Der Roman
Eine Bank wird überfallen und in der Folge die Angestellte Victoria vom Dienst beurlaubt, um ihr traumatisches Erlebnis zu verarbeiten. Eben erst in ihre Heimatstadt zurückgekehrt, nutzt sie die Zeit, um das Bukarest ihrer Kindheit, aber auch der Gegenwart zu erkunden. Sie begegnet der alten Näherin auf ihrem Podest, dem Bankräuber, ihrem ehemaligen Liebhaber und dem Sohn der ermordeten Nachbarn wieder und regelmässig auch ihrer Therapeutin, während sie sich im heissesten Sommer seit Jahren durch die Stadt treiben lässt.
(Viele der Kindheitserinnerungen schildert Victoria ihrem Freund Flavian. Dabei wird ihr bewusst, dass Erinnerungen und Erinnertes nicht immer übereinstimmen können.
Der Leser folgt der Erzählerin auf Spaziertouren und Gedankengängen durch Bukarest: Jede Begegnung, jedes Ereignis ruft bei Victoria eine Geschichte aus der Kindheit in Erinnerung durch die gegenwärtige pulsierende Stadt und jene frühere Stadt zu Zeiten der Herrschaft Ceausescus. Gegenwärtige und vergangene Ereignisse gehen ineinander über. Die Kindheit legt sich über die Gegenwart, Bukarest über Zürich, eine Altstadtgasse geht fast unbemerkt in den Korridor einer Wohnung über. Die Autorin lässt ein Bild für die besondere Atmosphäre und Geschichte der Stadt Bukarest entstehen und entwickelt ein Gespür für das Wesen der Erinnerung.)
Während Victoria durch die pulsierende Stadt flaniert und fährt, ruft jede Begegnung, jedes Ereignis eine Geschichte aus der Kindheit in Erinnerung, die sie ihrem Freund Flavian erzählt. Da der Leser der Autorin nicht nur im aktuellen Bukarest folgt, sondern auch immer in die verschlungenen Gänge der Erinnerungen, in die Zeiten der Ceausescu-Diktatur, geführt wird, verschmelzen gegenwärtige und vergangene Ereignisse unvermerkt. Die Kindheit legt sich über die Gegenwart, Bukarest über Zürich. Die Gleichzeitigkeit von spontanen Kindheits-Erinnerungen und aktuellen Begebenheiten
Im rasanten, scheinbar harmlosen Erzählfluss über die verschiedenen Zeiten und Ereignisse hinweg blitzen tragische, komische, irrwitzige Geschichten an die Oberfläche.
Aus den vielen Geschichten entwickelt sich schlussendlich nicht eine Chronik/Erzählung, sondern ein Bild für die besondere Atmosphäre der Stadt Bukarest und ein Eindruck/Gefühl für das Wesen der Erinnerung.
Die Autorin
Dana Grigorcea, geboren 1979 in Bukarest, studierte Deutsche und Niederländische Philologie in Bukarest und Brüssel. Nach Jahren in Deutschland und Österreich lebt sie mit Mann und Kindern in Zürich.
Bereits ihr erster Roman «Baba Rada. Das Leben ist vergänglich wie die Kopfhaare» wurde mit der «Schweizer Literaturperle 2011» ausgezeichnet.
Mit einem Auszug aus ihrem zweiten Roman «Das primäre Gefühl der Schuldlosigkeit» wurde Dana Grigorcea in Klagenfurt beim Ingeborg-Bachmann-Wettbewerb 2015 mit dem 3sat-Preis ausgezeichnet. Der Roman ist im Dörlemann Verlag, Zürich erschienen.
Information on participating / attending:
Die Teilnahme an der Veranstaltung ist kostenlos. Eine Anmeldung ist erwünscht.
Date:
11/25/2015 19:00 - 11/25/2015 20:00
Event venue:
HTW Chur - Standort A
Pulvermühlestrasse 57
7004 Chur
Graubünden
Switzerland
Target group:
Journalists, all interested persons
Email address:
Relevance:
transregional, national
Subject areas:
interdisciplinary
Types of events:
Presentation / colloquium / lecture
Entry:
11/20/2015
Sender/author:
Flurina Simeon
Department:
Marketing und Kommunikation
Event is free:
yes
Language of the text:
German
URL of this event: http://idw-online.de/en/event52696
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