idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instance:
Share on: 
02/04/2008 08:48

Neues Modell für den Sozialstaat

Sigrid Neef Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Fachhochschule Jena

    Prof. Dr. Michael Opielka im Interview über das Grundeinkommen

    (04. Februar 2008) Für ein allgemeines Grundrecht hält Dr. Michael Opielka, Professor für Sozialpolitik an der Fachhochschule Jena, das bedingungslose Grundeinkommen. Der Soziologe und Erziehungswissenschaftler diskutiert im Februarheft der Zeitschrift "a tempo" mit Ralf Lilienthal über sein mehr als 20jähriges Engagement zum Thema.

    Für Prof. Opielka äußert sich das Soziale einer Gesellschaft in den Maßnahmen für Schwächergestellte. Oft entscheidet Sozialpolitik über menschliche Schicksale und Hartz IV ist für ihn kein Beispiel einer wohlwollenden Förderung. Dass mit der Einführung eines vorleistungs- und rückzahlungsfreien Grundeinkommens das allgemeine Verständnis von Gesellschaft auf völlig neue Füße gestellt würde, sieht Opielka positiv, allerdings auch die Gefahr einer möglichen Lockerung der moralischen Bindung an die Arbeit. Dies müssten auch die Befürworter des Grundeinkommens bedenken.

    Für Michael Opielka überwiegen trotzdem die positiven Folgen: "Grundeinkommen bedeutet vor allem das Recht auf Teilhabe", so der Sozialwissenschaftler. Es würde einen Ausgleich bei gesellschaftlicher Ungleichheit schaffen. "Wir sind in vielen Phasen unseres Lebens materiell von der Gesellschaft abhängig", so Opielka weiter, "Unser Hauptvermögen ist unsere Arbeitskraft und wir wissen, dass wir in Risikofällen aufeinander angewiesen sind." Das Grundeinkommen würde darüber hinaus dem gemeinnützigen und familiären Engagement endlich die notwendige öffentliche Anerkennung zollen.

    Fruchtbare Ansätze für ein Finanzierungsmodell gibt es für ihn mehrere: beispielsweise in dem vom Thüringer Ministerpräsidenten Dieter Althaus angedachten "Solidarischen Bürgergeld" oder in einer Finanzierung über die Mehrwertsteuer, nach Götz Werner. Er selbst plädiert für eine "Grundeinkommensversicherung" nach dem Modell der Schweizer Rentenversicherung. Für Prof. Dr. Michael Opielka drängt die Zeit, ein neues Modell für den Sozialstaat zu realisieren.

    Sigrid Neef
    Tel. 03641 - 205 130

    Interview zum Download:

    http://www.sw.fh-jena.de/people/michael.opielka/download/Opielka_Wie_sozial_kann...


    More information:

    http://www.fh-jena.de


    Images

    Criteria of this press release:
    interdisciplinary
    transregional, national
    Personnel announcements, Scientific Publications
    German


     

    Help

    Search / advanced search of the idw archives
    Combination of search terms

    You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.

    Brackets

    You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).

    Phrases

    Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.

    Selection criteria

    You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).

    If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).