Seit rund 20 Jahren und zuletzt bedingt durch die Fluchtmigration steigt der Anteil an zugewanderten Akademiker/innen stark an. Doch der im Ausland erworbene Hochschulabschluss hilft oft nicht bei der Suche nach einer adäquaten Beschäftigung. Die Gründe dafür sind vielfältig: Eine große Rolle spielen die Hürden bei der formalen Anerkennung. Potenzielle Arbeitgeber können die ausländischen Abschlüsse schlecht einschätzen, die Migration hat Lebenslauf und Berufspraxis zeitlich unterbrochen, berufliche Netzwerke fehlen, und die (Fach-)Sprachkenntnisse reichen nicht aus.
Das vom Forschungsinstitut für gesellschaftliche Weiterentwicklung (FGW) geförderte Projekt untersuchte, wie nützlich Betroffene Nachqualifizierungen einschätzen. Daraus entwickelten das IAQ Handlungsempfehlungen für eine bessere Positionierung zugewanderter Fachkräfte auf dem Arbeitsmarkt.
„Unsere bundesweite Recherche hat ergeben, dass es nur wenige auf die Besonderheiten der Zielgruppe zugeschnittene Studienprogramme gibt. Für einzelne Fachrichtungen fehlen Angebote fast völlig, bestehende Angebote sind häufig stark an der Verwertbarkeit auf dem deutschen Arbeitsmarkt orientiert“, fasst IAQ-Direktorin und Projektleiterin Prof. Dr. Ute Klammer zusammen.
Projektmitarbeiterin Alexandra Graevskaia filterte aus den Interviews mögliche Ansatzpunkte: „Vor allem die Befristung und Projektform ist problematisch. Als hilfreich benannten die Teilnehmenden dagegen individuelle Beratungen zum Studium, Sprach- und Bewerbungscoachings sowie die Vermittlung von Praktika und beruflichen Kontakten.“
Probleme bereitet den hochqualifizierten Zugewanderten auch, ihren Lebensunterhalt zu bestreiten während der akademischen Nach- und Weiterqualifizierung. Prof. Dr. Matthias Knuth erläutert: „Bis heute gibt es keine einheitlich geregelten, flächendeckenden Finanzierungsmöglichkeiten für diejenigen, die sich noch einmal an Hochschulen weiterqualifizieren wollen. Hier müssen Lösungsansätze entwickelt werden!“
Alexandra Graevskaia, Tel. 0203 379 1342, alexandra.graevskaia@uni-due.de; Prof. Dr. Ute Klammer, Tel. 0203 379 1827, ute.klammer@uni-due.de; Prof. Dr. Matthias Knuth, Tel. 0203 379 1821, matthias.knuth@uni-due.de
Redaktion: Claudia Braczko, Tel. 0157/71283308, claudia.braczko@gmail.com
Information on participating / attending:
Date:
07/04/2018 10:00 - 07/04/2018 17:00
Event venue:
Gerhard Mercator Haus, Lotharstraße 57
47057 Duisburg
Nordrhein-Westfalen
Germany
Target group:
Journalists, Scientists and scholars
Email address:
Relevance:
regional
Subject areas:
Social studies
Types of events:
Conference / symposium / (annual) conference
Entry:
07/02/2018
Sender/author:
Ulrike Bohnsack
Department:
Ressort Presse - Stabsstelle des Rektorats
Event is free:
no
Language of the text:
German
URL of this event: http://idw-online.de/en/event60961
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