Als im Jahr 2003 die USA einen neuen Krieg im Irak begannen, rückte die Bewegung des Neokonservatismus weltweit in den Brennpunkt medialer Aufmerksamkeit. Als Schlüsselfigur und Ideengeber der damit verbundenen antiliberalen Machtpolitik an den Grenzen der Rechtsstaatlichkeit wurde damals der politische Philosoph Leo Strauss mit seiner einflussreichen Schule sogenannter »Straussians« identifiziert. Aus heutiger Sicht sind solche Verschwörungstheorien nicht zu halten. Dennoch bleibt der deutsch-jüdische Emigrant Leo Strauss eine höchst aufschlussreiche Figur, um den kulturellen Wandel und die politische Polarisierung der USA nach 1945 zu verstehen. Ausgehend von dieser zeitgenössischen Lage untersucht Stephan Steiner in einer historisch-biografischen Studie die Transformationen und Kontinuitäten von Strauss’ Denken im Übergang von Europa nach Amerika. Er zeigt darin, wie Strauss eine spezifisch deutsche Kritik der Moderne nach Amerika brachte, die während der ersten Jahre in New York ausgearbeitet wurde. Anstatt philosophische Geistergespräche und autobiografische Selbstinszenierungen nachzubeten, wird so die Erfahrungsgeschichte von Strauss’ Denken lesbar gemacht.
Stephan Steiner ist Philosoph und arbeitet als wissenschaftlicher Mitarbeiter im ZfL-Forschungsprojekt "Wissensgeschichte der Synergie".
Information on participating / attending:
Date:
12/10/2014 18:00 - 12/10/2014 20:00
Event venue:
IFK Wien, Reichsratsstraße 17, 1010 Wien
1010 Wien
Vienna
Austria
Target group:
Scientists and scholars, Students
Email address:
Relevance:
transregional, national
Subject areas:
Language / literature, Philosophy / ethics
Types of events:
Presentation / colloquium / lecture
Entry:
10/21/2014
Sender/author:
Sabine Zimmermann
Department:
Zentrum für Literatur- und Kulturforschung Berlin (ZFL)
Event is free:
yes
Language of the text:
German
URL of this event: http://idw-online.de/en/event48797
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