Die Weichen werden bekanntlich sehr früh gestellt. Deshalb sollte die Neugier auf Technik nicht erst im Teenyalter geweckt werden. Die Fakultät Maschinenbau der Fachhochschule Esslingen - Hochschule für Technik startet ein Experiment, in dem sie Vorschulkindern in einer überschaubaren Gruppe mit Technik in Berührung bringen möchte. Die Vorlesung zum Thema Luft, die für unser Leben ja sehr wichtig ist, fand am Mittwoch, 24. Mai 2006 statt.
Nachdem sich die "Studierenden" gesetzt haben, wurde es ganz still. Erwartungsvoll schauten sie nach vorne zu ihrem Professor. Der begrüßte die Studierenden an der Fachhochschule Esslingen - Hochschule für Technik und stieg gleich ins Thema ein. "Wisst ihr denn, was eine Hochschule ist." Es folgt ein kollektives Kopfschütteln. "Wir bilden hier Ingenieure aus. Wisst ihr, was ein Ingenieur macht?" Immer noch Stille. Da erschien das Bild des wohl berühmtesten Ingenieur der Welt: Daniel Düsentrieb. Nun wurde es lebhaft. "Mein Vater ist auch Ingenieur", rief einer der Studierenden. Und die anfängliche Scheu war gebrochen. Die jungen Studierenden, Kinder dreier Vorschulkindergärten aus Hochdorf im Alter von 5 und 6 Jahren, waren nun bei der Sache.
Die Vorlesung über das Thema, warum ein Flugzeug fliegt und wie ein Bonbon in die Tüte kommt, war keine einfache Sache für Prof. Dr. Horst Haberhauer, Prof. Klaus Domke und seinen Assistenten Clemens Harr. Zuerst wurden die verschiedenen Flugzeuge definiert. Die Entscheidung fiel auf einen Segelflieger ohne Motor. Dabei diente der Vogel als Vorbild. "Deshalb hat auch der Segelflieger Flügel. Aber ohne Luft würde der Segelflieger dennoch abstürzen. Die Luft umstreicht den Flügel, der Flügel muss deshalb eine spezielle Form aufweisen. Dann wird die Luft oben angesaugt und unten abgedrückt." Der theoretischen Erklärung von Clemens Harr folgte ein Experiment mit einem Blatt Papier und einem Röhrchen. Die Kinder sind beeindruckt. "Nun wisst ihr, wie das Fliegen funktioniert und ihr braucht keine Angst mehr zu haben, wenn ihr in Urlaub fliegt", bemerkte Prof. Haberhauer. Anschließend ging es dann an die Projektarbeit, wie es sich an einer anständigen Fachhochschule gehört. Ein Segelflieger wurde nach genauesten Anweisungen gebastelt und jeder durfte ihn selbst fliegen lassen. Natürlich konnte jeder kleine Student das Experiment mit Erfolg abschließen.
Das zweite Projekt erklärte Prof. Klaus Domke. "Wie kommt das Bonbon in die Tüte?" fragte er seine Mini-Studierenden. Um dies anschaulich zu machen, gingen alle zu einer richtigen Verpackungsmaschine und erhielten eine praktische Einweisung. Immer zwei abgezählte Süßigkeiten rutschten in die Folie und wurden dann verschweißt. "Durch Luft kann ein Lebensmittel schlecht werden, deshalb muss es verpackt werden." Als Beispiel zeigte er eine Milchtüte und eine Süßigkeitentüte. Alle Kinder durften sich ein Päckchen mitnehmen. Ganz vernünftige Kinder, die ihre Pausenbrezel schon gegessen hatten, steckten die Süßigkeiten ein und erklärten mit ernstem Gesicht: "Die werde ich erst zu Hause essen."
Und natürlich durften die Kinder auch im Segelflieger Probe sitzen. Felix aus Hochdorf hatte natürlich noch anderes im Sinn: "Ich habe mir überlegt, ob ich los fliegen und die Bremse los machen soll. Ich kann das."
Glücklich zogen die Kinder nach zwei Stunden intensivem Studium wieder nach Hause. Fazit des Tages: der Segelflieger war sehr schön und die Bonbons waren lecker.
Prof. Haberhauer hilft beim Experiment
Cornelia Mack, FHTE
None
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German
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