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02/23/2009 16:10

Nach den tollen Tagen wieder an die Ernährung denken! Studie: Olivenöl und Gemüse schützen auch vor geistigem Abbau im Alter

Frank A. Miltner Pressestelle der DGN
Deutsche Gesellschaft für Neurologie

    Wenn die närrischen Tagen des Karnevals vorüber sind, folgt der ausgelassenen Stimmung meist der Katzenjammer und der Vorsatz, seinen Körper wieder besser zu behandeln. Eine aktuelle amerikanische Studie bietet gute, neue Argumente für eine mediterrane Ernährung: Olivenöl, Gemüse & Co. wirken dem mit dem Alter einher gehenden Abbau der geistigen Leistungen entgegen und verzögern sogar den Ausbruch der Alzheimer-Erkrankung.

    "Es handelt sich hier um eine wichtige Studie mit hoher Alltagsrelevanz", kommentiert Prof. Dr. Matthias Endres von der Deutschen Gesellschaft für Neurologie die Arbeit. Bereits seit längerem ist bekannt, dass eine mediterrane Diät positive Effekte auf das Herz- und Kreislaufsystem hat.

    Im Alter steigt das Risiko an Alzheimer zu erkranken. Eine Vorstufe (genannt: Mild cognitive impairment", kurz: MCI) bringt Vergesslichkeit, aber auch Einschränkungen der Aufmerksamkeit und der Körperkontrolle mit sich. Offenbar vermag die richtige Ernährung das Risiko zu senken, wie Ärzte um den Neurologen Nikolas Scarmeas vom Medical Center der Columbia University in New York feststellten. Als positiv erwies sich die so genannte mediterrane Diät, das bedeutet den Verzehr von Gemüse, Hülsenfrüchten, Obst, ungesättigten Fetten, zumeist Olivenöl, Fisch und den moderaten Konsum von Alkohol, sowie gleichzeitig den Verzicht auf tierische Fette und Fleisch.

    "Diese Ergebnisse unterstützen die Annahme, dass eine mediterrane oder ähnliche Diät das Risiko beeinflusst, dass sich MCI manifestiert oder MCI zur Alzheimer-Erkrankung fortentwickelt", folgern die Ärzte um Nikolas Scarmeas. Alles in allem seien die positiven Effekte einer gesunden Ernährung auf MCI aber keinesfalls ausreichend untersucht, vor allem die möglichen biologischen Mechanismen, die der Schutzwirkung zu Grunde liegen.

    "Auch wenn ein ursächlicher Zusammenhang zwischen der mediterranen Diät und möglicher Demenzentwicklung hier nicht bewiesen wurde, handelt es sich doch um eine wichtige Studie mit hoher Alltagsrelevanz", meint Prof. Dr. Matthias Endres, Leiter des Centrum für Schlaganfallforschung und Direktor der Klinik für Neurologie an der Charité in Berlin. "Fest steht: Eine mediterrane Diät ist auf jeden Fall eine gute Empfehlung, um Herz und Hirn auf Dauer Gutes zu tun."

    Weitere Details der Studie: Die Ergebnisse sind im renommierten Fachjournal "Archives of Neurology" [1] veröffentlicht. Die Forscher untersuchten 1875 Personen im durchschnittlichen Alter von 76,9 Jahren und ermittelten per Fragebogen auf einer Skala von Null bis Neun, ob sich diese wenig (null) oder stark (neun) an eine mediterrane Diät hielten. Nach einem Beobachtungszeitraum von 4,5 Jahren wiesen 275 der 1393 gesunden Freiwilligen Symptome der MCI auf. Das Risiko dafür korrelierte eindeutig mit der Ernährungsweise. Unter den 482 Patienten mit MCI erkrankten 106 nach 4,3 Jahren an Alzheimer. Wieder stand das Risiko in Zusammenhang mit der Ernährungsweise.

    Quelle
    [1] Nikolaos Scarmeas, MD; Yaakov Stern, PhD; Richard Mayeux, MD; Jennifer J. Manly, PhD; Nicole Schupf, PhD; Jose A. Luchsinger, MD: Mediterranean Diet and Mild Cognitive Impairment, Arch Neurol. 2009;66(2):216-225.

    Fachlicher Ansprechpartner:
    Prof. Dr. Matthias Endres, Universitätsklinik für Neurologie, Klinikum Charité, 10098 Berlin, Tel.: 030-450 560102, Fax.: 030-450 560932.

    Pressestelle der DGN:
    c/o albertZWEI media GmbH, Frank A. Miltner, presse@dgn.org, Tel: 089-46148614.

    Geschäftsstelle Deutsche Gesellschaft für Neurologie e.V.:
    Prof. Dr. med. Otto Busse, Reinhardtstr. 14, 10117 Berlin, Tel: 030-531437930, busse@dgn-berlin.


    More information:

    http://Abstract der Studie: http://archneur.ama-assn.org/cgi/content/abstract/66/2/216?etoc
    http://Diese Pressemitteilung im Internet: http://www.dgn.org/pressemitteilung-23.02.2009.html


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    Criteria of this press release:
    Medicine, Nutrition / healthcare / nursing
    transregional, national
    Research results
    German


     

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