In seinem Vortrag wird Christoph Sander zeigen, wie künstliche Intelligenz in der Digital History dabei hilft, die Kirchenverwaltung im 17. Jahrhundert schneller zu erschließen und besser zu verstehen. War die Vergabe von Kirchenämtern global effizient, aber lokal korrupt? Doch was bedeuten Effizienz und Korruption in diesem historischen Zusammenhang überhaupt und wie lassen sie sich quantitativ messen? Und ist der Einsatz von KI selbst effizient oder vielleicht doch eher "korrupt"?
Im Anschluss an den Vortrag diskutiert Jan Mendling diese historische Perspektive vor dem Hintergrund des modernen Business Process Management. Es zeigen sich einige Ähnlichkeiten mit der digitalen Geschichtswissenschaft. Doch wenn KI zukünftig in der öffentlichen Verwaltung eingesetzt wird, stellt sich die Frage nach den Voraussetzungen und Folgen vielleicht umso mehr: das (be)trifft uns alle!
Redner:
Christoph Sander ist Knowledge Engineer am Deutschen Historischen Institut in Rom, wo er im Projekt GRACEFUL17 arbeitet. Er studierte Philosophie in Freiburg und Berlin und promovierte 2019 an der Technischen Universität Berlin mit einer Dissertation über Vorstellungen von Magnetismus in der Frühen Neuzeit. Seine Forschung verbindet Wissenschaftsgeschichte mit Digital Humanities und nutzt dabei Technologien wie IIIF, TEI XML, SPARQL und Transkribus. Von 2019 bis 2022 war er Postdoc an der Bibliotheca Hertziana (Max-Planck-Institut für Kunstgeschichte) mit einem Schwerpunkt auf der Rolle von Diagrammen in der frühneuzeitlichen Wissenschaft. Von 2022 bis 2023 forschte er am Max-Planck-Institut für Wissenschaftsgeschichte in Berlin. Darüber hinaus veröffentlichte er Arbeiten zur Jesuitenphilosophie, zur Zensur an Jesuitenkollegs sowie zur Überlieferung der De sphaera mundi.
Jan Mendling ist Einstein-Professor für Process Science am Institut für Informatik der Humboldt-Universität zu Berlin. Außerdem ist er Adjunct Professor an der Wirtschaftsuniversität Wien, Principal Investigator am Weizenbaum-Institut in Berlin und Mitgründer der Noreja Intelligence GmbH. Seine Forschungsschwerpunkte liegen im Geschäftsprozessmanagement und in Informationssystemen. Er hat dazu mehr als 500 Publikationen in führenden Fachzeitschriften veröffentlicht, darunter Management Information Systems Quarterly, ACM Transactions on Software Engineering and Methodology und IEEE Transactions on Software Engineering. Mendling ist Gründungs-Co-Editor-in-Chief der Zeitschrift Process Science und Mitautor von Standardlehrwerken, darunter Fundamentals of Business Process Management (2. Auflage) und Wirtschaftsinformatik (12. Auflage).
Moderation:
Matteo Valleriani ist Forschungsgruppenleiter am Max-Planck-Institut für Wissenschaftsgeschichte in Berlin. Zudem ist er Honorarprofessor an der Technischen Universität Berlin, Professor mit Sonderberufung an der Universität Tel Aviv sowie Principal Investigator am Berlin Institute for the Foundations of Learning and Data (BIFOLD).
Seine Forschung konzentriert sich auf die Transformation wissenschaftlichen, praktischen und technologischen Wissens, insbesondere auf die Mechanismen seiner Verbreitung und Weitergabe sowie deren Verflechtungen mit übergeordneten kulturellen, wirtschaftlichen und politischen Kontexten. Inhaltlich befasst sich seine Arbeit vor allem mit der hellenistischen Zeit, dem Spätmittelalter und der Frühen Neuzeit.
Information on participating / attending:
Date:
09/22/2025 16:45 - 09/22/2025 18:00
Event venue:
Einstein Center Digital Future (ECDF)
Wilhelmstraße 67
Raum: Veranstaltungssaal, erster Stock
10117 Berlin
Berlin
Germany
Target group:
Journalists, Scientists and scholars
Email address:
Relevance:
regional
Subject areas:
History / archaeology, Information technology
Types of events:
Presentation / colloquium / lecture
Entry:
09/15/2025
Sender/author:
Jean-Paul Olivier
Department:
Communications
Event is free:
yes
Language of the text:
German
URL of this event: http://idw-online.de/en/event80022
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