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02/08/2011 - 02/08/2011 | Essen

Wie man Akteure dazu bringt, das zu tun, was sie eigentlich wollen. Chancen und Grenzen d. libertär

Wie können Bürgerinnen und Bürger dazu gebracht werden, sich so zu verhalten wie es für sie und das Gemeinwohl am besten ist: zum Beispiel standardmäßig in die betriebliche Altersvorsorge einzuzahlen oder sich von Geburt an als Organspender registrieren zu lassen? Ist das überhaupt wünschenswert oder vielmehr ein Schritt in Richtung bewusster Manipulation? Das Konzept des libertären Paternalismus beleuchten Wissenschaftler auf der Tagung.

Die Idee des libertären Paternalismus besteht darin, durch die intelligente Gestaltung von Wahlmöglichkeiten und Ausgangssituationen Einfluss auf die Handlungsentscheidungen von gesellschaftlichen Akteuren zu nehmen, ohne sie dabei in ihrer Freiheit einzuschränken. Die Möglichkeit, auf moderatem Weg die Handlungen von Individuen zu beeinflussen, stößt gegenwärtig auf großes Interesse in der Wirtschafts- und Umweltpolitik, aber auch in den Sozial- und Kulturwissenschaften. Die Attraktivität des Ansatzes scheint vor allem darin zu liegen, dass sich mit relativ geringem Aufwand (alternative Standardsetzungen, informatives „Framing“, freiwillige Selbstkontrakte) verhältnismäßig hohe Wirkungen bei erwünschten Verhaltensänderungen erzielen lassen und Bürger dazu gebracht werden können, trotz fehlender oder falscher Präferenzen das zu tun, was für sie selbst und gesellschaftlich gesehen am besten ist.

Bei genauerer Betrachtung lassen sich allerdings auch zahlreiche Probleme des libertären Paternalismus erkennen: Wie lässt sich feststellen, was soziale Akteure eigentlich wollen? Nach welchen Kriterien bestimmt der Staat, was für seine Bürger und das Gemeinwohl „gut“ ist? Wo verläuft die Grenze zwischen dem Design von Entscheidungsprozessen und bewusster Manipulation? Das Ziel der Veranstaltung besteht in einer kritischen Bestandsaufnahme der Chancen und Grenzen des libertären Paternalismus, der zahlreiche Berührungspunkte zu politischen Governance-Modellen, Theorien kollektiver Handlungsentscheidungen, zur Verhaltens- und Rechtsökonomie und zur Umweltpsychologie aufweist.

ReferentInnen:
Michael Baurmann (Universität Düsseldorf)
Helmut Jungermann (TU Berlin)
Karl-Heinz Ladeur (Universität Hamburg)
Karl Riesenhuber (Ruhruniversität Bochum)
Gary S. Schaal (Helmut-Schmidt-Universität Hamburg)
Andreas Suchanek (Handelshochschule Leipzig)
Gunnar Folke Schuppert (Wissenschaftszentrum Berlin)
Michael Wohlgemuth (Eucken Institut Freiburg)

Wissenschaftliche Leitung:
Ludger Heidbrink ist Direktor des Center for Responsibility Research (CRR) am KWI
Imke Schmidt ist Wissenschaftliche Mitarbeiterin am CRR
Bernd Sommer ist Wissenschaftlicher Mitarbeiter am KWI

Presse- und Öffentlichkeitsarbeit:
Viola Noll, Pressesprecherin, Kulturwissenschaftliches Institut Essen (KWI),
Tel. 0201 7204 -152, viola.noll@kwi-nrw.de.

Information on participating / attending:
Um Anmeldung bis zum 1. Februar 2011 wird gebeten bei Ursula Sanders, KWI: Tel. 0201/7204-154, ursula.sanders@kwi-nrw.de.

Date:

02/08/2011 09:00 - 02/08/2011

Event venue:

Kulturwissenschaftliches Institut Essen (KWI), Goethestr. 31,
45128 Essen
Nordrhein-Westfalen
Germany

Target group:

Journalists, Scientists and scholars

Relevance:

regional

Subject areas:

Cultural sciences, Psychology, Social studies

Types of events:

Conference / symposium / (annual) conference, Exhibition / cultural event / festival

Entry:

01/17/2011

Sender/author:

Viola Noll

Department:

Pressestelle

Event is free:

no

Language of the text:

German

URL of this event: http://idw-online.de/en/event33813


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