Die Idee des libertären Paternalismus besteht darin, durch die intelligente Gestaltung von Wahlmöglichkeiten und Ausgangssituationen Einfluss auf die Handlungsentscheidungen von gesellschaftlichen Akteuren zu nehmen, ohne sie dabei in ihrer Freiheit einzuschränken. Die Möglichkeit, auf moderatem Weg die Handlungen von Individuen zu beeinflussen, stößt gegenwärtig auf großes Interesse in der Wirtschafts- und Umweltpolitik, aber auch in den Sozial- und Kulturwissenschaften. Die Attraktivität des Ansatzes scheint vor allem darin zu liegen, dass sich mit relativ geringem Aufwand (alternative Standardsetzungen, informatives „Framing“, freiwillige Selbstkontrakte) verhältnismäßig hohe Wirkungen bei erwünschten Verhaltensänderungen erzielen lassen und Bürger dazu gebracht werden können, trotz fehlender oder falscher Präferenzen das zu tun, was für sie selbst und gesellschaftlich gesehen am besten ist.
Bei genauerer Betrachtung lassen sich allerdings auch zahlreiche Probleme des libertären Paternalismus erkennen: Wie lässt sich feststellen, was soziale Akteure eigentlich wollen? Nach welchen Kriterien bestimmt der Staat, was für seine Bürger und das Gemeinwohl „gut“ ist? Wo verläuft die Grenze zwischen dem Design von Entscheidungsprozessen und bewusster Manipulation? Das Ziel der Veranstaltung besteht in einer kritischen Bestandsaufnahme der Chancen und Grenzen des libertären Paternalismus, der zahlreiche Berührungspunkte zu politischen Governance-Modellen, Theorien kollektiver Handlungsentscheidungen, zur Verhaltens- und Rechtsökonomie und zur Umweltpsychologie aufweist.
ReferentInnen:
Michael Baurmann (Universität Düsseldorf)
Helmut Jungermann (TU Berlin)
Karl-Heinz Ladeur (Universität Hamburg)
Karl Riesenhuber (Ruhruniversität Bochum)
Gary S. Schaal (Helmut-Schmidt-Universität Hamburg)
Andreas Suchanek (Handelshochschule Leipzig)
Gunnar Folke Schuppert (Wissenschaftszentrum Berlin)
Michael Wohlgemuth (Eucken Institut Freiburg)
Wissenschaftliche Leitung:
Ludger Heidbrink ist Direktor des Center for Responsibility Research (CRR) am KWI
Imke Schmidt ist Wissenschaftliche Mitarbeiterin am CRR
Bernd Sommer ist Wissenschaftlicher Mitarbeiter am KWI
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit:
Viola Noll, Pressesprecherin, Kulturwissenschaftliches Institut Essen (KWI),
Tel. 0201 7204 -152, viola.noll@kwi-nrw.de.
Information on participating / attending:
Um Anmeldung bis zum 1. Februar 2011 wird gebeten bei Ursula Sanders, KWI: Tel. 0201/7204-154, ursula.sanders@kwi-nrw.de.
Date:
02/08/2011 09:00 - 02/08/2011
Event venue:
Kulturwissenschaftliches Institut Essen (KWI), Goethestr. 31,
45128 Essen
Nordrhein-Westfalen
Germany
Target group:
Journalists, Scientists and scholars
Relevance:
regional
Subject areas:
Cultural sciences, Psychology, Social studies
Types of events:
Conference / symposium / (annual) conference, Exhibition / cultural event / festival
Entry:
01/17/2011
Sender/author:
Viola Noll
Department:
Pressestelle
Event is free:
no
Language of the text:
German
URL of this event: http://idw-online.de/en/event33813
You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.
You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).
Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.
You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).
If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).