idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instance:
Share on: 
04/04/2007 08:53

Vom Kostenfaktor zur Zukunftslokomotive: Gesundheitsregionen in Deutschland

Claudia Braczko Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Institut Arbeit und Technik

    Forschungsschwerpunkt Gesundheit und Lebensqualität am Institut Arbeit und Technik begleitet regionale Initiativen

    Mit mehr als 4,5 Millionen Beschäftigten ist die Gesundheitswirtschaft heute die größte Wirtschaftsbranche in Deutschland. Immer mehr Regionen und Bundesländer Deutschlands setzen auf diese Zukunftslokomotive und versuchen, sich mit Initiativen zur Gesundheitswirtschaft zu profilieren. Die Bemühungen zielen zum einen darauf, die gesundheitliche Lebensqualität der Bevölkerung zu verbessern, gleichzeitig sollen Wachstum und Beschäftigung im Gesundheitssektor gefördert werden. Bis zu 800 000 zusätzliche Arbeitsplätze könnten nach Schätzungen des Instituts Arbeit und Technik (IAT) bis 2020 in der Branche entstehen.

    Entscheidend für eine gute Positionierung von Regionen in der Gesundheitswirtschaft wird zukünftig auch die Frage sein, ob sie Innovationsprozesse in der Branche unterstützen und organisieren können. Leistungsprozesse und -akteure müssen branchen- und sektorübergreifend verknüpft werden, damit die prognostizierten Wachstumspotenziale erreicht werden. Bundesländer, die explizit auf Gesundheitswirtschaft setzen, sind etwa Bayern, Berlin, Hamburg, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und Nordrhein-Westfalen, hier vor allem die Metropole Ruhr und Ostwestfalen-Lippe.

    Welche Schwerpunkte die einzelnen Regionen setzen, welche Entwicklungsstrategien sie verfolgen und wie sie ihre Kompetenzen bündeln und organisieren, hat der IAT-Forschungsschwerpunkt Gesundheit und Lebensqualität untersucht:

    Fast die gesamte Palette der gesundheitswirtschaftlichen Handlungsmöglichkeiten bietet das Ruhrgebiet an - von der Spitzenmedizin über betriebswirtschaftliches Krankenhaus- und Versorgungsmanagement, Internationalisierung bis zur Seniorenwirtschaft. Die Initiative MedEcon Ruhr ist seit 2003 mit der Netzwerkbildung, regionaler Projektentwicklung sowie dem Regionalmarketing in der Gesundheitswirtschaft des Ruhrgebiets betraut. Berlin als wissenschaftsgestütze Gesundheitsregion setzt stark auf den Bereich "Forschung und Entwicklung", insbesondere im Bereich der molekularen Medizin. Das Deutsche Herzzentrum Berlin ist zudem ein bedeutendes Aushängeschild der Berliner Gesundheitswirtschaft. Netzwerkagentur ist hier die Gesundheitsstadt Berlin e.V. Wichtige Anlaufinstanz in Hamburg ist die Norgenta, die aus öffentlichen Mitteln finanziert wird und sich als Life-Science-Agentur für Norddeutschland versteht. In Bayern wird bereits seit längerem v.a. in München, Erlangen-Nürnberg und im Unterallgäu an der Entwicklung der Gesundheitswirtschaft gearbeitet. Über 80 Unternehmen und Verbände haben sich hier zur Health Care Bayern zusammen gefunden. Kur, Rehabilitation, Gesundheits- und Seniorentourismus sind Topthemen der Gesundheitswirtschaft in Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und Ostwestfalen-Lippe (Zentrum für Innovation in der Gesundheitswirtschaft e.V.).

    Das Interesse am Ausbau der Gesundheitswirtschaft startet in den meisten Regionen mit Fokus auf die eher technischen Disziplinen, also Biomedizin, Medizintechnik oder Neurowissenschaften; in der Folge werden dann auch die Potenziale bei den (sozialen) Dienstleistern erkannt. Erste Impulse gingen in den Regionen vor allem von kommunalen Akteuren und den Anbietern der Branche selbst aus. Dieses Engagement wurde anschließend von der Politik aufgegriffen und mitgetragen. Wie die IAT-Untersuchung zeigt, können regionale Entwicklungskonzepte zur Gesundheitswirtschaft nur nachhaltig wirken, wenn eine stabile Steuerungs- und Vernetzungsinstanz existiert, die auch für eine kontinuierliche Projektentwicklung Sorge trägt. Sie sollte nicht unmittelbar von Politik abhängig sein und einen soliden wissenschaftlichen Unterbau haben.


    More information:

    http://www.iat.eu


    Images

    Gesundheitsregionen in Deutschland
    Gesundheitsregionen in Deutschland
    Grafik: IAT
    None


    Criteria of this press release:
    Economics / business administration, Medicine, Nutrition / healthcare / nursing
    transregional, national
    Research projects, Transfer of Science or Research
    German


     

    Gesundheitsregionen in Deutschland


    For download

    x

    Help

    Search / advanced search of the idw archives
    Combination of search terms

    You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.

    Brackets

    You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).

    Phrases

    Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.

    Selection criteria

    You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).

    If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).