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09/20/2023 - 09/20/2023 | Leipzig

Historikertag 2023: Das GWZO im Fachprogramm

Vom 19. bis 22. September 2023 findet in Leipzig auf dem Campus der Universität der 54. Deutsche Historikertag statt. Historikerinnen und Historiker aus dem In- und Ausland treffen sich, um sich unter dem Motto »Fragile Fakten« über aktuelle Forschungen und Entwicklungen in der Geschichtswissenschaft auszutauschen. Das GWZO beteiligt sich an der Veranstaltung in verschiedenen Formaten.

Fachbeiträge des GWZO:

Gözde Yazici-Cörüt: Did “Self-Determination” (De)Mobilise Transcaucasians? A Discussion on their Position vis-à-vis Trans-imperial Competition and its Convoluted Legacy
19.9.23, 14:00-16:30 Uhr

Alexandr Osipian: Historical Myths and Justification of War: Inventing Novorossiya from Catherine II to Putin
19.9.23, 14:00-16:30 Uhr

Dr. Max Trecker: Monetary Crisis and Stabilisation in Hungary (1918–1927)
20.9.23, 9:00–11:30 Uhr

Dr. Corinne Geering: Welche Rolle spielt die sowjetische Vergangenheit heute?
20.9.23, 13:00–15:30 Uhr

Dr. des. Karin Reichenbach: Alt, älter, am ältesten? - Wiederbelebte Ethnogenesenarrative zwischen (Pseudo)Wissenschaft und neurechter Politik
20.9.23, 15:00-18:30 Uhr

Prof. Dr. Maren Röger: »Volkstypen« als populärkulturelle Waren um 1900: Komparative Perspektiven auf Postkarteninszenierungen im östlichen Europa
20.9.23, 16:00–18:30 Uhr

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Sektion | Zur Genese und Wiederaneignung imperialer Geographien. Transregionale Perspektiven aus Osteuropa und dem Nahen Osten

Mit zwei Beiträgen des GWZO:

Gözde Yazici-Cörüt: Did “Self-Determination” (De)Mobilise Transcaucasians? A Discussion on their Position vis-à-vis Trans-imperial Competition and its Convoluted Legacy
and
Alexandr Osipian: Historical Myths and Justification of War: Inventing Novorossiya from Catherine II to Putin

Bis zum frühen zwanzigsten Jahrhundert prägten imperiale Herrschaftsformationen Osteuropa und den Nahen Osten. Imperiale Raumbilder, d.h. Vorstellungen von Interessenssphären und „Pufferzonen“ und damit verbundene Rechtfertigungsstrategien für Expansionspolitiken und Zivilisierungsmissionen strukturierten die mentalen Geographien in diesen Großregionen. Als Imperien wie das Russische oder das Osmanische Reich im Zuge des langen Ersten Weltkriegs zerfielen, schienen diese Raumkonzepte durch postimperiale, auf der Idee der nationalen Souveränität und der Stabilität von Grenzen hin ausgerichtete Ordnungsvorstellungen überschrieben worden zu sein. Das Beispiel der Sowjetunion zeigt jedoch, dass Expansionsideen und imperiale Hierarchisierungen von Räumlichkeit auch in diesem Zeitraum wirkmächtig blieben. Seit den 1990er Jahren lässt dann sich im Nahen Osten und in Osteuropa eine Wiederaneignung und teilweise Neucodierung imperialer Raumbilder erkennen, deren Zweck in der Legitimierung einer hegemonialen Außenpolitik, teilweise aber auch der gewaltsamen Revision von Grenzen besteht.

Zeit: Dienstag, 19.9.23, 14:00–16:30 Uhr
Ort: S228

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Sektion | Revolutionäre Währungen: Neues Geld und Neue Staaten in der frühen Zwischenkriegszeit

Mit einem Beitrag des GWZO:
Dr. Max Trecker: Monetary Crisis and Stabilisation in Hungary (1918–1927)

After the Treaty of Trianon, the former Kingdom of Hungary lost a large part of a closely intertwined economic area. While ostensibly accepting the peace provisions, the Horthy government did not abandon the goal of territorial revision. This adherence to foreign policy expansionist goals can be traced very well in the monetary policy. Hungary suffered from hyperinflation early on. However, a serious stabilization of the currency only took place with the introduction of the Pengő on 1 January 1927. The currency reform was a clear sign that the political forces around Horthy wanted to pursue a more moderate course internally and externally against the background of European stabilization in the mid-1920s.

Zeit: Mittwoch, 20.9.23, 9:00–11:30 Uhr
Ort: S126, Augustuspl. 10, 04109 Leipzig, Hauptcampus Universität Leipzig

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Sektion | Russlands Krieg gegen die Ukraine. Von der Stabilität zurück zur Fluidität der Staatsgrenzen – europäische Geschichte als Scherbenhaufen

Mit einem Beitrag des GWZO:
Dr. Corinne Geering: Welche Rolle spielt die sowjetische Vergangenheit heute?

Welche Rolle spielt die sowjetische Vergangenheit heute, wenn von einem »neuen« oder »zweiten« Kalten Krieg gesprochen wird? Im Zuge der Dekolonisierung der 1950er- und 1960er-Jahre präsentierte sich die Sowjetunion in internationalen Organisationen als Befürworterin staatlicher Souveränität, während ihre Armee gleichzeitig in den Staaten des Warschauer Pakts einmarschierte. Auf der Höhe des Kalten Krieges warfen die Vertreter:innen der Sowjetrepubliken dem Westen wiederholt das Aufrechterhalten imperialistischer Politik vor. Ähnliche Argumente werden heute erneut von staatlichen Vertreter:innen Russlands geäussert, wobei sich die Debatten zu staatlicher Souveränität gewandelt haben und die koloniale Politik Russlands gleichzeitig in den Vordergrund rückt.

Zeit: Mittwoch, 20.9.23, 13:00–15:30 Uhr
Ort: HS1, Augustuspl. 10, 04109 Leipzig, Hauptcampus Universität Leipzig

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Sektion | The (ab-)use of the medieval past: nationalistische und rechtsextreme Mittelalternutzung

Mit einem GWZO-Beitrag von
Dr. des. Karin Reichenbach: Alt, älter, am ältesten? - Wiederbelebte Ethnogenesenarrative zwischen (Pseudo)Wissenschaft und neurechter Politik

Viele nationale Herkunftserzählungen gehen auf das 19. Jahrhundert zurück, als mit nationalromantischem Schwung nach den Anfängen des eigenen „Volkes“ gesucht wurde und vaterländische Geschichtsschreibung und Altertumskunde beflügelte. Obwohl Vorstellungen von ethnisch-homogenen Gesellschaften und entsprechenden Identitäten in Antike und Frühmittelalter im akademischen Diskurs überwiegend obsolet geworden sind, scheint das Bedürfnis nach heroischen Ahnen und ungebrochenen kulturellen Kontinuitäten lebendig geblieben zu sein. Der Vortrag wirft einen vergleichenden Blick auf die aktuelle politische Bedeutung von Ethnogenesenarrativen in Deutschland, Ungarn und Polen. Er zeigt auf, wie sich Germanenmythos, Neo-Turanismus und das Großlechitenreich „Wielka Lechia“ zwischen (Pseudo)Wissenschaft, Popkultur und nationalistischer Geschichtspolitik bewegen und vergleicht ihre unterschiedlich große gesellschaftliche Akzeptanz und politische Wirkmächtigkeit.

Zeit: Mittwoch, 20.9.2023, 15:00–18:30 Uhr
Ort: S214

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Sektion | »Volkstypen« im Spannungsfeld von Kolonialismen und Nationalismen im 19. und 20. Jahrhundert

Mit einem Beitrag des GWZO:
Prof. Dr. Maren Röger: »Volkstypen« als populärkulturelle Waren um 1900: Komparative Perspektiven auf Postkarteninszenierungen im östlichen Europa

In den Jahrzehnten um die Jahrhundertwende vom 19. zum 20. Jahrhundert avancierten Postkarten zu zentralen Massenmedien in weiten Teilen Europas, auch in den multiethnischen Regionen des östlichen Europas. Zu den verbreiteten Motiven des preisgünstigen kleinformatigen Bildmediums gehörten Darstellungen von „Volkstypen“, die im Zeitalter des sich verstärkenden Nationalismus affirmative Selbstbilder oder abwertende Fremdbilder sein konnten. Der Vortrag beleuchtet vergleichend die Postkarteninszenierungen von ethnisierten Kollektiven um 1900 im Habsburgerreich, Russländischen Reich und Deutschem Kaiserreich, und bezieht die Akteur*innen hinter den Bildern, die Produzent*innen, mit ein.

Zeit: Mittwoch, 20.9.23, 16:00–18:30 Uhr
Ort: HS20, Augustuspl. 10, 04109 Leipzig, Hauptcampus Universität Leipzig

Information on participating / attending:
Die Teilnahme am Fachprogramm ist kostenpflichtig. Tickets sind unter https://www.historikertag.de/Leipzig2023/anmeldung/ erwerbbar.

    More information:
  • http://GWZO

Date:

09/20/2023 09:00 - 09/20/2023 19:00

Registration deadline:

09/19/2023

Event venue:

Hauptcampus Universität Leipzig (konkrete Räume unter "Ausführliche Informationen")

Augustuspl. 10
04109 Leipzig
Sachsen
Germany

Target group:

Scientists and scholars, Students

Relevance:

transregional, national

Subject areas:

History / archaeology, Social studies

Types of events:

(Student) information event / Fair, Conference / symposium / (annual) conference, Seminar / workshop / discussion

Entry:

08/02/2023

Sender/author:

Virginie Michaels

Department:

Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

Event is free:

no

Language of the text:

German

URL of this event: http://idw-online.de/en/event74873


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