschungsschwerpunkt liegt auf der Charakterisierung von Genen, die Apoptose von entarteten, nicht aber von gesunden Zellen auslösen.

Julian Downward studierte Biochemie an der Cambridge University in England. Aufsehen erregte er bereits 1984 als junger Doktorand, als es ihm gelang, den Epidermalen Wachstumsfaktorrezeptor (EGFR) zu sequenzieren. Gerade einmal 24jährig legte er mit der Publikation über seine Doktorarbeit im renommierten Wissenschaftsjournal „nature“ den Grundstein zu einer erfolgreichen Forscherkarriere. Dieser Artikel gehört bis heute zu einem der meist zitierten. Nach seiner Postdoktorandenzeit bei Robert Weinberg im amerikanischen Cambridge am MIT, kehrte er Anfang der 1990er Jahre zurück nach England, wo er bis heute als Leiter der Signaltransduktionsgruppe im Cancer Research UK London Research Institute tätig ist. Seinem Forschungsthema ist er über 25 Jahren treu geblieben. So gelang es ihm zu zeigen, dass in Tumoren mit mutierten EGF-Rezeptoren (in 10 Prozent aller Krebsarten), zusätzliche Mutationen zu Resistenzen während der Tumortherapie führen. Diese Erkenntnisse sollen in Zukunft helfen, neue effektive Medikamente gegen bestimmte Krebserkrankungen zu entwickeln.

Die Vortragsreihe „Perspectives in Oncology“ (gesponsert von Merck Serono Darmstadt) ist Teil der Ausbildung von medizinischen und naturwissenschaftlichen Nachwuchswissenschaftlern im vom Land Hessen geförderten Loewe-Schwerpunkt „Onkogene Signaltransduktion Frankfurt“ an der Goethe-Universität.

Information on participating / attending:

Date:

06/23/2010 18:15 - 06/23/2010 19:30

Event venue:

Klinikum der Goethe-Universität, Hörsaal-Gebäude 22
Theodor-Stern-Kai 7
60596 Frankfurt
Hessen
Germany

Target group:

Scientists and scholars, Students

Email address:

Relevance:

regional

Subject areas:

Biology, Medicine

Types of events:

Entry:

06/16/2010

Sender/author:

Dr. Anne Hardy

Department:

Marketing und Kommunikation

Event is free:

yes

Language of the text:

German

URL of this event: http://idw-online.de/en/event31740


Help

Search / advanced search of the idw archives
Combination of search terms

You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.

Brackets

You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).

Phrases

Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.

Selection criteria

You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).

If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).