Wie permanenter Zusammenhalt und eine soziale Ordnung bei verschiedenen Tieren und ihren unterschiedlichen Sozialsystemen aufrechterhalten werden - trotz hoher Kosten des Gruppenlebens und allgegenwärtigem Potential für Konflikte zwischen einzelnen Individuen - ist noch unzureichend erforscht. Die verschiedenen Vorteile des Gruppenlebens können nur dann geerntet werden, wenn die unvermeidlichen Konflikte bewältigt werden und die Gruppe dauerhaft zusammen bleibt. Wie dies gelingt, darüber diskutieren 15 internationale Experten der Verhaltensbiologie mit über 100 angemeldeten Tagungsteilnehmern vom 8. bis 11. Dezember 2015 im Rahmen der Göttinger Freilandtage. Am ersten Abend findet um 18:30 Uhr ein öffentlicher Vortrag im Deutschen Primatenzentrum, Kellnerweg 4, in Göttingen statt. Ian Couzin, Direktor am Max-Planck-Institut für Ornithologie, spricht über kollektives Bewusstsein und Entscheidungsfindung bei verschiedenen Tiergruppen. Dabei wird er das taxonomische Spektrum von Fischschwärmen bis hin zu Primatengesellschaften abdecken.
Während bei einigen Tierarten der Zusammenhalt durch Selbstorganisation erfolgt, setzen andere Gruppen auf gemeinschaftliche Entscheidungen, die entweder gemeinsam oder durch einen oder mehrere Anführer getroffen werden. Neuere Studien belegen auch einen Einfluss von Konformität und Normen auf das Verhalten der einzelnen Gruppenmitglieder. Insbesondere vor dem Hintergrund sich verändernder menschlicher Gesellschaften ist es interessant, wie unterschiedliche Gemeinschaften und Kulturen gemeinschaftliche Entscheidungen treffen und woher die verschiedenen sozialen und moralischen Normen kommen, die unser Verhalten beeinflussen. Über diese Themen wollen die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler disziplinübergreifend diskutieren.
Während es am zweiten Tag (9.12.2015) vor allem darum gehen wird, wie Gruppen zusammen bleiben, konzentrieren sich die Beiträge am dritten Tag (10.12.2015) darauf, wie gemeinsame Entscheidungen getroffen werden. Dabei werden Beispiele verschiedener Gruppen, von Ameisen über Pferde, Raben und verschiedene Affenarten, bis hin zum Menschen vorgestellt. Am letzten Tag (11.12.2015) wird an Hand von menschlichen und tierischen Gemeinschaften darüber gesprochen, wie Konformität und Kultur dazu beitragen, dass Gruppen zusammenbleiben und gut funktionieren.
Die Göttinger Freilandtage sind ein internationaler Kongress, bei dem alle zwei Jahre über ein aktuelles Thema aus den Bereichen Evolution, Ökologie und Verhalten von Primaten diskutiert wird. Weltweit führende Experten der Primaten- und Verhaltensbiologie beleuchten dabei das jeweilige zentrale Thema aus verschiedenen Blickwinkeln. Die Freilandtage werden organisiert von Peter Kappeler, Leiter der Abteilung Verhaltensökologie und Soziobiologie am Deutschen Primatenzentrum und Professor am Institut für Zoologie und Anthropologie an der Universität Göttingen.
Information on participating / attending:
Pressevertreter sind herzlich zu der Veranstaltung eingeladen. Das Programm finden Sie unter: http://www.freilandtage.de/index.php/program. Gerne vermitteln wir Ihnen einzelne Ansprechpartner und stellen einen Raum für Interviews zur Verfügung. Zur besseren Koordination freuen wir uns über Ihre Anmeldung (presse@dpz.eu). Druckfähige Bilder finden Sie in unserer Mediathek (http://medien.dpz.eu/webgate/keyword.html?currentContainerId=3041). Bitte senden Sie uns bei Veröffentlichung einen Beleg.
Date:
12/08/2015 18:00 - 12/11/2015 17:00
Event venue:
Kellnerweg 4, Hörsaal
37077 Göttingen
Niedersachsen
Germany
Target group:
Journalists
Email address:
Relevance:
transregional, national
Subject areas:
Biology
Types of events:
Conference / symposium / (annual) conference
Entry:
12/02/2015
Sender/author:
Dr. Susanne Diederich
Department:
Stabsstelle Kommunikation
Event is free:
yes
Language of the text:
German
URL of this event: http://idw-online.de/en/event52812
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