Speziell im 16. Jahrhundert begannen Stadtärzte, Apotheker und Botaniker damit, bisheriges Pflanzenwissen zu sortieren, Anwendungsvorschriften zu optimieren und vermehrt auch in deutscher Sprache in Arzneibüchern zu publizieren.
Die Erfindung und Nutzung des Buchdrucks ermöglichten und vereinfachten eine Vervielfältigung und Verbreitung solcher Sammelwerke. Zahlreiche Autoren rückten bald auch Herstellung, Qualitätssicherung, Lagerungsvorschriften und Prüfmethoden für Arzneimittel in den Vordergrund. Derartige, zunächst für Städte oder Herrschaftsgebiete und später national oder international gültige Pharmakopöen wurden über die Gesetzgebung verbindlich.
Gelehrte des 16. Jh. wie Burkhard III von Hallwyl oder Conrad Gessner erkundeten für ihre Schriften die umgebende Natur, kultivierten Heilpflanzen in ihren Privatgärten und verfeinerten überlieferte Rezepturen.
Neben den pflanzlichen wurden in den folgenden Jahrzehnten in Anlehnung an Glauber oder Paracelsus auch die «medico-chymischen» Produkte in die Arzneibücher integriert und ausser Naturstoffen zunehmend synthetisch hergestellte Wirkstoffe beschrieben.
Hochschullehrer des 19. und 20. Jh. wie August Flückiger, Alexander Tschirch und Carl Hartwich sorgten mit ihren pharmazeutischen Forschungen, Sammlungen sowie geschichtlichen und ethnologischen Studien für richtungsweisende Charakterisierungen pflanzlicher Heilmittel, die die Basis für die heutigen innovativen Therapeutika bildeten.
PROGRAMM
14.00–15.10 Beiträge Teil I
Prof. Dr. Karl-Heinz Altmann (D-CHAB, ETH Zürich)
Begrüssung // Forschung im Institut für Pharmazeutische Wissenschaften der ETH Zürich
Prof. Dr. Sabine Anagnostou (Universität Marburg)
Historische Quellen: Wege zu neuen Phytotherapeutika und Wirkstoffen
Prof. Dr. François Ledermann (Universität Bern)
Kosmopolitismus in der Pharmako-gnosie: Das Berner Beispiel, 1860–1940
15.10–15.25 Diskussion I
15.25–15.40 Pause I
15.40–16.40 Beiträge Teil II
Dr. Manfred Fankhauser (ETH Zürich)
Die Rolle und der Beruf des Apothekers in der Geschichte
Dr. Barbara Brauckmann (D-CHAB, ETH Zürich)
Carl Hartwich und seine Bücher:
Von Heinrich Abel bis Theodor Zwinger
Dr. Beatrix Falch (Phytocura und ETH Zürich)
Traditionelles Wissen für eine moderne Phytotherapie
16.40–16.55 Diskussion II
16.55–17.10 Pause II
17.10–18.10 Beiträge Teil III
Dr. Barbara Frei Haller (Université de Neuchâtel und ETH Zürich)
«Das recht Hallwylisch wundtrannck» – Rezepte aus dem 16 Jh. unter der Lupe
Dipl.-Ing. Martina Föhn (ProSpecieRara)
Conrad Gessner als Gärtner und Pharmazeut
Prof. Dr. Gerd Folkers (Collegium Helveticum, UZH/ETH)
Das Arzneibuch im Wandel: Bedeutung und Aufgaben
18.10–18.45 Diskussion III und Abschlussdiskussion
18.45–19.30 «get together»
Information on participating / attending:
Die Teilnahme ist kostenlos. Bitte um Anmeldung an brauckmann@chem.ethz.ch
Date:
01/16/2015 14:00 - 01/16/2015 19:30
Registration deadline:
01/09/2015
Event venue:
ETH Zürich, Campus Hönggerberg
HCI-Auditoriumsgebäude, Hörsaal J 3
8093 Zürich
Zürich
Switzerland
Target group:
Scientists and scholars, all interested persons
Email address:
Relevance:
transregional, national
Subject areas:
Chemistry, History / archaeology, Medicine, Social studies
Types of events:
Presentation / colloquium / lecture, Seminar / workshop / discussion
Entry:
12/23/2014
Sender/author:
Roman Klingler
Department:
Hochschulkommunikation
Event is free:
yes
Language of the text:
German
URL of this event: http://idw-online.de/en/event49526
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