Könnte Wissenschaft am Ende sein, weil Forscherinnen und Forscher die meisten Antworten bereits gefunden haben oder weil die Gesellschaft die Kosten für neue Erkenntnisse nicht mehr aufbringen kann? Beide Annahmen greifen zu kurz, meinen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler heute. Denn die Wissenschaft kann Materie nicht nur beobachten und beschreiben, sondern auch manipulieren und patentieren. Sie kann neue Optionen zur Gestaltung unserer Zukunft bereitstellen. Sie interveniert in der Welt, um sie zu beforschen und fordert uns als Gesellschaft heraus, den Umgang mit Werkzeugen aus Laboren – wie die DNA Analyse oder die Früherkennung genetischer Störungen – zu regulieren.
Eine Einstimmung in dieses Thema bot im vergangenen Jahr die öffentliche Tagung „The End of Science and Beyond“. Am Freitag, 8. November, lädt das Präsidium der Kieler Universität die Öffentlichkeit zu einem Anschlussvortrag ein. Der Molekulargenetiker und Wissenschaftstheoretiker Giuseppe Testa wird in seinem Beitrag die Grenzziehung zwischen Natürlichkeit und Künstlichkeit in erfrischender und radikaler Weise hinterfragen, indem er dabei hilft, die Fiktion der Natürlichkeit völlig aufzugeben und eine Koexistenz von Mensch und Artefakt zuzulassen. Wir erfinden Kategorien, die das Individuum und die Gesellschaft neu definieren, sagt Testa. Die Biologie beschreibt er dabei als besonders prägnantes Beispiel für ein allgemeineres Phänomen: Für das Zusammentreffen von Kapital und Wissenschaft und für das öffentliche Interesse an Forschung. Erforderlich seien aber neue Modelle, die öffentliches Engagement in der Gestaltung biologischer und medizinischer Innovationen erlauben.
Alle Interessierten sowie Medienvertreterinnen und -vertreter sind herzlich eingeladen. Der Vortrag findet in englischer Sprache statt. Im Anschluss wird Giuseppe Testa seine Ergebnisse auf Deutsch zusammenfassen und Fragen beantworten. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
Das Wichtigste in Kürze:
“So long as men can breathe or eyes can see: Kein Ende der Wissenschaft”
Datum: 8.11.2013
Uhrzeit: 18 Uhr
Ort: Kiel, Olshausenstraße 40, Norbert-Gansel-Hörsaal
Fotos stehen zum Download bereit:
http://www.uni-kiel.de/download/pm/2013/2013-306-1.jpg
Professor Dr. med. Giuseppe Testa, MD, PhD, MA, hat seinen Doktorgrad in der Medizin erworben, promovierte in Molekular- und Zellbiologie und absolvierte seinen Master of Arts in Ethik und Recht des Gesundheitswesens. Er war Gastdozent am Berlin Institute of Advanced Studies in Berlin und am Program on Science Technology and Society at the Kennedy School of Government of Harvard University in Cambridge. Professor Testa ist Leiter der klinischen Prüfung und Direktor des Forschungslabors für Stammzellepigenetik des Europäischen Instituts für Onkologie und der Europäischen Fakultät für Molekularmedizin (SEMM) in Mailand.
Foto: Privat
Zum Veranstaltungsplakat:
http://www.uni-kiel.de/download/pm/2013/2013-306-plakat.pdf
Kontakt:
Prof. Dr. Heidrun Allert
Medienpädagogik/Bildungsinformatik
Telefon: 0431 880-2956
E-Mail: allert@paedagogik.uni-kiel.de
Web: http://www.uni-kiel.de/science-congress
Christian-Albrechts-Universität zu Kiel
Presse, Kommunikation und Marketing, Dr. Boris Pawlowski, Redaktion: Claudia Eulitz
Postanschrift: D-24098 Kiel, Telefon: (0431) 880-2104, Telefax: (0431) 880-1355
E-Mail: presse@uv.uni-kiel.de, Internet: http://www.uni-kiel.de
Information on participating / attending:
Date:
11/08/2013 18:00 - 11/08/2013 22:00
Event venue:
“So long as men can breathe or eyes can see: Kein Ende der Wissenschaft”
Ort: Kiel, Olshausenstraße 40, Norbert-Gansel-Hörsaal
24118 Kiel
Schleswig-Holstein
Germany
Target group:
Journalists, Scientists and scholars
Email address:
Relevance:
transregional, national
Subject areas:
interdisciplinary
Types of events:
Presentation / colloquium / lecture
Entry:
10/24/2013
Sender/author:
Dr. Boris Pawlowski
Department:
Presse, Kommunikation und Marketing
Event is free:
yes
Language of the text:
German
URL of this event: http://idw-online.de/en/event45349
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