idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instance:
Share on: 
08/19/1997 00:00

Von der Greifswalder Gutenberg-Bibel bis zum Ablassbrief

Dr. Edmund von Pechmann Hochschulkommunikation
Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald

    Fünf Wochen Schwarze Kunst Wiegendrucke im Greifswalder Landesarchiv

    "Nicht schreiben wie gedruckt, sondern Drucken wie von Hand geschrieben" war der Wunsch der kunstfertigen Drucker seit Mitte des 15. Jahrhunderts.

    Priv.-Doz. Dr. Irene Erfen hat mit den Drs. Martin Schoebel, Landesarchiv-, und Hans Armin Knöppel, UB-Direktor, sowie Superintendent Rainer Neumann und Dompastor Matthias Gürtler die schönsten und wertvollsten der frühesten Buchdrucke, die in Greifswald aufbewahrt sind, zusammengestellt und zeigt sie vom 24. August bis zum 28. September 1997 im Landesarchiv am Nexö-Platz. Alle Exponate sind mit den von Gutenberg erfundenen beweglichen Lettern gedruckt (Gutenbergs "Schwarze Kunst"), und da sie aus der Wiegenzeit der Druckkunst stammen, nennt man sie Inkunabeln, was lateinisch für Wickelbänder in der Wiege steht. Im Mittelpunkt der Ausstellung wird die 36-zeilige, zweibändige sogenannte Gutenberg-Bibel stehen oder liegen, die von Gutenberg, seinem Schüler Keffer oder in Bamberg von Pfister gedruckt sein soll. Nur vier vollständige dieser 36-zeiligen Bibeln gibt es; die schönste, aus unserer UB, wird wohl zum ersten Mal für längere Zeit gezeigt, wenn kein Croÿ-Fest ist. Daneben liegen etwa vierzig andere Inkunabeln mit wunderbaren Holzschnitten und Handmalereien aus, auch Ablaßbriefe. Denn die Kirche nutzte die neue Druckkunst für ihre Geschäfte fast als erste, während die ersten Inkunabeln-Kunstdrucker oft voll Eifer im Ruin endeten, da es noch keinen richtigen Buchmarkt gab. Das änderte sich, als die ersten theologischen Gebrauchsbücher aufgelegt wurden, von denen einige ebenfalls im Landesarchiv zu sehen sein werden. Dazu zwei Fundstücke des Schweriner Missale, drei Exemplare der weltberühmten Schedel'schen Weltchronik (dazu auch einen Raubdruck von 1496), wie keines der gezeigten Exponate später als 1501 erzeugt wurde. Viele der Kostbarkeiten stammen aus den aufgelösten Klöstern der Umgebung, aus Eldena, Jasenitz bei Stettin, dem Greifswalder Dominikaner- und Franziskaner-Kloster. Sie sind uns erhalten - zum Ansehen.

    PS: Die Eröffnungsfeier findet am 23. August um 11 Uhr im Foyer des Theaters Vorpommern, Anklamer Straße, statt. Die Ausstellung im Lnadesarchiv (Alte Kaserne) am Nexö-Platz in Greifswald ist täglich von 10 bis 18 Uhr zu sehen.


    Images

    Criteria of this press release:
    History / archaeology, Social studies
    transregional, national
    No categories were selected
    German


     

    Help

    Search / advanced search of the idw archives
    Combination of search terms

    You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.

    Brackets

    You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).

    Phrases

    Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.

    Selection criteria

    You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).

    If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).