„Bling! Bitte machen Sie eine Kaffeepause“, sagt das Auto. Ein Sicherheitsfeature, das jahrelang nur belächelt wurde, erlebt eine technische Renaissance, getrieben durch immer zuverlässigere Kamerasysteme, die die Müdigkeit im Gesicht des Fahrers lesen können: Die Augenlider sind schwer, er blinzelt häufiger und gähnt herzhaft. Der Fahrer ist nach einer langen Strecke ohne Pause müde. Höchste Zeit, sich die Beine zu vertreten und frische Luft zu tanken.
Technologien wie diese halten immer mehr Einzug in moderne Fahrzeuge, gelten aber oft noch als „nice to have“. „Dabei steckt in dem Thema ‚Automotive Health‘ noch viel mehr Potenzial“, erklärt Daniel Strauss. Als ein Sprecher des „Center for Digital Neurotechnologies Saar (CDNS)“, einer gemeinsamen Forschungseinrichtung der Universität, der htw saar sowie des Zentrums für Mechatronik und Automatisierungstechnik (ZeMA), ist er einer der Pioniere der innovativen Gesundheitsforschung im Saarland, der sich bereits seit über zehn Jahren mit dem Thema „Automotive Health“ beschäftigt. „Weil wir im Saarland schon früh die richtigen technisch-wissenschaftlichen Weichen gestellt haben, sind wir heute ganz vorne mit dabei in einem Zug, der jetzt richtig Fahrt aufnimmt“, erläutert der Neurowissenschaftler und Informatiker.
Eines der Forschungsfelder, auf denen er seit langer Zeit aktiv ist, ist ebenjene „Automotive Health“, also die Erfassung und Verarbeitung von gesundheitsrelevanten Daten während der Autofahrt durch kontaktlose Neurotechnologie. Und hier ist die eingangs erwähnte Kaffeepausen-Aufforderung nur der Anfang. Denn die Einsatzmöglichkeiten sind mannigfaltig: Bedient man das Navi etwa per Sprachbefehl, können sich aus der Stimme oder Mimik beispielsweise Informationen über einen anstehenden, viralen Infekt ableiten. Ein autonom fahrendes Auto, dessen Sensoren mit künstlicher Intelligenz den Fahrer analysieren, könnte auch im Laufe der Zeit gelernt haben, ob ein Passagier einen empfindlichen Magen hat und dementsprechend einen weicheren Fahrstil wählen. Oder das Auto könnte erkennen, ob sich der Herzschlag eines Passagiers bei einer Fahrt im Vergleich zu vorigen Fahrten verändert hat, was nicht nur auf ein medizinisches Problem hindeuten kann, sondern bei täglicher Wiederholung, ähnlich wie bei einem Langzeit-EKG beim Facharzt, auch eine sehr gute Diagnostik ohne Wartezimmeraufenthalt ermöglicht.
An dieser Schnittstelle von Sensorik, Menschen und Daten bewegt sich das Forschungsfeld „Automotive Health“, über das sich am 30. September Fachleute aus Wirtschaft, Wissenschaft und Verbänden auf dem Campus der Universität in Homburg austauschen. Als Keynote Speaker erläutert der Erfinder des Begriffs „Automotive Health“, der Arzt und Unternehmer Manfred Knye, wie sich „Automotive Health zwischen Disruption und strategischer Notwendigkeit“ bewegt. Im Laufe des Tages sprechen weitere Fachleute aus Medizin, Automobilindustrie und Wissenschaft über das Feld aus ihrer Perspektive.
„So möchten wir mit der Veranstaltung dafür sorgen, dass sich die Akteure auf diesem weiten Feld weiter miteinander vernetzen, Problemstellungen diskutieren, neue Partner hinzukommen und das Thema auch im Sinne des Potentials im Saarland voranbringen“, erläutert Professor Strauss, der die Veranstaltung mit flankierenden Moderationen eröffnen und schließen wird.
Information on participating / attending:
Date:
09/30/2025 14:00 - 09/30/2025 19:00
Event venue:
Universitätsklinikum des Saarlandes, Gebäude 35
66421 Homburg
Saarland
Germany
Target group:
Business and commerce, Scientists and scholars
Email address:
Relevance:
regional
Subject areas:
Information technology, Medicine, Traffic / transport
Types of events:
Conference / symposium / (annual) conference
Entry:
09/22/2025
Sender/author:
Thorsten Mohr
Department:
Pressestelle der Universität des Saarlandes
Event is free:
yes
Language of the text:
German
URL of this event: http://idw-online.de/en/event80110
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