Der Workshop befasst sich mit der Anwendung von religiöser Gewalt innerhalb des europäi-schen politischen Raums seit 1848. Es geht dabei sowohl um Gewalt zur Verteidigung religiöser Interessen als auch um Gewalt gegenüber Gläubigen. Wann hat religiöse Gewalt eine entscheidende Rolle in der europäischen Geschichte nach 1848 gespielt, und wie verhält sie sich zu den Entwicklungen im politischen Raum? Welche Akteure benutzten religiöse Gewalt und zu welchem Zweck? Wie wurde und wird noch heute religiöse Gewalt legitimiert? Spielte reli-giöse Gewalt eine Rolle in Modernisierungs- und Demokratisierungsprozessen, oder führte sie stattdessen zu politischer Instabilität und wachsendem Konservatismus? Wann wird politische Gewalt religiös und religiöse Gewalt politisch?
Die Veranstalter haben den Workshop fächerübergreifend angelegt. Es sollen sowohl histori-sche als auch aktuelle Beispiele von Gewaltanwendung in Weltanschauungskonflikten thematisiert werden. Dadurch steht die Teilnahme nicht nur Historikerinnen offen, sondern auch Soziologinnen und Theologinnen. Der Gewaltbegriff wird breit definiert. Anders, als es häufig in der Gewaltforschung der Fall ist, wird hier nicht nur physische sondern auch symbolische Gewalt – wie Gotteslästerung oder sonstige Verspottungen in Wort und Bild – mit einbezogen. Ziel des Workshops ist es zu untersuchen, inwieweit trotz des liberalen Vermächtnisses des 19. Jahrhunderts religiöse Gewalt seit 1848 einen wichtigen Kommunikationsmechanismus im europäischen politischen Raum darstellt.
Der Sonderforschungsbereich 584 „Das Politische als Kommunikationsraum in der Geschichte“ ist Teil des Forschungsschwerpunktes „Theorien und Methoden in den Human- und Sozialwissenschaften“ (Theories and Methodologies in the Humanities and Social Sciences) der Universität Bielefeld. Schon die Gründergeneration der Universität hatte die Vision einer engen Zusammenarbeit zwischen der Geschichtswissenschaft und der Soziologie. Ein Fokus auf theoretische und methodologische Fragen hat die Disziplinen seither einander nahe gebracht.
Information on participating / attending:
Date:
11/30/2011 10:00 - 11/30/2011 18:30
Event venue:
Universität Bielefeld
A3-137
33615 Bielefeld
Nordrhein-Westfalen
Germany
Target group:
Journalists, Scientists and scholars
Email address:
Relevance:
transregional, national
Subject areas:
Cultural sciences, History / archaeology, Politics, Religion, Social studies
Types of events:
Conference / symposium / (annual) conference, Seminar / workshop / discussion
Entry:
11/24/2011
Sender/author:
Ingo Lohuis
Department:
Pressestelle
Event is free:
yes
Language of the text:
German
URL of this event: http://idw-online.de/en/event37749
You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.
You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).
Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.
You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).
If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).