idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instance:
Share on: 
01/19/2009 12:09

Hauptwirkstoff von "Spice" identifiziert

Rudolf-Werner Dreier Kommunikation und Presse
Albert-Ludwigs-Universität Freiburg im Breisgau

    Das Institut für Rechtsmedizin des Universitätsklinikums Freiburg und das Bundeskriminalamt warnen vor der Modedroge "Spice"

    Das Rechtsmedizinische Institut des Universitätsklinikums Freiburg und das Bundeskriminalamt warnen eindringlich vor dem Konsum von "Spice" und vergleichbaren Produkten. Bei "Spice" handelt es sich um Mischungen aus getrockneten Pflanzenteilen, die als Räuchermischungen deklariert werden, tatsächlich aber als Ersatz für Cannabisprodukte Verwendung finden. Für Konsumenten ist nicht erkennbar, ob den Kräutermischungen synthetische, hochpotente Wirkstoffe zugesetzt wurden.

    Wie gemeinsame Laboruntersuchungen des Instituts für Rechtsmedizin des Universitätsklinikums Freiburg und des Bundeskriminalamts belegen, enthält "Spice" als Hauptwirkstoff eine chemisch leicht modifizierte Form des synthetischen Cannabinoids "CP-47,497". Dieser Vertreter aus der Gruppe der so genannten "nicht klassischen" Cannabinoide weist strukturelle Ähnlichkeiten mit dem Hauptwirkstoff der Canabispflanze, dem delta-9-Tetrahydrocannabinol (THC) auf, besitzt aber eine gegenüber THC um ein Vielfaches erhöhte pharmakologische Potenz.

    Das bisher in den Medien als alleiniger Wirkstoff in "Spice" genannte cannabimimetische Aminoalkylindol "JWH-018" konnte lediglich in einigen von der Rechtsmedizin Freiburg und dem Bundeskriminalamt untersuchten "Spice"-Proben in vergleichsweise niedriger Konzentration nachgewiesen werden. In anderen "Spice"-ähnlichen Kräutermischungen war hingegen "JWH-018" als Hauptwirkstoff enthalten. Die gemeinsamen Untersuchungsergebnisse werden im Journal of Mass Spectrometry 2008, Band 45, veröffentlicht.

    Die hohe Wirksamkeit der synthetischen Cannabinoide sowie die ungleichmäßige Verteilung der Wirkstoffe in den Kräutermischungen bergen das Risiko von Überdosierungen nach dem Rauchen von "Spice" und vergleichbaren Produkten. Von einem mindestens mit Cannabis vergleichbaren Suchtpotenzial ist auszugehen.

    Weiterhin können durch den Verbrennungsprozess beim Rauchen sowie durch Umsetzungen der Wirkstoffe im Körper toxische und potentiell krebserregende beziehungsweise krebsfördernde Produkte gebildet werden. Es besteht somit eine unmittelbare Gesundheitsgefährdung für die Konsumenten.

    Das Bundeskriminalamt und das Institut für Rechtsmedizin des Universitätsklinikums Freiburg unterstützen mit kriminaltechnischen Untersuchungsergebnissen und polizeilichen Erkenntnissen aktiv das derzeit laufende Prüfverfahren beim Bundesministerium für Gesundheit zur zeitnahen Unterstellung der festgestellten Substanzen unter das Betäubungsmittelgesetz.

    Kontakt:
    Dr. Volker Auwärter
    Institut für Rechtsmedizin
    Universitätsklinikum Freiburg
    Tel.: 0761/ 203- 6862
    E-Mail: volker.auwaerter@uniklinik-freiburg.de

    Pressestelle des BKA
    Tel.: 0611/ 55-13083
    E-Mail: Pressestelle@bka.bund.de


    Images

    Criteria of this press release:
    Medicine
    transregional, national
    Research results
    German


     

    Help

    Search / advanced search of the idw archives
    Combination of search terms

    You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.

    Brackets

    You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).

    Phrases

    Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.

    Selection criteria

    You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).

    If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).