Der vielleicht wichtigste Berlin-Roman des 20. Jahrhunderts, Alfred Döblins "Berlin Alexanderplatz", ist heute so bekannt und verbreitet wie nie zuvor. Freilich hat er Döblins andere Arbeiten weitgehend verdrängt und diesen in der öffentlichen Wahrnehmung zum Ein-Buch-Autor werden lassen, eine auch in Übersetzungen in andere Literaturen anzutreffende Verengung. Dabei ist auffällig, dass sein im Herbst 1929 erstmals bei S. Fischer in Berlin veröffentlichter und bis 1933 in vier Folgeauflagen in 50.000 Exemplaren erschienener Roman in der ursprünglichen typographischen Einrichtung heute nahezu unbekannt ist und spätere Auflagen das Bewusstsein um dieses überzeugend durchgestaltete Gesamtkunstwerk verdecken konnten.
Der Vortrag versucht, den Roman in der materialen Form, in der er bei Erscheinen gefeiert wurde und bis 1947 ausschließlich rezipierbar war, neu zu erschließen. "Berlin Alexanderplatz" dient dabei auch zur Illustration von Problemen, die sich ergeben, sobald ein aus gebrochenen Schriften gesetzter Text nach 1945 neu herausgebracht wird, sowie der Frage, wie mit typographischen Auffälligkeiten umgegangen wird, wenn sie in einem regulären und wenig markierten Rahmen auftauchen.
Information on participating / attending:
Date:
11/03/2015 18:15 - 11/03/2015 19:45
Event venue:
Staatsbibliothek zu Berlin
Haus Unter den Linden
Eingang: Dorotheenstraße 27
Treffpunkt: Eingangsbereich (Rotunde)
10117 Berlin
Berlin
Germany
Target group:
Scientists and scholars, all interested persons
Email address:
Relevance:
transregional, national
Subject areas:
Cultural sciences, History / archaeology, Language / literature, Media and communication sciences
Types of events:
Presentation / colloquium / lecture
Entry:
07/24/2015
Sender/author:
Jeanette Lamble
Department:
Generaldirektion - Pressestelle
Event is free:
yes
Language of the text:
German
URL of this event: http://idw-online.de/en/event51521
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