Wettbewerb hat sich in den letzten Jahrzehnten zu einer zentralen Leitvorstellung im Hochschulbereich entwickelt. Nicht nur im hochschulpolitischen Diskurs rangiert Wettbewerb unter den zentralen Topoi, sondern auch in der Hochschulpraxis: Immer mehr Verfahren werden eingesetzt, die einen Wettbewerbsdruck unter den Hochschulen und Hochschulangehörigen erzeugen und damit für Effizienz-, Leistungs- und Qualitätsgewinne sorgen sollen. Der Wettbewerb bzw. der Wettbewerbsgedanke ist auf den verschiedenen Ebenen zunehmend präsent:
- Auf internationaler Ebene konkurrieren die nationalstaatlichen Hochschulsysteme miteinander. Im Kontext des Bologna- und Lissabon-Prozesses wurde gar ein Wettstreit zwischen Kontinenten thematisiert. Viele Hochschulen verorten sich selbst im internationalen Wettbewerb und verstehen sich als „global player“ bzw. es werden derartige Ansprüche an sie herangetragen.
- Auf der Ebene der Bundesländer sollte insbesondere die Föderalismusreform von 2006 für mehr Wettbewerb zwischen den Bundesländern sorgen. Indem den Ländern mehr Regelungskompetenzen zugesprochen wurden, sollte ein „Wettbewerbsföderalismus“ an die Stelle des „kooperativen Föderalismus’“ treten.
- Auf der Ebene der Organisationen stehen die Hochschulen im Wettbewerb zueinander: Sie konkurrieren um Wissenschaftspersonal, um Dritt- und Fördermittel, Studienanfänger/innen, Studienwechsler/innen etc. Private Hochschulen versuchen, sich gegen die öffentlich-rechtlichen zu behaupten. Fakultäten, Fachbereiche, Departments, Institute und Seminare stehen in Konkurrenz zueinander – sowohl innerhalb der eigenen Hochschule als auch hochschulübergreifend.
- Auf personaler Ebene wetteifern die Wissenschaftler/innen um Geltungsansprüche wissenschaftlicher Erklärungen und Deutungen, um materielle, finanzielle und räumliche Ressourcen, um Stellen, Reputation, Kontakte, Titel, Preise, Auszeichnungen und die Studierenden um Studienplätze, finanzielle Fördermöglichkeiten, Beschäftigungsmöglichkeiten an der Hochschule etc.
Auf der Jahrestagung der Gesellschaft für Hochschulforschung 2011 sollen diese Entwicklungen im Hochschulbereich auf den verschiedenen Ebenen, national wie international in ihrer Breite und Vielschichtigkeit erörtert werden. Vortragsvorschläge hierzu sind herzlich willkommen. Besonderes Interesse besteht an Beiträgen, die ihre empirischen Ergebnisse fallübergreifend und theoretisch reflektieren. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, Beiträge zu weiteren Themen der Hochschulforschung einzureichen ("open track").
Information on participating / attending:
Das Programm ist unter http://www.hof.uni-halle.de/AnmeldungGfHf/GfHf_Jahrestagung2011.pdf verfügbar.
Anmeldeformular: http://www.hof.uni-halle.de/AnmeldungGfHf/GfHf.php
Anmeldeschluss: 26.4.2011
Date:
05/11/2011 11:00 - 05/13/2011 17:00
Event venue:
Stiftung Leucorea, Collegienstr. 62
06886 Lutherstadt Wittenberg
Sachsen-Anhalt
Germany
Target group:
Journalists, Scientists and scholars
Email address:
Relevance:
transregional, national
Subject areas:
Media and communication sciences, Philosophy / ethics, Politics, Social studies, Teaching / education
Types of events:
Conference / symposium / (annual) conference
Entry:
02/09/2011
Sender/author:
HoF Wittenberg
Department:
Öffentlichkeitsarbeit
Event is free:
no
Language of the text:
German
URL of this event: http://idw-online.de/en/event34176
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