„Algier, Hauptstadt der Revolutionäre“ (Algerien, 1972)
Nachdem Algerien seine Unabhängigkeit erkämpft hatte, wurde in der Verfassung festgelegt, daß alle revolutionären und nationalen Befreiungsbewegungen Anspruch auf Asyl in Algerien haben. Dort heißt es: “Die Entwicklung des Sozialismus in Algerien ist eng mit dem Freiheitskampf anderer Völker der Erde verknüpft. Für jede revolutionäre Bewegung ist die Unterstützung dieses Kampfes oberstes Gebot und darf nie zum Gegenstand von Manipulation oder Erpressung werden.” Afrikanische, südamerikanische und arabische Widerstandsgruppen folgten dieser Einladung und etablierten sich in Algier. Auch europäischen Autonomiebewegungen und den “Schwarzen Panthern” aus den USA waren Büros zur Verfügung gestellt worden, so daß etwa 60 Organisationen vertreten waren. So bot sich eine einmalige Gelegenheit die verschiedenen revolutionären Strömungen dieser Zeit zu untersuchen, ebenso wie die Reaktionen Algeriens auf ihre Politik und das Verhältnis untereinander.
Gordian Troeller und Marie-Claude Deffarge
Mitarbeit: Didier Baussy
Kamera: Gordian Troeller
Schnitt: Marguerite Oboussier
Länge: 45 Minuten
Farbe
Erstausstrahlung: NDR 24.10.1972
DIE AUSSTELLUNG
Die Französin Marie-Claude Deffarge (1924–1984) und der Luxemburger Gordian Troeller (1917–2003) stehen für einen politischen, zugleich kritischen Journalismus ab den 1950er Jahren. Beide berichteten aus über 70 Ländern der Welt, bevorzugt jedoch aus dem Nahen Osten und dem Globalen Süden. Ihre Reportagen wurden in den 1960er Jahren vor allem im Stern publiziert, ihre späteren Filme im Fernsehen ausgestrahlt. Ihnen ging es nie nur darum, soziale Ungerechtigkeiten aufzuzeigen, sondern auch deren Ursachen durch Analysen gesellschaftspolitischer Strukturen offenzulegen. Viel Anerkennung, aber auch laute Kritik resultierten daraus. Mit der ersten umfassenden Retrospektive, die ihre Foto- und Filmreportagen vereint, ist das Werk der beiden Journalist:innen jetzt wiederzuentdecken. Die Ausstellung entsteht in Kooperation mit dem Centre national de l’audiovisuel (CNA).
REFERENT
Danilo Scholz ist Historiker und wissenschaftlicher Mitarbeiter am KWI. Er arbeitet schwerpunktmäßig zur französischen Ideen- und Kolonialgeschichte des 20. Jahrhunderts.
VERANSTALTER
Eine Kooperationsveranstaltung des Kulturwissenschaftlichen Instituts Essen (KWI) mit dem Museum Folkwang
Information on participating / attending:
Wir bitten um eine Anmeldung bis zum 21.1.2025 bei Marion Fiekens: marion.fiekens@kwi-nrw.de
Date:
01/28/2025 18:00 - 01/28/2025
Event venue:
Kulturwissenschaftliches Institut Essen, Gartensaal, Goethestr. 31
45128 Essen
Nordrhein-Westfalen
Germany
Target group:
Scientists and scholars, all interested persons
Email address:
Relevance:
transregional, national
Subject areas:
Cultural sciences, History / archaeology, Media and communication sciences, Philosophy / ethics, Social studies
Types of events:
Presentation / colloquium / lecture, Seminar / workshop / discussion
Entry:
10/22/2024
Sender/author:
Kulturwissenschaftliches Institut Essen (KWI)
Department:
Pressestelle
Event is free:
yes
Language of the text:
German
URL of this event: http://idw-online.de/en/event78030
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