Kaum ein Begriff hat das politische Denken in der Zeit zwischen den Kriegen in Deutschland aber auch in Europa so sehr geprägt wie „Gemeinschaft“. Scheinbar rückwärts orientiert, bestand seine Faszination darin, dass sie erst noch erreicht werden sollte, also in der Zukunft lag. In dieser Verheißung konnten sich viele Vorstellungen bündeln. Die bestehende „Gesellschaft“ erschien dagegen nicht in der Lage, die Krisen zu meistern oder gar einen Sinn nach der Erschütterung des Ersten Weltkrieges anzubieten.
Gemeinschaft sollte „Gesellschaft“ überwinden, nicht nur mit den verfassungsmäßigen Mitteln des Rechtsstaates, sondern auch mit Gewalt.
Gewalt und Gemeinschaft führten zu einer fatalen Verbindung von sozialem Ordnungsdenken und politischer Praxis, die Zugehörigkeit und Selbstermächtigung mit Ausschluss und Vertreibung verband.
Der Historiker Prof. Dr. Michael Wildt ist Inhaber des "Lehrstuhls für Deutsche Geschichte des 20. Jahrhundert mit Schwerpunkt Nationalsozialismus“ an der Humboldt-Universität zu Berlin. Von April bis Oktober 2013 Gastwissenschaftler im Hamburger Institut für Sozialforschung
Moderation: Dr. Jens Hacke, Politikwissenschaftler, Wissenschaftler am Hamburger Institut für Sozialforschung
Information on participating / attending:
Beginn: 20 Uhr (Einlass ab 19.30 Uhr)
Eintritt: frei
Es ist keine Reservierung von Plätzen möglich.
Date:
08/27/2013 20:00 - 08/27/2013 21:30
Event venue:
Ort: Hamburger Institut für Sozialforschung, Mittelweg 36
Raum 106, 1. Stock
20148 Hamburg
Hamburg
Germany
Target group:
Scientists and scholars, all interested persons
Email address:
Relevance:
transregional, national
Subject areas:
Cultural sciences, History / archaeology, Politics, Social studies
Types of events:
Presentation / colloquium / lecture
Entry:
08/22/2013
Sender/author:
Dr. Regine Klose-Wolf
Department:
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Event is free:
yes
Language of the text:
German
URL of this event: http://idw-online.de/en/event44554
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