Seit dem 17. Jahrhundert gibt es in verschiedenen europäischen Metropolen den geheimen Plan, eine Weltverbesserungsmaschine zu errichten. Dies basiert auf der Annahme, dass die richtige Anordnung von bestimmten Kunstwerken und Artefakten in einer architektonischen Superform eine mächtige Kraft freisetzen würde. Die Idee beflügelte absolutistische Machtphantasien genauso wie aufklärerische Weltverbesserungsansprüche.
Auch der preußische Staat wollte im europäischen Wettbewerb nicht zurückstehen und gründete deshalb die Akademie der Künste (1696), die Akademie der Wissenschaften (1700) und später die Königlichen Museen zu Berlin (ab 1830). Ihre primäre Aufgabe war der Bau der Maschine. Die Akademien widmeten sich der wissenschaftlichen und künstlerischen Forschung, die Museen sammelten die als notwendig erachteten Bauteile. Als im ausgehenden 19. Jahrhundert die Arbeiten an der Weltverbesserungsmaschine abgebrochen wurden, geriet das Geheimprojekt in Vergessenheit.
Nun wird diese historische Weltverbesserungsmaschine kritisch rekonstruiert. In den Berliner Sammlungen werden 70 Artefakte, die Bestandteile der Maschine sein sollten, durch ergänzende Exponattexte markiert. Eine Schatzkarte führt den Besucher zu den Objekten in 15 Berliner Museen, darunter das Deutsche Historische Museum, die Alte Nationalgalerie und das Museum für Naturkunde. Der Hamburger Bahnhof – Museum für Gegenwart – Berlin zeigt zudem ein zehn Meter hohes pyramidenförmiges Modell der Weltverbesserungsmaschine.
Die Weltverbesserungsmaschine reflektiert das aktuelle und historische Verhältnis der Künste und Wissenschaften konkret am Beispiel der Berliner Sammlungs- und Akademiegeschichte und verweist auf die Kernabsicht beider Disziplinen: Welt zu erkennen und zu verändern.
Ausstellung
Der Öffentlichkeit wird „Die Berliner Weltverbesserungsmaschine“ vom 23. August bis 20. Oktober 2013 präsentiert. Begleitend erscheinen im Berliner Merve Verlag (https://www.merve.de/) zwei Publikationen, die die Geschichte und den aktuellen Rekonstruktionsversuch der Weltverbesserungsmaschine darstellen.
Den Newletter zur Ausstellung können Sie abonnieren unter weltverbesserungsmaschine@friedrichvonborries.de.
Eröffnung
Donnerstag, 22. August 2013, 19 Uhr
im Hamburger Bahnhof - Museum für Gegenwart - Berlin
Udo Kittelmann
Direktor der Nationalgalerie - Preußischer Kulturbesitz
Hermann Parzinger
Präsident der Stiftung Preußischer Kulturbesitz,
Sprecher des Jahresthemas 2011/2012 „ArteFakte“ der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften
Friedrich von Borries
HFBK Hamburg
Kurator
„Die Berliner Weltverbesserungsmaschine“ ist ein Kooperationsprojekt der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften (http://www.bbaw.de/),
der Stiftung Preußischer Kulturbesitz (http://hv.spk-berlin.de/), der Staatlichen Museen zu Berlin (http://www.smb.museum/smb/home/index.php) und der
HFBK Hamburg (http://www.hfbk-hamburg.de/de/), gefördert von der
Schering Stiftung (http://www.scheringstiftung.de/) und der
Jungen Akademie (http://www.diejungeakademie.de/).
Information on participating / attending:
Der Eintritt ist frei. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
Date:
08/22/2013 19:00 - 10/20/2013
Event venue:
Hamburger Bahnhof – Museum für Gegenwart – Berlin
Invalidenstraße 50-52
10557 Berlin
Berlin
Germany
Target group:
all interested persons
Relevance:
transregional, national
Subject areas:
Art / design, Cultural sciences, History / archaeology, Philosophy / ethics, Religion
Types of events:
Conference / symposium / (annual) conference, Exhibition / cultural event / festival
Entry:
07/29/2013
Sender/author:
Gisela Lerch
Department:
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Event is free:
yes
Language of the text:
German
URL of this event: http://idw-online.de/en/event44379
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