idw - Informationsdienst
Wissenschaft
04/17/2024 - 04/17/2024 | 45128 - Essen
Seit die Neue Rechte mit kulturhegemonialen Konzepten Kunst für ihre Politik beansprucht, drängt sich auch für die Kunst- und Kulturwissenschaften die Frage nach einer neurechten künstlerischen Praxis auf. Was ist neurechte Kunst und wie lässt sie sich erfassen? Geht es um eine Rückkehr zur Kunst des Faschismus und ein Wiederaufleben einer reaktionären Ästhetik oder um die Besetzung neuer Formate, wie sie beispielsweise von der Identitären Bewegung vereinnahmt werden? Ist es für einen solchen Diskurs überhaupt ausreichend, nur über Kunst zu sprechen, oder müssen nicht auch die Bedingungen und Kontexte einbezogen werden: Institutionen, Netzwerke, Finanzierungen, Multiplikator*innen? Oder greift der Diskurs den Ereignissen vor, weil der Verweis auf Antonio Gramscis Theorien von organischen Intellektuellen bis zur Metapolitik nur Teil einer rechten Selbstinszenierung ohne dazugehörige Praxis ist?
Während eine breite öffentliche Debatte um rechte Kunst bisher ausgeblieben ist, untersuchen künstlerische und kunstwissenschaftliche Positionen seit einigen Jahren institutionelle Verstrickungen und rechte Ästhetiken. Dazu zählen die Studien des Architekturtheoretikers Stephan Trüby, der die architektonische und städtebauliche Agenda der Neuen Rechten untersucht, die Forschungen von Elke Gaugele und Sarah Held, die analysieren, wie neurechte Gewaltformen durch Mode normalisiert werden, und die Arbeiten von Friederike Sigler und Kathrin Rottmann, die das Verhältnis von Kunst und der Neuen Rechten analysieren.
Moderiert von Anja Schürmann (KWI) und Friederike Sigler (Ruhr-Universität Bochum) diskutieren Stephan Trüby (Universität Stuttgart), Kathrin Rottmann (Ruhr-Universität Bochum), Elke Gaugele und Sarah Held (beide Akademie der bildenden Künste Wien) anhand von Beispielen, in welchen Praktiken sich rechte Ästhetiken abzeichnen, mit welchen Methoden sie erkennbar werden und wie künstlerische und wissenschaftliche Praktiken dazu beitragen können, kulturhegemoniale als politische Strategien zu identifizieren.
Information on participating / attending:
Eine Veranstaltung des Kulturwissenschaftlichen Instituts Essen (KWI) in Kooperation mit dem Kunstgeschichtlichen Institut der Ruhr-Universität Bochum.
Die Veranstaltung ist kostenlos, eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
Date:
04/17/2024 18:30 - 04/17/2024 20:00
Event venue:
Online (Zoom) & Kulturwissenschaftliches Institut Essen (KWI), Gartensaal, Goethestr. 31
45128 45128 - Essen
Nordrhein-Westfalen
Germany
Target group:
all interested persons
Email address:
Relevance:
transregional, national
Subject areas:
Art / design, Construction / architecture, Cultural sciences, Media and communication sciences, Politics
Types of events:
Seminar / workshop / discussion
Entry:
02/05/2024
Sender/author:
Kulturwissenschaftliches Institut Essen
Department:
Pressestelle
Event is free:
yes
Language of the text:
German
URL of this event: http://idw-online.de/en/event76177
You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.
You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).
Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.
You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).
If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).