1972 startete die intersolare Raumsonde Pioneer 10 in den Weltraum und trug eine vergoldete Metallplatte mit sich – eine Botschaft an Außerirdische. Sie zeigte schematische Darstellungen einer Frau und eines Mannes in relativer Größe zur Sonde, einen interestellaren Lageplan und eine Darstellung des Hyperfeinstrukturübergangs eines Wasserstoffatoms. Diese Zeichen sollten les- und verstehbar sein, und zwar im wahrsten Sinne des Wortes universell, bis hin zu jenen potenziellen Lebensformen im All.
Doch sind visuelle Zeichen universell lesbar? Setzen nicht schon im Bild Konventionen ein, die visuelle Darstellungen außerhalb eines gemeinsamen Codierungs- und Bezugssystems bedeutungslos werden lassen? Den Wunsch und die Entwicklung einer überzeitlichen Universalsprache verfolgt der Mensch nicht erst seit der Eroberung des Weltraums. Schon Leibniz träumte im 18. Jahrhundert, dass eine Universalsprache als Grundlage für eine Universalwissenschaft dienen könnte. Dieser Traum scheint heute mit der Wissenschaftssprache Englisch in Erfüllung gegangen zu sein. Doch zu welchem Preis?
Die Ausstellung UNIVERALSPRACHEN der Kleinen Humboldt Galerie versammelt verschiedene Kunstwerke und Positionen der visuellen Kultur, die jeweils unterschiedliche Wege gehen, um eine weltweite Verständigung in und durch ihre Sprache zu ermöglichen.
Die Ausstellung beschränkt sich dabei nicht auf Sprachen, die für Menschen ohne Weiteres verständlich sind, sondern berücksichtigt auch Sprachsysteme, die nur vermittelt Sinn erzeugen: Technische Sprachen schaffen Verbindungen zwischen Zahl, Schrift und Bild – und dienen somit als Mittler in der globalisierten Welt. Die Ausstellung UNIVERSALSPRACHEN zeigt in der Gegenüberstellung von künstlerischen und künstlich entwickelten Sprachsystemen die Vielseitigkeit von Kommunikationswegen und somit ihre Grenzen und Potentiale.
Teilnehmende Künstlerinnen und Künstler:
Franco „Bifo“ Berardi, Vera Buhß, Yoonhee Kim, EunHee Lee, Magma, Milovan DeStil Markovic, Otto Neurath, Ben Patterson, Mike Ruiz, Daniel Salomon, Edward Tufte, Ivar Veermäe, Olof Olsson. Kuratiert von Yasmin Meinicke.
Die Kleine Humboldt Galerie ist eine studentische Initiative zur Konzeption und Durchführung von kuratierten Ausstellungen an der Humboldt-Universität zu Berlin. Die Kleine Humboldt Galerie wurde bereits 1978 von Mitarbeitern des Rechenzentrums der Humboldt-Universität zu Berlin und Berliner Künstlern gegründet und ist mittlerweile nach geschichtsträchtigen und zahlreichen personellen Veränderungen bei der 191. Ausstellung angelangt.
Information on participating / attending:
mittwochs bis freitags von 12 bis 18 Uhr
Öffentliche Führungen: freitags um 17 Uhr
Eröffnung am Montag, 7. Januar 2013 von 18 bis 22 Uhr mit einer Performance von Olof Olsson
Date:
01/07/2013 18:00 - 02/01/2013 18:00
Event venue:
Humboldt-Universität zu Berlin, Hauptgebäude, Lichthof, Unter den Linden 6
10117 Berlin
Berlin
Germany
Target group:
all interested persons
Email address:
Relevance:
local
Subject areas:
Art / design, Cultural sciences, Language / literature
Types of events:
Exhibition / cultural event / festival
Entry:
12/17/2012
Sender/author:
Constanze Haase
Department:
Pressestelle
Event is free:
yes
Language of the text:
German
URL of this event: http://idw-online.de/en/event42033
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