In der Natur ist Schwarmbildung eine erfolgreiche Strategie, weil der Schwarm Schutz bietet und je nach den Umständen sehr flexibel seine Form ändern kann. Für manche Tierarten ist diese Bewegungsform wichtig bei der Nahrungssuche und wesentlich für ihr Überleben in bestimmten Situationen. Vögel, Ameisen oder Fische legen im Schwarm gewaltige Strecken zurück und überwinden gemeinsam viele Hindernisse. Obwohl jedes Tier im Schwarm autonom entscheidet, wird das Schwarmverhalten kollektiv, das heißt: ohne eine erkennbare Steuerung durch Individuen realisiert.
Zur Ableitung der gemeinsamen Regeln, die nach Vicsek's Forschungen das spektakuläre Phänomen der kollektiven Bewegung erzeugen, wird Prof. Vicsek sehr unterschiedliche Beispiele diskutieren; sie reichen von Bakterien über Vögel bis zu Robotern: „When advancing together, animals or people have to make collective decisions on the move in order to both achieving the given goal of their joint journey as well as stay together because the latter feature has many advantages. It turns out that a few basic ingredients of the decision-making process result in an interesting variety of collective behavioural patterns.“
Über Tamás Vicsek
Tamás Vicsek (geb. 1948) wurde, nach dem Studium an der Lomonossow-Universität in Moskau, 1976 an der Lajos-Kossuth-Universität in Debrecen, Ungarn promoviert. 1983 erhielt er den Candidate's degree in Physical Sciences an der Ungarischen Akademie der Wissenschaften in Budapest. Seit 1998 ist Tamás Vicsek Professor für Physik in der Abteilung für Biologische Physik der Eötvös Universität in Budapest (Abteilungsleiter: 1998 - 2005). Darüber hinaus leitet er seit 2003 die Forschungsgruppe für Statistische und Biologische Physik an der Ungarischen Akademie der Wissenschaften. Zu seinen Forschungsschwerpunkten zählen Fraktale, Musterbildung, Granulare Materie, kollektive Bewegung (Bakterienkolonien, Schwarmverhalten, Menschenmengen, Drohnen) sowie die Struktur und Entwicklung von komplexen Netzwerken. Für seine hervorragende Arbeit erhielt Tamás Vicsek zahlreiche nationale und internationale Auszeichnungen, u.a. den Herman Ottó Award (2015), den Leo Szilard Award (2003) und den Szechenyi Award (1999). Außerdem wurde er zu Forschungsaufenthalten und Gastprofessuren an zahlreichen Instituten und Universitäten, etwa an die Emory University, die Yale University und die University of Notre Dame eingeladen. Tamás Vicsek ist Fellow der American Physical Society und Mitglied der Ungarischen Akademie der Wissenschaften.
Über die Helmholtz-Vorlesungen
Die Helmholtz-Vorlesungen bringen schwierige wissenschaftliche Sachverhalte in einer verständlichen und unterhaltsamen Form einem breiten Publikum näher. Sie sind daher an die interessierte Öffentlichkeit und nicht an ein Fachpublikum gerichtet, auch wenn sie, ganz im Sinne von Helmholtz, grundsätzlich von wichtigen neuen Ideen, Entwicklungen oder Perspektiven im Detail handeln.
Gefördert von der Stiftung Mercator
Kontakt
Olga Shmakova
Humboldt-Universität zu Berlin
Hermann von Helmholtz-Zentrum für Kulturtechnik
Telefon: (152) 0599 83 18
shmakool@hu-berlin.de
Cathrin Sengpiehl
Stiftung Mercator
Telefon: (0201) 24522841
cathrin.sengpiehl@stiftung-mercator.de
Information on participating / attending:
Vortrag in englischer Sprache.
Date:
02/11/2016 18:30 - 02/11/2016
Event venue:
Humboldt-Universität zu Berlin
Hauptgebäude, Kinosaal
Unter den Linden 6
10117 Berlin
Berlin
Germany
Target group:
all interested persons
Email address:
Relevance:
transregional, national
Subject areas:
Biology, Physics / astronomy, Zoology / agricultural and forest sciences
Types of events:
Presentation / colloquium / lecture
Entry:
02/08/2016
Sender/author:
Ibou Diop
Department:
Stabsstelle Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Event is free:
yes
Language of the text:
German
URL of this event: http://idw-online.de/en/event53267
You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.
You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).
Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.
You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).
If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).