2012 urteilte das Landgericht Köln, dass eine Beschneidung von Jungen ohne Vorliegen einer medizinischen Indikation den Tatbestand einer Körperverletzung erfüllt, der auch durch die Einwilligung der Eltern nicht zu rechtfertigen sei. Zwischenzeitlich hat der Deutsche Bundestag die Möglichkeit zur Beschneidung nicht einsichts- und urteilsfähiger Kinder ohne Vorliegen medizinischer Gründe gesetzlich gebilligt. Während die einen die Glaubens- und Lebenswelt der religiösen Gruppen geschützt wissen wollen und auf Toleranz gegenüber deren Riten plädieren, sehen die anderen im religiös motivierten Entfernen der männlichen Vorhaut eine strafbare Körperverletzung.
Soll die Religionsfreiheit unangetastet bleiben? Muss der Staat das Recht des Kindes auf körperliche Unversehrtheit durchsetzen? Gebraucht die Beschneidung das Kind bloß als Mittel der elterlichen Religionsausübung? Welchen Willen achtet die elterliche Erziehung hier überhaupt als „Zweck an Sich“ (Kant)? Würde ein Beschneidungsverbot das Selbstverständnis einer Religionsgemeinschaft infrage stellen? Wo aber ist die genaue Grenze für eine adäquate staatliche Regulierung religiöser Riten?
Günter Frank, Gotthard Bechmann und Michael Wendland führen mit pointierten Impulsvorträgen in das Thema ein, bevor eine intensive Diskussion sich im Plenum anschließen soll, die von Hannah Ullrich moderiert wird.
Information on participating / attending:
Der Eintritt ist frei.
Date:
02/06/2014 19:00 - 02/06/2014 21:30
Event venue:
Karlsruher Institut für Technologie (KIT),
Campus Süd,
Kollegium am Schloss,
Geb. 20.12,
Foyer des Instituts für Philosophie
76131 Karlsruhe
Baden-Württemberg
Germany
Target group:
Students, all interested persons
Email address:
Relevance:
regional
Subject areas:
Philosophy / ethics, Politics, Social studies
Types of events:
Presentation / colloquium / lecture
Entry:
02/04/2014
Sender/author:
Inge Arnold
Department:
Presse, Kommunikation und Marketing
Event is free:
yes
Language of the text:
German
URL of this event: http://idw-online.de/en/event46235
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